Quantifizierte Unsicherheit – von Blutwerten, Blutdruck und Selbsterkenntnis
Quantifizierte Unsicherheit – von Blutwerten, Blutdruck und Selbsterkenntnis
Hau rein was geht, dann steigt der Blutdruck
Mit Gedanken, Problemen und Sorgen ist das wohl echt so eine Sache.
Gibt hier soviele Einträge die mich echt bewegen. Ich meine
Gemeinsamkeiten zu erkennen, aber auch viele Unterschiede. Schlimmes
und dann wieder Dinge die ich auch gerne mal machen würde… Wenn
ich so in den anderen Tagebüchern stöbere, frage ich mich manchmal,
warum ich ständig aus Mücken ganze Herden von Elefanten machen muss.
Meine Gedanken in dieser Woche passen da verdammt gut dazu!
Am Montag hatte ich nun meinen zweiten Termin bei meiner neuen Hausärztin.
Geplant war Impfung plus diesen Gesundheitscheck den die Krankenkasse ab
35 Jahren bezahlt. Beides hatte mir die Ärztin bei meinem ersten Besuch
nahegelegt, da ich ja gerade eh auf dem „Gesundheits-Trip“ bin, warum also
nicht? Nach meinem zweiten Besuch hab ich schon mal einen deutlich besseren
Eindruck von der Ärztin selbst. Aber so ein paar gemischte Gefühle bleiben
immer noch.
Was mir nicht so gefallen hat war das der Gesundheitscheck bei diesem Termin
überhaupt nicht gemacht wurde *grins*. Die Ärztin will diesen Check irgendwie
über zig Termine aufteilen, warum und weshalb blieb für mich ziemlich unklar.
Es ging irgendwie ständig darum etwas so zu tricksen, damit es die Krankenkasse
noch bezahlt. Normalerweise hätte ich sowas ziemlich heftig abgeblockt, da mir
durch so einen Arzttermin immer ein kompletter Arbeitstag verloren geht. Hab
mir dann aber gesagt, mach einfach mal genau so mit wie es die Ärztin vorschlägt.
Allerdings konnte ich es nicht lassen, da noch den einen oder anderen kleinen
Selbstversuch mit einzubauen. Den nächsten Termin hab ich mal ganz bewusst auf
den 26. August gelegt *grins*. Wenn ich da die Blutspende-Termine mit dazurechne
ergibt sich so nämlich ein ziemlich engmaschiges Netz an Arztbesuchen…
Die Ärztin hatte mir ja so eine erweiterte Blutuntersuchung für 45 Euro
angeboten. Hab ich lange überlegt ob sowas wohl sinnvoll ist. Meine Schwester hat
mir dann dazu geraten, das mal machen zu lassen. Bei uns in der Familie haben
fast alle mit Nierenproblemen zu tun, da kann sowas ja mal nicht schaden. Zudem
wollte ich meine Leberwerte mal gerne wissen. Mich haben die – möglichen –
Nebenwirkungen meines Heuschnupfen-Medikaments dann doch ziemlich erschreckt.
Ich hab mich dann etwas informiert, welche Blutwerte den da so bestimmt werden
können und was ich „für meinen Fall“ den gerne mal wissen möchte. Jedenfalls wollte
ich mich dann bei der Ärztin darüber informieren, welche Blutwerte den da nun genau
bestimmt werden. Hihi, damit hatte sie wohl nicht gerechnet und hat dann ziemlich
verunsichert angefangen auf diesem Formular des Laborarztes nachzulesen. Morgen
rufe ich mal an, und wenn die Werte schon da sind lasse ich sie mir mal zufaxen.
Viel erwarten tue ich nicht, aber wer weiss vielleicht ist ja die eine oder andere
Überraschung mit dabei.
In bestimmten Dingen gleicht meine Einstellung einem Pendel das ständig hin und her
pendelt. Mein Eindruck, gerade wenn es um meinen eigenen Körper geht fällt mir das
besonders auf. Bestes Beispiel ist die Sache mit dem Impfen! Noch vor ein paar
Monaten war ich ja der Meinung, in Zukunft verzichte ich auf jede medizinische Hilfe
und die Karte von der Krankenkasse brauche ich auch nicht mehr. Bei den Impfungen
am Montag sollte es dann doch das ganze Programm sein *grins*. Da war ich dann wieder
in der vollen „hau rein was geht“ Einstellung. So gabs dann Repevax (Diphtherie,
Tetanus, Pertussis, Polio) in den linken Arm und Twinrix (Hepatitis-A+B) in den rechten.
