So, komme leider erst jetzt dazu unser Zeltwochenende nachzudokumentieren. Geplant war das Wochenende schon lange, Hintergrund war eine geplante Operation vom jüngsten Familiennachwuchs. Die OP musste dann zwar kurzfristig abgesagt werden (wegen Durchfall) aber das Zeltwochenende mit dem restlichen Teil der Familie haben wir trotzdem wie geplant durchgezogen.
Erste Erkenntnis des Wochenendes, mit kleinen Kindern (Kindergarten- und Grundschulalter) braucht man nicht wirklich weit weg fahren. Im Gegenteil, je näher das Urlaubsziel desto besser. So lang unser Ziel quasi gleich um die Ecke, gut wenn man in einer Familien- und Kinderregion lebt. Durch Zufall habe ich nämlich einen Campingplatz speziell für Kinder entdeckt. Super genial gemacht! Sehr professionell bis ins Detail durchdacht, quasi ein Mix aus Camping und Urlaub auf dem Bauernhof.
Unsere Zelte konnten wir direkt am eigenen Baggersee aufbauen:
Alternativ zum Zelt, hätte man auch eine Nacht im Heubett buchen können. Das Heubett musste ich natürlich für Euch ablichten:
Und für die Kinder gab es jede Menge Attraktionen, zwei mal am Tag Ponyreiten und jede Menge andere Viecher:
Für den Abend konnte man Steaks und Würste bestellen und dann selbst auf den Grill legen:
Mein Bruder hat mir im Prinzip das gleiche Motiv aus seinem Italienurlaub geschickt, so ist dann dieses Bild am Sonntag entstanden:
Gut mit Kindern ist es nie „ruhig“, aber trotzdem entspannend. Es hilft zumindest gedanklich von Arbeit und Beruf wegzukommen. Leider war der Campingplatz schon fast ausgebucht, deshalb gab es nur eine Übernachtung. Den Kindern hat es jedenfalls super gefallen, dieses Jahr gibt es wohl keine Gelegenheit für eine Wiederholung. Aber nächstes Jahr definitiv!
Ich bin gerade in der mentalen Vorbereitungsphase zu meinem Marathon. Hierzu kurz ein paar Gedanken, warum es dabei nicht nur um Sport geht. Die eigene Persönlichkeit und was man dabei über sich selbst lernen kann sind fast noch wichtiger und interessanter – zumindest für mich. Ehrlich gesagt fühle ich mich gerade nicht so richtig fit. Keine Ahnung ob das was wird mit den 42 Kilometern. Ging mir letztes Jahr schon genauso, gerade solche „Projekte“ gehe ich einfach viel zu verkrampft an. Etwas mehr Gelassenheit und Entspanntheit, mit die wertvollsten Dinge die ich aus diesem Wettbewerb mitnehmen kann! Daran will ich arbeiten. Normalerweise gehöre ich zu den Leuten die in so einer Situation stark zur Flucht neigen, sprich Ummelden von 42 Kilometern auf den Halbmarathon mit 21 Kilometern. Oder gleich, einfach aus blanken Ehrgeiz garnicht antreten. Für mich ist es aber viel viel besser egal wie bei den 42 Kilometern anzutreten. Es geht bei diesem Wettbewerb um nichts, entweder ich schaffe es bis ins Ziel ODER ich scheitere eben einfach und nehme so eine Niederlage als Gewinn für die eigene Persönlichkeit mit.
Preppen ist ja jetzt voll im Trend *grins*. Im Hotel beim Frühstück unterhalten sich die Gäste über die Vorratshaltung. Beim Mittagessen mit dem Kunden geht es gleich weiter. Heute beim Aldi standen „gefühlt“ auch etwas weniger Dosen im Regal. Für mich sehr gut, so wird die Ware in den Supermärkten schnell umgesetzt und es gibt in ein paar Wochen frische Chargen mit noch längerem Haltbarkeitsdatum zu kaufen. Sonderlich viel mehr Lebensmittel können wir eh fast nicht mehr einlagern. Für mich selbst und Euch ein paar erste Erfahrungen und Erkenntnisse die wir bei unserer Vorratshaltung schon gemacht haben:
Die größte Schwierigkeit ist die Rotation der Lebensmittel, sprich man muss ständig eingelagerte Lebensmittel verbrauchen und dann kontinuierlich nachkaufen. Hat man da kein System laufen die Lebensmittel schnell ab.
Wo wir eher wieder wegkommen sind Fertiggerichte in Dosen. Haben wir natürlich schon, aber über längere Zeiträume wird das vermutlich zu einem echten Psychoproblem. Echte Notnahrung (z.B. BP5) ist noch kritischer, klar verhungern tut man damit dann nicht mehr. Aber nach ein paar Tagen…
Bessere Strategie, einfach einen Speiseplan für eine oder zwei Wochen machen. Mit eigenen selbstgekochten Gerichten aus lange haltbaren Lebensmitteln. Die kann man dann testweise schon mal kochen und kucken ob man damit statt wird. Die Zutaten dann einlagern bringt deutlich mehr als nur Fertiggerichte. Zumal wir mit deutlich mehr als 2.000 Kilokalorien pro Tag rechnen. Wenn es kalt ist und man vielleicht irgendwelche körperlichen Arbeiten verrichten muss, werden dann eben schnell mal 2.500, 2.7000 oder bei einer Bergtour vielleicht sogar 4.000 Kilokalorien.