Die Twinrix war der Ärztin schon garnicht mehr so recht, die hätte sie am liebsten
an einem anderen Tag gemacht *lol*. Ich schwanke da immer zwischen den Extremen…
Etwas besorgt oder – für mich – überraschend war dann bei diesem Besuch etwas ganz
anderes. Mein Blutdruck ist zu hoch! Schon wieder 140 zu 90, ich dachte zunächst die
Arzthelferin hat sich bestimmt wieder vermessen. Genau diese Werte hatte ich bei meinem
ersten Besuch ja auch. Und SO hohe Werte habe ich vorher noch nie bei mir gemessen! Auch
beim Blutspenden hatte ich 130 zu 85. Aber 140!!! Uff – Schock – aber so ganz daneben
lag der Wert dann eben doch nicht, ich habe daheim gleich nochmal selbst nachgemessen:
1. Messung: 140 / 91 – Puls 74
Aber nun kommt das Spannende, gibt ja den tollen Spruch „Wer viel misst, misst viel Mist“.
Blutdruck messen ist garnicht so einfach! Ich hab die Messung dann im Abstand von jeweils
3 Minuten wiederholt:
2. Messung: 120 / 86 – Puls 71
3. Messung: 122 / 86 – Puls 73
Hmm, toll, solche Spitzen innerhalb von so kurzer Zeit, die erkennt man natürlich selbst
mit einem Intervall von 30 oder sogar 15 Minuten nur sehr schlecht… Ich hatte letzten
Monat mal angefangen zwei Mal am Tag Blutdruck zu messen. Da entstehen bei mir aber total
normale Kurven, da ist überhaupt nichts auffällig. Deshalb hatte ich mir dann eigentlich
gesagt, lass den Quatsch, da ist nix… tja, so werd ich wohl doch mal mein schönes
Excel-Sheet weiterführen und noch ein paar Blutdruckexperimente machen müssen…
Und vorallem mehr Meditation!
Wochenenderfahrungen (Erste Hilfe Kurs / Sex + Alkohol)
Verschwitzter Alltag
Ich finde ja den Alltag anderer Menschen am spannensten, wenn man so die
großen Unterschiede im täglichen Leben sieht. Bei mir gab es heute eigentlich
nicht wirklich viel berichtenswertes. Es war ein normaler ruhiger Arbeitstag.
Drum einfach ein paar Stichpunkte zu heute:
05:00 Uhr – da bin ich das erste Mal wach geworden, hatte ja alle Fenster voll
aufgemacht. Bin dann aber doch nochmal eingeschlafen.
07:00 Uhr – kurze Videokonferenz mit Freundin, sie musste mich dann gleich nochmal
via Telefon wecken, ups, passiert.
07:30 Uhr – die erste Dusche, ohne Dusche in der Früh komme ich so gut wie überhaupt
nicht in die Gänge.
08:00 Uhr – die ersten kurzen geschäftlichen Mails.
08:45 Uhr – Frühstück (Müsli, Spiegeleier, Käsebrötchen und Kaffee), allerdings
hätte ich mir die Dusche glatt sparen können. Ich hab mich für das Frühstück auf
der Terrasse, allerdings bin ich schon im 9:00 Uhr fast wieder klatsch nass
geschwitzt.
09:15 Uhr – nochmal kurze Mails.
10:00 Uhr – beim Kunden, alles ruhig und ich kann den Teil einer Software weiterentwickeln
der demnächst in das eigentliche Programm integriert („gemerged“) wird.
12:45 Uhr – Mittagessen in der Kantine – bei mir wirds wieder der Beilagenteller mit
Nudeln, Kartoffeln und etwas Gemüse. Der Schokopudding als Nachtisch darf natürlich nicht
fehlen.
14:00 Uhr – kurze Abstimmung mit dem Kunden, geht um Details für die nächsten Wochen,
danach gehts ganz normal weiter mit meiner aktuellen Aufgabe, diese Woche vorrangig
Softwareentwicklung und die Eingrenzung von ein paar Problemen die neu aufgetreten sind.
17:00 Uhr – Ich bin müde, deshalb mache ich heute „früher“ Schluß, eigentlich wollte ich bis
18 Uhr arbeiten, an meinem Arbeitsplatz beim Kunden war die Temperatur deutlich angenehmer als
draußen.
17:15 Uhr – Uff, mein Auto glüht! Muss zunächst alle Türen öffnen um den Hitzestau rauszubekommen.