Was mich gerade am meisten erschreckt ist unsere Gesellschaft an sich. Über welche Themen diskutiert wird und wie sich die Menschen verhalten. Da gibt es Erdbeben, Krisen ohne Ende, die Türkei (NATO-Mitglied) startet eine Panzeroffensive und die Leute diskutieren über Kopftücher und Burkinis. Das Verhalten der Menschen ist ebenfalls grenzwertig, ich hatte letztes Jahr schon mal davon berichtet das hier das Bilden der Rettungsgasse nicht funktioniert (09.11.2015 – Bei Stau auf der Autobahn bitte Hirn ausschalten – oder die Gesellschaft der Konsumzombies). Aber auch dazu gibt es eine Steigerung! Hier auf der Autobahn kommt es ja regelmäßig zu schweren Unfällen. Dienstagabend war es wieder soweit, zwei schwer verletzte Frauen. Offenbar haben dann einige Autofahrer versucht den Standstreifen mitzubenutzen. Dabei kam es dann wohl zum Streit und die Leute haben sich ne Schlägerei geliefert. Da musste dann sogar ein Polizeihubschrauber landen und die Leute voneinander trennen. Genau das sowas verstehe ich einfach nicht, es lässt sich ja vortrefflich darüber streiten ob wir nun tatsächlich bedroht werden. Aber müsste so eine externe Bedrohung nicht dazu führen, dass die Leute in einer Gesellschaft enger zusammenrücken? Nur irgendwie scheint das wohl ein feuchter Traum zu sein… *hmm*.
*autsch* – ich werde langsam alt. Letzte Woche war ich auf dem Rückweg vom Kunden wieder bei einem kurzen Erkundungsabstecher. Im Juli war ich schon mal in der Gegend und hab mir kurz die Blinde Rot angesehen (Bilder findet ihr hier). Dieses mal ging es in der gleichen Gegend an die Überreste des römischen Limes:
Genauer das Limestor von Dalkingen:
War leider schon ziemlich spät am Abend, aber auf diesem Bild sieht man die Rekonstruktion des Limestors besonders gut:
Nett gemacht mit gut ausgezeichneten Wanderwegen. Gäbe in der Nähe noch weitere Museen, alles schön über einen Rundwanderweg miteinander verbunden. Fehlt nur noch die Zeit für die Tour *grins*…
Hamsterkäufe
Hihihi, na da werden sich ja morgen die Zoofachgeschäfte freuen, wenn unsere Regierung jetzt zu Hamsterkäufen rät *grins*. Ich bin schon seit über einem Jahr am Vorräte anlegen und meinen Notfallrucksack werde ich so schnell wohl nicht wieder los. Hab darüber zumindest in Andeutungen immer mal wieder in meinem Tagebuch berichtet. Auslöser war wohl das Buch „Blackout“ von Marc Elsberg. Die Einträge findet ihr hier:
Ich fand die Pressemeldung dazu heute aber schon ziemlich „schräg“. Es gibt da schon seit vielen Jahren einen Ratgeber vom Bundesamt für Bevölkerunsschutz. Ich binde Euch mal ein ganz interessantes Youtube-Video dazu ein:
Gerade läuft es nicht so richtig gut. Der Freitag war nicht sooo mein Tag, gut es ist nichts wirklich Schlimmes passiert. Aber sonderlich positiv war der Tag nun einfach nicht. Sprich, den Tag hätte ich mir sparen können – geht aber wohl nicht.
Zum einen bin ich krank! Auch da, darf ich nicht rumheulen, gut hab mir wieder mal den Hals versaut, Kloß im Hals und ein Ziehen im Seitenstrang. Keine echten Schmerzen, kein Fieber und ich hab keine Probleme beim Sprechen. Aber ich muss eben seit ein paar Tagen auf mein Lauftraining verzichten. Trinke literweise Kamillentee und versuche mich zu schonen. Gut im Vergleich zu anderen Krankheiten und Nebenwirkungen die gerade andere Leute hier durchleiden darf ich nicht mal mit nem kleinen Piep jammern. Blöd ist es trotzdem. So kann ich nun auch nicht wie ursprünglich geplant bei Kerstins Mutter den Rasen mähen, zudem gibt es ein selbstauferlegtes Pärchenknutschverbot – shit happens.
Zu allem Überfluß hab ich mich tierisch über meinen Kunden geärgert. Ich betreue dort weiterhin den Performancetest. Eine sehr spannende Aufgabe, aber eben sehr langwierig. Die Leistung der betreffenden Software wird nicht wirklich besser. Grundproblem ist wohl, dass ich und der Kunde sehr unterschiedliche Vorstellungen / Meinungen über das Ziel der Aufgabe haben. Ich sehe mein Ziel dieser Tests darin mit allen Projektbeteiligten zusammen möglichst schnell eine Lösung für das Problem zu finden. Der Kunde will aber offenbar einfach nur Performancewerte wissen und sich nicht selbst an der Lösungsfindung beteiligen. Nur so wird er eben nie zu einer zufriedenstellenden Lösung kommen, ziemlich schade! Zumal das Projekt eigentlich unter enormen Zeitdruck steht. Die wollten dort Ende Oktober „in Produktion“ gehen, d.h. da sollten mit dieser Software Kundendaten verarbeitet werden. Nur so wie es jetzt aussieht tut sich hier die nächsten zwei Wochen sogut wie nichts mehr an dem Thema. Verlorene Zeit die dazu führen wird, dass der Oktobertermin nicht gehalten werden kann.
War dann so frustriet, dass ich seit langem mal wieder ein Computerspiel installiert habe. Kann ich empfehlen ist kostenlos – World of Guns. Im Prinzip ein Puzzle, man muss darin ein AK-47 in seine 96 Einzelteile zerlegen und hinterher wieder zusammenbauen. Grafisch nicht schlecht gemacht! Es gibt sogar eine Art Röntgenansicht wo man in Zeitlupe verfolgen kann wie die Waffe funktioniert. Wer also mal ne Stunde Zeit einfach sinnlos verschwenden möchte, das perfekte Spiel dafür!
Passend für den scheiß Tag mit scheiß Computerspielen hab ich natürlich auch einen Filmtipp – Toilet Stories. Der Film ist BÖSE:
Und bevor ich ins Bett gegangen ging gab es dann gleich noch einen FUCK-Moment. Keine Ahnung ob ihr sowas kennt, so einen Moment wo ihr denkt – FUCK das ist jetzt aber echt nicht wahr! Folgender Ausschnitt aus der Lokalzeitung von gestern:
„17.08.2016 · OBERSTDORF – Leiche nahe Oberstdorf gefunden: Identität noch nicht geklärt
…
Am Dienstagmittag wurden am Gleitweg oberhalb des Qytalhauses die sterblichen Überreste einer Person aufgefunden.
…“
So wie es aussieht war das ein Student aus Mainz, der wurde seit zwei Monaten vermisst – FUCK. Dazu zwei vorherige Einträge von mir:
Der Tote lag also mehr oder weniger direkt neben unserer letzten Wanderroute. Und darüber, dass schon ziemlich viele Leute in unserem „Trainingsgebiet“ ums Leben kommen hatte ich mir vorher schon Gedanken gemacht. Tja, selbst die Vermisstenanzeige von dem armen Kerl hatte ich gelesen. Böse Vorahnungen? Naja, unser „Trainingsgebiet“ wird eben von sehr vielen Menschen genutzt und bei vielen Leuten passiert dann eben auch viel… gruselig ist es trotzdem.
Mein Verschleiß an Technik ist gerade extrem hoch. Seit ein paar Wochen zerfällt mein Koffer (Rollen + Reißverschlüsse sind hinüber), dann die Schaniere am Kühlschrank. Der Geschirrspüler hat wohl meinen Eintrag neulich gelesen und kürzlich ebenfalls gestreikt – geht inzwischen aber wieder. Gestern hat es nun meine Munddusche erwischt, Ende April gekauft und ich würde sagen das Ding ist tot! Hatte im April sogar ein Bild davon gezeigt, ich verlinke mal den dazugehörigen Blog-Eintrag (Neue Spezialdiät: Ärzte sind schockiert, in 2 Stunden 2 kg abnehmen – Hygiene- und Gesundheitseintrag). Ärgerlich, klar werde ich versuchen über den Hersteller Ersatz oder Reparatur zu erhalten. Kostet aber alles Zeit, Nerven und ich kann das Gerät nicht nutzen. Ich kaufe mir so „Zeug“ ja nicht zum Spaß. Die Bewertungen für dieses Gerät waren im Internet eigentlich super, als ich jetzt aber nach den „Krankheitssymptomen“ des Gerätes gegoogelt habe merkte ich schnell, *hihihi*, ich bin nicht der Einzige. Sehr schade, es gibt offenbar nur noch Schrott zu kaufen, ich halte auch nix von „Geiz ist geil“, den billig war dieses Teil mit fast 100 Euro bestimmt nicht. Ich hätte auch gerne nochmal 10 Euro extra bezahlt wenn die Qualität dann passen würde…
So gesehen wäre ich eigentlich der perfekte Produkttester und in gewisser Weise mache ich das sogar beruflich. Bei einem meiner Kunden betreue ich gerade einen Performancetest für eine zukünftige Lösung. In diesem Fall bin ich nicht an der Entwicklung der Software beteiligt, ich vermesse nur wie lange die zukünftige Software für die Verarbeitung einer bestimmten Menge Bankdaten benötigt. Trauriges Ergebnis bisher, die neue Software ist in diesem Punkt um Größenordnungen schlechter als die bisherige *upsi*. Der Kunde ist schon drauf und dran seine Rechtsabteilung einzuschalten. Ich versuche aber gerade ihn davon abzuhalten. Die Softwarefirma hat aus meiner Sicht nämlich nichts falsch gemacht, Problem sind die Anforderungen die der Kunde aufgestellt hatte. Wenn ich mir einen super schnittigen Sportwagen kaufe, kann ich mich hinterher doch nicht beschweren, wenn da keine sechsköpfige Familie reinpasst. Und der Kinderwagen samt Reisegepäck passt da auch nicht rein. Und wenn ich im Ristorante Spaghetti aglio olio bestelle, darf ich mich hinterher nicht beschweren wenn da Knoblauch dran ist – das gibt Ärger *grins*. Meine Kunden sind eigentlich sehr erfahrene IT-Profis, keine Ahnung was da immer wieder schief läuft.
Gestern bei einem 15 Kilometer-Trainigslauf gab es noch eine witzige Begebenheit. Bei diesem Kunden verläuft meine Trainingsstrecke um einen größeren Badesee – traumhaft. Jede Runde hat so 4 Kilometer und dann noch mal ein guter Kilometer bis zum Hotel. Am Ende der zweiten Runde, um etwa 19 Uhr, kam eine junge Familie auf mich zu. Er voraus mit Coladose in der Hand, „die Familie“ mit Kind am Arm und Zwillingskinderwagen ein paar Meter hinterher…
Er: „Entschuldigung, kennen sie sich hier aus?“ Ich verschwitzt, unterbreche kurz meinen Lauf: „Ja, ein bischen…“ Er: „Wo geht es den hier zur Burg?“ Ich: „Ah, der Weg zur Burg geht gleich hier vorne rechts ab. Sie können die Burg von hier sogar schon sehen. Der Weg ist aber sehr anstrengend.“ Er: „Ah, das ist uns egal – wir wollen da hin.“ Ich, mit nachdrücklichem Blick auf den gerade entdeckten Schwangerschaftsbauch seiner Frau: „Ja dann, der Weg ist aber wirklich nicht einfach und steil.“ Er: „Ach, wir schaffen das schon…“
Hammer, Zwillingskinderwagen, hochschwanger und noch ein Kind am Arm. Und der Typ will seine Familie kurz vor Sonnenuntergang auf so eine Tour schicken. Gut, „viel passieren“ kann nicht, die Burg liegt mehr oder weniger direkt in einer Stadt. Wenn ich sehr anstrengend sage, meine ich das auch so. Letzten Dezember sind Kerstin und ich selbst zur Burg gewandert und dabei hatte ich mir mein T-Shirt ziemlich nassgeschwitzt. Ah, von dieser Wanderung hatte ich Euch ebenfalls Bilder gezeit, das war hier: 06.12.2015 – Das Weihnachtsmarkt-Wochenende (incl. Bilder) / myTagebuch-Adventskalender, Tür 5: Das myTagebuch-Stöckchen.