Bild des Tages:
17:30 Uhr – Bin im Hotel und lege mich gleich nochmal ins Bett…
20:00 Uhr – Telefonat mit Freundin
20:30 Uhr – Abendessen im Hotel, ich entscheide mich für den Gemüseteller, ein großes Glas Wasser
und einen Spätburgunder Weissherbst
21:30 Uhr – Abendspaziergang rund um den See (1 Stunde / 6 km)
22:30 Uhr – Autsch, ich bekomme mein T-Shirt fast nicht mehr ausgezogen, das klebt so eng am
Körper, daß ich mir schon Sorgen mache es beim ausziehen zu zerreißen. Danach meine zweite
Dusche für diesen Tag, aber so klebrig fühle ich mich total eklig.
22:45 Uhr – Nochmal kurz ein paar geschäftliche Dinge erledigt (Timesheets *grins*)
23:30 Uhr – Tagebuch schreiben…
Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Schritte: 11614
Jeden Tag eine gute Tat
Uff, war gerade unter der Dusche und nun schwitze ich schon wieder.
Zur Zeit haben wir so das Wetter wo dann selbst ich mindestens
zwei Mal am Tag unter der Dusche stehe… und nun sitze ich hier
nackt im Bett in einem Hotelzimmer direkt am Weinberg. Zumindest
wenn ich beide Fenster komplett aufmache geht es…
Langsam werden Freundin und ich noch die vollen Pfadfinder. *grins*
Gestern waren wir trotz der Temperaturen Blut spenden, hat super
geklappt. Am linken Arm funktioniert die Sache bei mir irgendwie
deutlich besser. Die Örtlichkeit war ebenfalls interessanter als beim
letzten Mal. Es war in einer Mehrzweckhalle, Vorteil für mich,
während man sich nach der Spende ausruht, kann man so ein bischen
kucken was da sonst noch so alles bei so einem Blutspendetermin
passiert und was für Leute da so alles kommen und gehen *grins*. Der
„neugierige Beobachter“, da bin ich wieder ganz in meinem Element.
Was mich gedanklich etwas erschreckt hat, ich hab die Blutentnahme
überhaupt nicht bemerkt! Mir tut sowas ja nicht wirklich weh, aber
zumindest spüren tue ich das normalerweise schon. Da dachte ich dann
so bei mir: boah, die können Dir nen halben Liter Blut abzapfen und
Du merkst es noch nicht mal…
Danach waren wir noch in der „Kreisstadt“ und da gabs diesen leckeren
toskanischen Brotsalat. Eis mit Erdbeeren gabs ebenfalls noch *hihihi*
Heute sind wir den Tag dann etwas anderes angegangen, auf Grund der
zu erwartenden Temperaturen waren wir gleich in der Früh eine größere
Runde laufen. Hat sich bezahlt gemacht, sollte ich vielleicht öfter machen!
Aber als Morgenmuffel fehlt mir da so früh meist die passende Motivation.
Ich bin eher der Abend- und Nachtmensch.
Nachmittags gabs dann gleich die nächste gute Tat von Freundin und mir.
Freundin ist ja bei so einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe, da kam
kurzfristig ein Anruf, eine ältere Frau die etwas Kreislaufprobleme hat
und sich daher bei der Hitze nicht selbst mit dem Auto zu ihrem Arbeitsamts-
Termin fahren traut. Die Aktion haben wir dann gemeinsam gemacht, so hatten
wir auch gleich Gelegenheit unsere Reformhaus-Vorräte aufzufüllen. Ich hab
mir nochmal einen Bachblütentee und einen Grünen Tee mit dem Motto „Harmonie“
mitgenommen.
Nach der Nachbarschaftshilfe-Aktion habe ich noch kurz drei Hemden gebügelt,
meine Sache gepackt und hab mich dann wieder mal auf den Weg ins Hotel gemacht.
Ah, zwei Bilder will ich Euch nicht vorenthalten! Das ist echt super bei uns
im Garten, sobald man da sitzt kommt irgendein Tier und leistet einem Gesellschaft.
Heute wieder eine Katze aus der Nachbarschaft:
Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 2
Libido: 2
Nervosität: 1
Schritte: 14525
Bilder von den Affen und die Finanzen
Von der pathologischen Sichtweise und sich selbst blockieren
total beruhigt
Blutspenden – oder wenn Experimente sich verselbstständigen
Kennt Ihr dieses Gefühl? Man überwindet sich zu etwas und stellt
dann auf halber Strecke fest – „Oh, Scheisse hätte ich das mal
lieber nicht gemacht!!!“. Genau dieses Gefühl hatte ich in meiner
Erinnerung z.B. bei einer Achterbahnfahrt oder einem Sprung vom
5-Meter-Brett im Freibad. Seit gestern Abend gehts mir mit meiner
Blutspende so…
Vertrauen fassen, sich fallen lassen, Dinge einfach mal tun ohne
wochenlang vorher drüber nachzudenken sind ja nun nicht mein Fall.