Womit der gute Mann aber wohl nicht gerechnet hatte, eine Runde lag ja noch vor mir. Ich hatte mir schon vorgenommen zu kucken, wie weit die Leute in der Zwischenzeit auf dem Weg zur Burg gekommen waren. Musste ich dann garnicht. Geschätzt hatten sie 800 Meter geschafft und sind auf dem Rundweg um den See geblieben. Seine Frau hat vermutlich diese 800 Meter genutzt und ihrem Göttergatten ordentlich den Kopf gewaschen. Nun hatte plötzlich er das Kind auf dem Arm und schob den Kinderwagen *grins*.
Er ziemlich kleinlaut: „Wir haben uns doch Umentschieden, zur Burg gehen wir morgen!“ Ich: „Super Entscheidung, wir bestimmt eine tolle Wanderung.„
Tollkühn hatte ich mich nach meinem ersten Marathon letztes Jahr gleich kurz vor Weihnachten für die gleiche Laufveranstaltung in diesem Jahr angemeldet – YES, das wollte ich einfach nochmal haben! Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich schon ab und an, ist Marathon wirklich das Richtige für mich? Ist es das was ich wirklich will und lohnt es sich? Würde ein Halbmarathon nicht auch reichen? Gestern der nächste Longjog über mehr als 3 Stunden – 25 Kilometer. Gut, ich muss da schon kämpfen, es fällt mir nicht leicht – eine echte Herausforderung. Aber genau das ist es wohl, was ich suche! Halbmarathon klappt ja schon sehr gut, aber Marathon bedeutet das ich mich über viele Monate hinweg auf den Lauf vorbereiten muss. Und genau das ist es, was ich suche! Um 42,195 Kilometern laufen zu können, kann jemand wie ich nicht einfach mal ein „paar“ Wochen vorher Powertraining machen und dann läuft die Sache. Hat für mich etwas mit Nachhaltigkeit und langfristigen Zielen zu tun, genau das reizt mich. Ich möchte überhaupt nicht schnell laufen, mir reicht es überhaupt im Ziel anzukommen – ganz entspannt und ganz locker.
Ich hab zwar meinen selbstgestrickten Trainingsplan, trotzdem bleibt der eigentliche Marathonlauf eine echte Wundertüte. Die 42 Kilometer laufe ich im Training niemals, laut Plan werde ich im Training einmal 35 Kilometer zur Vorbereitung laufen – allerdings viel langsamer als nachher beim eigentlichen Marathon. So entsteht dann eben ein ganz schöner Respekt vor den 42 Kilometern – das ist dann eben wohl die psychologische Komponente. Etwas Respekt ist aber wohl angebracht, der gute Pheidippides ist nach dem ersten Marathonlauf schließlich gestorben (der ist vermutlich eher 250 Kilometer gelaufen).
Extrem ist es schon irgendwie, bei dem 25 Kilometerlauf gestern habe ich 1.831 kcal verbrannt. Wie im letzten schwank auch dieses Jahr mein Körpergewicht bei so einem Lauf um gute 4 Kilogramm. Ah, mein Verschleiß an Laufschuhen ist ebenfalls enorm, Ende Juni hatte ich mir neue Laufschuhe gekauft – die sind nach 294,6 Kilometern gut eingelaufen *grins*. Ah, das Bild von den Schuhen hab ich Euch glaube ich noch garnicht gezeigt, so sahen sie mal unmittelbar nach dem Kauf aus:
Ende September mache ich dann nochmal ein Bild von den Schuhen…
Aktuell überlege ich mir, ob ich dieses Jahr meine Brustwarzen abkleben soll oder nicht *grins*. Dafür müsste ich aber auch DA noch mit rasieren anfangen, sonst halten die Pflaster nicht. Auf der anderen Seite sieht es halt schon ziemlich martialisch aus, wenn man „blutüberströmt“ ins Ziel läuft. Die Schmerzen kommen dann erst hinterher unter der Dusche *lol*, aber gerade auf hellen/weißen Laufshirts zeichnet sich dann eben schnell so ein roter blutiger Streifen ab.
So, jetzt packe ich dann gleich meine Sachen, fahre noch kurz zu Kerstin und ihrer Mutter und danach gehts weiter ins Hotel für den Kundeneinsatz morgen.
Ich habe zwar nicht viel Zeit, aber ab und an interessieren mich Dinge dann eben doch. Hierzu gehören z.B. wissenschaftliche Studien, das läuft meist nach dem gleichen Muster ab. Ich lese einen Zeitungsartikel über irgendeine neue Studie die gerade vorgestellt wurde, finde den Artikel meist zu oberflächlich oder nichtssagend. Im nächsten Schritt begebe ich mich auf die Suche nach dem Orginaltext der Studie. Das ist meist schwierig oder unmöglich, solange man nicht dafür bezahlen möchte (ein guter Startpunkt ist z.B. https://www.plos.org/). Studien mit dem Thema Gesundheit erwecken dabei besonders gerne meine Aufmerksamkeit, so kam ich also nicht um den neuen DKV Report 2016 herum und den gibt es sogar zum Download (http://www.ergo.com/de/Presse/Overview/Pressemappen/DKV-Report/Publikationen-2016).
Besonders interessant finde ich Studien, die meiner eigenen persönlichen Lebenswelt zu widersprechen scheinen. Bei dem DKV Report ist nämlich genau dies der Fall. Eine der Schlagzeilen-Erkenntnisse dieser Studie ist wohl: „Wir bewegen uns immer weniger…“. Also ich bin ja nun viel unterwegs und habe beruflich viel Kontakt mit Menschen in sehr unterschiedlichen Unternehmen. Ich sehe aber den komplett gegensätzlichen Trend. Ernährung, Bewegung und Sport sind DIE Trendthemen beim Mittagessen. Überall gibt es plötzlich groß angelegte Firmenläufe, die Leute treffen sich und machen gemeinsam Sport. Sportuhren und Fitnesstracker sind plötzlich in Mode und hängen an immer mehr Handgelenken. Bei manchen Kunden würde ich geschätzt auf inzwischen 20% kommen, die einen Fitnesstracker haben. Der Kunde hier hat sogar einen eigenen Fitnessraum auf dem Firmengelände und in der Kantine gibt es mindestens ein vegetarisches Gericht. Das ist also schon mal sehr interessant!
Seltsam finde ich den Vergleich der Bundesländer, Baden-Württemberg und NRW landen da auf dem letzten Platz. Gut ich beschränke mich mal auf Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern diese Bundesländer kenne ich besonders gut, da hab ich schon gewohnt und gearbeitet. Für mich sind Baden-Württemberg und Bayern von den Sozialstrukturen her sehr ähnlich, wie da im Ergebnis so ein großer Unterschied entstehen kann frag ich mich echt. Und Thüringen soll soviel besser sein? Naja, also ich weiss nicht. In Thüringen lebt man nicht schlecht und die haben ihren Rennsteiglauf. Dafür lieben sie deftiges Essen und sooo die Sportler waren meine Arbeitskollegen dort auch wieder nicht *grins*. Also ich weiss es ja nicht und hab selbst keine eigenen Statistiken, aber kann der Alkoholkonsum zwischen Bundesländern wie Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen wirklich so unterschiedlichen sein? Da musste ich dann natürlich die Werte aus dieser Studie mit anderen Statistiken zum Alkoholkonsum in den einzelnen Bundesländern vergleichen *grins*. Da käme dann zum Beispiel folgendes Ergebnis für diese vier Bundesländer raus:
82% der Thüringer schaffen im DKV-Report den Benchmark für gesunden Alkoholkonsum, laut der anderen Studie gibt es im Land aber 18,8% der Bevölkerung mit ungesundem Alkoholkonsum
82% der Sachsen schaffen den Benchmark und es gibt 19,8% mit ungesundem Alkoholkonsum
86% der Leute in Sachsen-Anhalt schaffen den Benchmark – das ist im Mittelfeld, in der anderen Statistik gibt es dort aber nur 6,9% der Bevölkerung mit ungesundem Alkoholkonsum (das ist der beste Wert dort)
90% der Brandenburger schaffen den Benchmark, aber es gibt trotzdem 16% der Bevölkerung mit ungesundem Alkoholkonsum
Also man sieht schon, diese Zahlen können ab und an ziemlich weit auseinanderliegen.
Noch ein Beispiel, ich bleibe mal bei den Bundesländern, da gibts nämlich am meisten Material drüber. Wenn die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein so besonders gesund leben, müsste es dort ja auch einen ziemlich niedrigen Krankenstand geben. Da musste ich nochmal kurz in den Gesundheitsreport 2016 der DAK kucken:
Mecklenburg-Vorpommern – 19% aller Benchmarks aber Krankenstand: 4,9%
Schleswig-Holstein – 14% aller Benchmarks aber Krankenstand: 4,0%
Baden-Württemberg – 9% aller Benchmarks aber Krankenstand: 3,5%
Nordrhein-Westfalen – 9% aller Benchmarks aber Krankenstand: 4,1%
*hihihi*, also man merkt schon soooo einfach ist die Sache irgendwie nicht. Ich frage mich dann immer, was könnten den Ursachen sein, warum Studien zu so unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Ein Punkt der mir hier konkret einfällt wäre die Erhebungsmethode des DKV Reports. Die haben von einem Meinungsforschungsinstitut per Telefon Leute befragen lassen. Dabei heisst es dann immer die in Deutschland lebende Bevölkerung würde repräsentativ erfasst werden. Nur stimmt das wirklich? Dabei spielt es eben schon eine Rolle ob man Mobilfunknummern und Festnetzanschlüsse anruft. Und Leute wie ich werden garnicht erfasst, ich hab mich nämlich extra in eine Datenbank eintragen lassen, damit ich von Meinungsforschungsinstituten nicht belästigt werde *grins*. Gerade bei dieser Studie spielt neben Mobil- oder Festnetznummern noch die Tageszeit eine entscheidende Rolle. Normalerweise erfolgen die Befragungen ja zu den üblichen Bürozeiten. Nur den besonders aktiven Teil der Bevölkerung erwische ich da doch überhaupt nicht daheim, weil wer sich viel bewegt, der kann vor 21 Uhr ja nicht daheim vor dem Fernseher sitzen *grins*.
*autsch*, jetzt hab ich zwar viel rumgemeckert, aber nichts darüber geschrieben was ich heute so gemacht habe. Aber zumindest war diese Studie einer meiner Tagesgedanken. So sieht man eben wie ich lese und Informationen verarbeite… Gerade bei solchen Themen kann ich wohl schon überkritisch sein, aber zumindest überfliegen tue ich solchen Studien eben immer wieder gerne.
So, jetzt bin ich dann gleich nachher nochmal sehr risikofreudig, setze mich ins Auto und fahre heim *grins*…
Jo, ich muss wieder mehr Tagebucheinträge schreiben! Lieber wenig, aber dafür öfter – so staut sich immer zuviel an und das Erlebte lässt sich dann nicht mehr sinnvoll in einem Eintrag zusammenfassen. Gibt gerade sooo viel über das ich schreiben könnte, mir fehlt nur die Zeit und der rote Faden in meinen Gedanken.
Durch mein Lauftraining habe ich manchmal das Gefühl, ich entwickle mich vom Büromensch zum Steinzeitmensch, fühlt sich garnicht sooo schlecht an. Also falls ich mal keine Tagebucheinträge mehr schreiben sollte, könnte auch daran liegen, dass es in meiner Hölle kein WLAN und schlechte Netzabdeckung hat…
Samstag waren wir bei Kerstins Mutter, da haben wir die Gelegenheit gleich genutzt unsere neuen Trekkingstöcke zu testen:
Passend zum Nordic Walking Bild von Suzaku ich mit Stöcken:
Geübt haben wir an einem Abstieg zur Donau, hier kommt die Donau noch ziemlich kein und unscheinbar daher:
Der Abstieg zur Donau verläuft entlang von einem kleineren Zufluss:
Cool in der Gegend sind die vielen Höllen, campen ist da natürlich verboten. Aber ich würde zu gerne die Gesichter der Leute sehen, wenn man sich da tatsächlich als Steinzeitmensch in die Hölle setzt und ein Feuer anmacht *grins*:
Früher hatte ich oft das Gefühl, ich sollte mehr raus in die Natur gehen. Inzwischen fühlt es sich eher danach an, dass die Natur zu mir kommt. Beim Laufen hatte ich inzwischen zwei beinahe Kollisionen mit Rehen. Die letzte Gruppe Rehe, die ich gesehen habe, war Luftlinie 300 Meter von meinem Haus entfernt. Der Oberhammer war nun aber gestern, ich wurde quasi angegriffen! Und ich war nicht mal irgendwo in der Wildnis! Ich war gerade bei meinem wöchentlichen Longjog, 3:40 Stunden für 27 Kilometer, super langsam, meine Zeit zum runterkommen. Und dann SOWAS!