Gerade das Thema Gesundheit und Ärzte hatte ich ja nun schon sehr
ausgiebig. Da dreh ich ja schon gerne mal jedes Staubkorn um.
Gleichzeitig hab ich aber immer wieder den Drang zu Veränderung,
ich möchte mich ja erweitern, neu kennenlernen und vielleicht auch
mal Dinge anders machen als ich es die vergangenen 38 Jahre getan
habe…
Und so gibts dann eben Wege, bei denen weiss ich ganz genau, wenn
ich da lang gehe kommt meine Gedankenachterbahn mächtig in Schwung.
Solange es sich um eine überschaubare Sache handelt geh ich dann
eben mal gerne auf Konfrontationskurs, warum nicht einfach aus
Neugierde und zur „Abhärtung“ mal genau das Gegenteil von dem tun,
was man sonst macht? Deshalb dachte ich mir, da ist das Thema
Blutspenden genau richtig! Quasi der Einstieg in den Themenkomplex
Gesundheit, Ärzte und Organspende… ich hab mein eigenes kleines
Psychoexperiment und kann mal versuchen meine eigenen Gedanken
besser zu leiten, und die Allgemeinheit hat auch noch was davon.
Das Experiment lief bisher wie geplant, alles im Griff, für mich
schöne neue Erfahrungen, die Spende lief top und nach einigen
Wochen hab ich dann ja auch erleichtert meinen Blutspendeausweis
erhalten. Nach der Untersuchung beim HNO-Arzt kann ich ja nun erst
im Oktober wieder spenden, aber Blutspenden wäre nun durchaus eine
Sache mit der ich mich längerfristig anfreunden könnte. Genau der
richtige Level um da gedanklich etwas fester zu werden.
Zumindest dachte ich so bis genau gestern Abend um 20:30 Uhr. Da hab
ich nämlich von Freundin erfahren das mir der Blutspendedienst ein
Einschreiben – noch dazu mit dem Vermerk „persönlich“ – geschickt hat.
UUUFFFFFF, also so war der Verlauf eigentlich nicht gedacht! Hab dann
in der großen Suchmaschine nach den Begriffen „Blutspendedienst Einschreiben“
gesucht —->>> ACH DU SCHEISSSSEEE!!!!
Auf genau diese emotionalle Ebene wollte ich mit meinem Experiment
eigentlich genau nicht gehen!!!! Mein Problem, ich sitze hier voll
im Ungewissen! Ich weiss das es diesen Brief gibt, aber da ich im
Hotel sitze komme ich nicht an den Inhalt ran. Selbst mit Post-Vollmacht
war da heute nix zu machen! Da ärgere ich mich gerade über mich selbst,
das ich da so bin wie ich bin, nichts abwarten kann und Gelassenheit eben
doch eher ein Fremdwort ist. Aber eben genau mit solchen Gedanken kann
ich nicht kreativ arbeiten, und genau das müsste ich eigentlich die
nächsten Tage tun. Ich muss für meine Kunden Probleme lösen, Workshops
vorbereiten und neue Programmieransätze für deren Software finden. Dazu
brauch ich „hirntechnisch“ R U H E im Kartoon und das klappt mit
solchen Gedanken am Rande absolut nicht!!!!
Genau aus dem Grund hab ich mich vor diesen Themen in der Vergangenheit
eher gedrückt, oder zumindest einen großen Bogen drum gemacht. Weil ich
genau weiss, wenn ich da mit Denken einmal anfange höre ich da so schnell
nicht mehr auf und dann blockiert es mich gedanklich in anderen Bereichen.
Gut es ist nun nicht ganz so schwarz, da ich am Samstag Zeit habe den
Brief abzuholen. Wäre der Brief kurz vor dem Jahreswechsel gekommen, hätte
ich beruflich eine deutlich höhere Stressbelastung und keine Gelegenheit
den Brief abzuholen. Dann wäre der Brief nach sieben Werktagen an den
Empfänger zurückgegangen und meine Gedankenachterbahn würde langsam zum
Gedankenerdbeben aufsteigen.
Meine „Werte“ von heute->
Übersteuerung: 4
Hypoaktivität: 4
Libido: 1
Nervosität: 5
nervös besorgt
Verwandtschaft, Italienisch, Gesundheit und blödes Prollogelaber
Den Kopf freibekommen um Zweisamkeit erleben zu können