Ich war gerade auf einem Radweg neben einer Straße unterwegs. Plötzlich höre ich über mir ein „schwupp…“, da war „irgendwas“ gerade eben über mich drübergedonnert. Nur was? Ich hab nichts gesehen… Hab dann beim Laufen genauer gekuckt und dann hab ich ihn entdeckt! Da drehte ein Bussard über mir am Himmel seine Bahnen, nicht weiter ungewöhnlich. Irgendwas war aber anders, der gute Vogel setzte nämlich gleich zum nächsten Scheinangriff auf mich an… WOW… also er hat mich nicht berührt, aber wenn der da so ziemlich knapp über einem hinweg donnert, bekommt man schon ziemlichen Respekt. Insgesamt hab ich wohl drei Scheinangriffe abbekommen. Hab dann laut „HEY“ gerufen und in die Hände geklatscht…
Witzig daran, nach dem ich vor ein paar Wochen Zeuge eines Verkehrsunfalls wurde, hatte ich meine Laufroute genau auf diese Strecke abgeändert. Und die typische grelle Läuferkleidung bevorzuge ich ja quasi wegen der passiven Sicherheit – ich möchte im Straßenverkehr eben gut erkannt werden. Bussardangriffe sind wohl ein ziemlich spezielles Joggerproblem, nur die Zeit passt irgendwie nicht sooo ganz. Diese Angriffe passieren wohl immer dann, wenn die Bussarde ihre Jungtiere beschützen wollen. Das wäre eigentlich typisch im Mai / Juni… aber gut – ist ja nichts passiert und in den nächsten Wochen werde ich diesen Streckenabschnitt eben nicht nutzen.
Noch ein Selfie während des Longjogs, da war ich schon etwas fertig:
Insgesamt stand der Lauf nicht unter dem besten Stern, war irgendwie schon zu Beginn nicht besonders gut drauf. Geplant war „eigentlich“ eine Dauer von 3:40 Stunden, nach 3 Stunden habe ich aber abgebrochen. Ich wäre da zu nah an meine persönliche Kotzgrenze rangelaufen. Vermutliches Hauptproblem wie schon im letzten Jahr ist die Ernährung. Ich hatte im passenden Zeitraum vor dem Lauf viel zu wenig gegessen, das macht sich dann eben nach 3 Stunden schon sehr bemerkbar. Laut Schrittzähler habe ich am Sonntag gute 4.000 kcal verbrannt, wenn man da nicht sauber auf die Ernährung achtet, knallt es dann eben.
Freitagabend 21 Uhr, wir sitzen draußen beim Italiener und sprechen über unsere Planungen für Samstag. Ursprünglich geplant war ein „Arbeitswochenende“ und ein Kinobesuch. Ich hatte schon länger die Idee für eine weitere Bergtour im Kopf, deshalb hab ich da ziemlich spontan einfach mal in den Raum geworfen – „Oder wir machen morgen ne Bergtour…„. Tja, bei sowas ist Kerstin natürlich immer sofort dabei. Da ich die Bergtour als Alternativtraining für meinen eigentlich geplanten Long-Jog sah, sollte es schon eine etwas umfangreichere Tour werden. Gut beim Thema Ausdauer und Kondition kommt mir da immer gleich das Nebelhorn in den Sinn *grins*.
Die Planung
Wieder vom Italiener zurück haben wir uns dann gleich an die Planung und Vorbereitung der Tour gemacht. Rucksäcke packen, Ausrüstung prüfen und die Route wählen. Aktuell gibt es am Nebelhorn eine Baustelle, deshalb ist der Gipfel und die Gipfelstation nicht zugänglich. War für uns kein Problem, da wir eine Rundtour planten, sprich eine Tour mit Auf- und Abstieg. Falls ihr das Nebelhorn nicht kennt, es gibt dort eine Seilbahn mit vier Stationen: die Talstation in Oberstdorf, die Station Seealpe, dann die Station Höfatsblick und dem Edmund-Probst-Haus und dann nochmal die Gipfelstation. Möchte man mit der Seilbahn bis zum Gipfel fahren, muss man also zweimal umsteigen. Deshalb eignet sich das Nebelhorn für uns so gut als Trainingsberg, verschätzt man sich als Bergwanderer bei seiner Tour, kann man an jeder Station einfach abbrechen und mit der Seilbahn runterfahren.
Wir haben dann folgende Tour geplant:
Von der Talstation zur Station Seealpe über den Faltenbachtobel (Weg 1c – Gehzeit 1,5 Stunden)
Station Seealpe bis Station Höfatsblick (Weg 1b – Gehzeit 2 Stunden)
Mittagessen in der Station Höfatsblick
Abstieg über den Gleitweg (Weg 4c – Gehzeit 5 Stunden)
Ich würde die Tour als für uns sehr anspruchsvoll bezeichnen, der Aufstieg zum Nebelhorn ist einfach erfordert aber viel Kondition, man liegt dort innerhalb von 3,5 Stunden 1.000 Höhenmeter zurück. Beim Abstieg über den Gleitweg, waren wir schon bei der Planung etwas unsicher, dieser Weg gilt als schwierig und trägt den Vermerk „nur für Geübte“.
Die Tour
Samstag früh sind wir dann also um 5 Uhr aufgestanden und um 6 Uhr mit dem Auto Richtung Oberstdorf aufgebrochen. Um 8 Uhr standen wir dann in Oberstdorf auf dem Parkplatz.
Für die Ungeduldigen hab ich dann zuerst mal als kleine Zusammenfassung ein Video mit ein paar Ausschnitten unserer Tour:
Faltenbachtobel (Weg 1c)
Von der Talstation in Oberstdorf ging es für uns zunächst durch den Faltenbachtobel. Gleich zu Beginn ein echtes Naturschmankerl, Wasserfälle und ein schöner Wanderweg durch die Natur (wenn ihr auf die Bilder klickt, erhaltet ihr die große Version):
Station Seealpe – Station Höfatsblick (Weg 1b)
Diesen Abschnitt finde ich nicht ganz so schön, da man hier auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg läuft. Zudem sieht man viele Spuren des Winterbetriebs – Schneekanonen und Fangnetze. Sportliche Herausforderung – dieser Weg ist extrem steil. Tipp von mir, diesen Abschnitt würde ich nicht für den Abstieg wählen. Das ist echt voll eklig, zwei Stunden auf so einem steilen Weg abzusteigen.
Gut etwas Natur gibt es schon zu bestaunen:
Blick hinunter nach Oberstdorf, hier sieht man aber deutlich die Schneekanone und die Fangnetze für die Skifahrer:
Edmund-Probst-Haus / Station Höfatsblick
Die Station Höfatsblick ist touristisch voll erschlossen, es gibt mehrere Restaurants und einfache Rundwege die man auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl nutzen kann. Wir mussten erstmal unsere T-Shirts wechseln und uns abtrocknen. Danach ging es ins Edmund-Probst-Haus zum Mittagessen. Tipp von mir, in der Station Höfatsblick gibt es ein sehr großes Restaurant mit Selbstbedienung. Ich würde aber das Edmund-Probst-Haus empfehlen, da wird man am Tisch bedient und das Essen war echt verdammt lecker und günstig. Ich hatte ein Schild für Rindergulasch mit Spätzle und Salat gesehen, deshalb hatte ich dieses Gericht im Kopf. Es hätte aber auch jede Menge sehr leckere vegane und vegetarische Gerichte auf der Karte gehabt. Evtl. legen wir unsere nächste Tour mal für zwei Tage aus, dann könnten wir dort auch schlafen. Eigentlich echt der Hammer, man kann an solch einer Location für unter 30 Euro übernachten:
Deshalb heisst diese Station Höfatsblick, die Höfats ist der Berg mit den vier kleinen Gipfeln in der Mitte des Bildes:
Abstieg über den Gleitweg (Weg 4c)
Den ersten Teil der Tour kannten wir bereits, bisher haben wir für den Rückweg aber die Seilbahn genutzt. Dieses Mal wollten wir auch den Rückweg selbst meistern. Meine Wahl fiel hier auf den Gleitweg. Traumhaft! Man möchte die Kamera gar nicht mehr weglegen. Hier der Blick auf den Seealpsee:
Traumhaft, aber eben auch anspruchsvolles hochalpines Gelände. In dieser Höhe gibt es jetzt Ende Juli eben immer noch ein paar kleine Schneefelder. Nachts liegt hier oben die Temperatur gerade mal so bei 10 °C. Das Nebelhorn heisst auch nicht umsonst Nebelhorn, bei unserer letzten Tour hat sich das Wetter extrem schnell geändert und die Temperatur lag plötzlich nur noch bei 4 °C. Man kommt also um einen gut gepackten Rucksack mit Wechselkleidung und Wetterschutzkleidung nicht herum:
Hier nochmal die Höfats:
Weil es so schön ist der Seealpsee, da geht mir einfach das Herz auf:
Und dann ging es los mit dem Gleitweg – *ups*. Wie gesagt, wir waren unsicher ob dieser Weg etwas für uns ist. Ich sag es mal so, der Weg hat es in sich. Da geht es schon verdammt steil runter, im Tal erkennt man unseren Rückweg. Aber zunächst müssen wir mal 1.000 Höhenmeter wieder runter *grins*:
Und so sieht dann der Weg aus:
Noch kein Klettersteig, aber der Vermerk „nur für Geübte“ ist total gerechtfertigt:
Der Gleitweg verläuft unmittelbar oberhalb von dieser Steilwand *hihihi*:
Jo, der Abstieg war extrem anspruchsvoll, was uns am meisten zu schaffen gemacht hat, uns ging ganz einfach die Puste aus. Wir hatten keine Kraft mehr und die Konzentration lässt nach. Da stolpert man dann eben doch über den einen oder anderen Stein. Oder setzt sich auf dem Geröll unfreiwillig und unsanft auf die Steine. Zum Schluss sind wir dann ein paar der schwierigeren Stellen auf dem Po runtergerutscht. Klar, da gibts Punktabzug beim Stil, aber wir sind heil unten angekommen.
Da gabs dann gleich eine Belohnung, für die letzten 10 Kilometer kann man sich Trettroller ausleihen und damit den Weg zurück nach Oberstdorf ins Tal flitzen. Genial – das kann man sich nicht entgehen lassen! Tipp von mir, leiht Euch den Helm dazu mit aus *grins*.
Zum Abschluss unsere Tour bei Google-Maps. Wer sich den Abschnitt für den Gleitweg genauer ansieht, da sind wir offenbar auf dem letzten Stück einen ziemlichen Umweg gegangen – oder der Weg hat sich verändert (die Roller gibts beim Berggasthof Oytalhaus):
Noch ein paar Zahlen:
Höhenmeter im Anstieg laut GPS: 1.434 Meter
Tourstrecke: 24,6 km (davon aber 10 km mit dem Roller *grins*)
Schritte: 32.266
4.157 verbrannte kcal *grins*
Irgendwas ist immer…
Auch auf dieser Tour gab es natürlich Dinge die nicht hätten sein müssen…
Als wir so beim Mittagessen saßen, hatte sich eine alleine wandernde Frau an den Hüttenwirt gewannt. Die fühlte sich von einem fremden Mann bedrängt. Es war „nichts“ passiert, er hatte sie nicht berührt oder blöde angemacht, er war ihr nur wohl über eine Stunde lang ziemlich aufdringlich gefolgt. Sie hatte dann wohl mehrfach versucht den Weg oder den Platz zu wechseln, der kam aber immer sofort wieder hinterher. Ihn anzusprechen hatte sie sich wohl nicht getraut. Hmm, bei sowas schäme ich mich immer etwas für uns Männer. Klar es ist eben „nichts“ in eigentlichen Sinne passiert, aber so wurde dieser Frau eben doch ein eigentlich traumhaft schöner Tag vermiest. Gerade unter Bergwanderern ist es eigentlich üblich sehr viel Rücksicht aufeinander zu nehmen… Schade.
Auf dem Gleitweg haben wir dann noch einen Rettungseinsatz erlebt. Ungefähr auf der Mitte des Weges kam plötzlich ein Rettungshubschrauber an und begann direkt an unserem Weg zu kreisen. Da war uns sofort klar, ohje, die suchen jemanden. Kurz darauf ist der Hubschrauber im Tal gelandet und kam wieder an. Ungewöhnlich daran war die Perspektive, der Hubschrauber flog ca. 100 Meter unter uns. Ging aber wohl alles halbwegs gut aus, am Ende hatte der Hubschrauber dann zwei Leute an der Seilwinde hängen.
So, jetzt sehr bei mir schon der nächste Programmpunkt an, Essen kochen und danach geht es mit dem Auto schon wieder weiter ins Hotel für Montag.
Jo, irgendwie haben mich die Ereignisse der letzten Tage und Wochen total aus dem Rhythmus gebracht. Mein persönliches Problem, wenn ich mal auf Rotation bin, komme ich eben nicht mehr so schnell runter. Gedanklich stecke ich – gefühlt – immer noch am Ende des Jahres 2015 fest. Die Silvesternacht, aber auch die ganzen privaten Tragödien seither. Ich fürchte das mit dem Jahr 2016 und mir wird nichts mehr. Allerdings frage ich mich auch, warum gerade mich diese Ereignisse so in Rotation versetzen. Der gute TortugaDorada hat im Februar mal in einem Kommentar zu einem Eintrag von mir geschrieben: „Man spürt schon deutlich, dass Du nicht in einer Großstadt wohnst„… Da hat er natürlich teilweise recht, auf der anderen Seite bin ich viel unterwegs und so fühle ich mich gleich von mehreren Ereignissen mehr oder weniger indirekt betroffen.
München – das war eben nicht irgendein Kentucky Fried Chicken Restaurant in dem die vielen Zeugen von der Polizei betreut und befragt wurden. Nein, es war das Restaurant an dessen nahgelegener U-Bahnstation ich aussteige und dann an dem Restaurant nach rechts ins Industriegebiet weitergehe wenn ich bestimmte Schulungen besuche. Zudem waren die unmittelbaren Auswirkungen bis in meine Region zu spüren, mein Bruder hat bei der Feuerwehr noch in der Nacht geholfen eine Polizeikontrollstelle auf der Autobahn auszuleuchten.
Ansbach – in einem meiner letzten Einträge habe ich von einem Ausflug zur „Blinden Rot“ berichtet. Ein Teil der Verwandtschaft war am Wochenende zelten, am Brombachsee. Das liegt beides so im 50 km-Radius um Ansbach.
Reutlingen – da wohnt eine Arbeitskollegin und zudem gleich die nächste Gegend in der wir uns sehr gerne für Wanderungen aufhalten. Gerade Orte wie Ansbach oder Reutlingen wären unser bevorzugtes Ziel um nach einer Wanderung noch ein Eis oder ne Pizza zu essen.
Die türkische Gemeinde hier in der Region dreht dann wohl gerade auch ziemlich frei. Vor ein ca. zwei Wochen gab es einen Brandanschlag auf einen türkischen Supermarkt. Danach hat in der nächst größeren Stadt ein Rollkommando von 15 vermummten Leuten mal eben einen Dönner-Imbiss zerlegt. Im Nachbarort gibt es eine türkische Privatschule die wohl zur Gülen-Bewegung gehört. Da wurden wohl Wände mit Totenköpfen beschmiert.
Neuester Trend hier im Ort, in der Nachbarstraße schmücken einige Leute ihre Häuser nun sehr exzessiv mit türkischen Flaggen. Wenn das so weiter geht, kucke ich mal eine „Hello Kitty“-Flagge oder so bestellen kann. Flaggen sind ganz allgemein nicht so mein Ding, aber gut jeder so wie er möchte. Nur wenn es zuviel wird, fühle ich mich immer irgendwie dazu verpflichtet ein Zeichen dagegen zu setzen.
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Ganz nach dem Motto „Irgendwas ist immer“, hatte ich dann diese Woche noch ein kleines Zahnproblem. Genau an dem Zahn hinter meinem Implantat hatte ich plötzlich eine Entzündung am Zahnfleisch. Hatte mir schon ziemlich sorgen gemacht, Zahnfistel oder ein Zahnstück von der Implantat-OP? Da stand einfach sehr komisch was raus, das beim Zähneputzen nicht weg ging – *ups*. Selber dran rumspielen bringt dann eben nichts, lieber jemanden fragen der sich damit auskennt. So war gestern meine Zahnärztin die Rettung, um 8:30 Uhr angerufen, um 9:30 Uhr war ich in der Praxis und um 9:45 Uhr auf dem Behandlungsstuhl. Um 9:50 Uhr war das Problem – Geschichte, ich habe mir offenbar ein unbemerkt ein Plastikteil ins Zahnfleisch gebissen. Keine Ahnung wie und wann das passiert sein könnte… seltsam. Naja, so konnte ich auch gleich noch einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung Ende August ausmachen.
Ansonsten hatte ich sogesehen eine ruhige Arbeitswoche, auch wenn es sich nicht so angefühlt hat. Genau das wird mein Thema für dieses Wochenende, Ruhe finden und die eigenen Gedanken etwas zur Ruhe bringen. Mir geht es garnicht so sehr um die politische Meinung einzelner Leute. Bei mir kommen da gerade ständig mehr neue Fragen auf, andere haben da offenbar super schnell super einfache Antworten. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob ich die richtigen Fragen im Kopf habe, da haben andere schon die Lösung fertig?