Feminismus, Paar sein und Beziehung – Teil 7

hihi, hab gerade mal durchgezählt wie oft ich das Wort Beziehung bisher in
einem Eintragstitel verwendet habe… müsste jetzt Eintrag Nummer sieben sein –
wenn ich mich nicht verzählt habe.

Bin wieder alleine im Hotel und hatte auf der Autofahrt genug Zeit zum Nachdenken.
Die Trennung bei meinem Cousin geht Freundin und mir immer noch durch den Kopf,
da gabs die Woche mehrmals Gespräche zwischen uns. „Wir“ können es irgendwie nicht
so richtig verstehen was da schief gelaufen ist. Und bei mir fängt da immer sofort
mein Kopf-Automatismus an zu laufen. Was kann ich draus lernen? Was könnten „wir“ in
unserer Beziehung besser machen? Noch mehr miteinander reden? Oder zerreden wir schon
alles? Ich weiss ich bin da schlimm…! Aber Beziehungstrennungen, gerade wenn kleine
Kinder im Spiel sind, ist bei uns in der gesamten Familie ein verdammt heisses Thema.
Sehr emotional geladen…

Zur Feminismus-Diskussion mit Lucy In The Sky

Das Thema passt für mich gerade sehr gut zu unseren eigenen Gesprächen über
Beziehungen und warum sich Paare trennen und wie man dem Vorbeugen kann. Zunächst
zu EMMA *grins*, die aktuelle Sommerausgabe ist lesenswert, zumindest wenn man sich
mit dem Thema „Beziehung“ im weiteren Sinne auseinandersetzen möchte. Man muss die
Meinung dieser Artikel ja nicht teilen, das tolle daran ist eher die Tatsache das
durch die Überspitzung bestimmter Sachverhalte dann doch unterschwellig vorhandene
Probleme aufgedeckt werden.

Zu meinem Satz: „Ich bin auch mal mit hohen Idealen gestartet, es ist dann immer
erschreckend wie diese guten Ansätze und Ideen mit den Jahren durch Realität und
Gesellschaft Stück für Stück ausgewaschen werden.“ – ich unterstelle einfach mal
das die meisten „modernen“ Paare mit einem Selbstverständnis von Gleichberechtigung
und partnerschaftlichem teilen in eine Beziehung starten. Da ist es dann auch
zunächst normal das der Mann das Klo putzt und „man“ müsste es nicht extra in einem
Tagebucheintrag erwähnen. Und genau das ist in meinen Augen ein Problem in
längerfristigen Beziehungen! Man startet gemeinsam mit tollen Idealen von gleichberechtigter
Beziehung und nach sieben Jahren ist die ganze Sache dann so still und heimlich
zu genau dem geworden was man eigentlich nie haben wollte und in etwa dem klassischen
Beziehungsmodell von Oma und Opa entspricht.

Unterdrückung von Frauen passiert aus meiner Sicht als Mann unbewusst. Deshalb muss
man sich als Mann sein eigenes Verhalten da schon sehr bewusst machen um sowas überhaupt
erkennen zu können. Und genau deshalb hat das Thema „Mann sein“ eben auf eine gewisse
Weise schon viel mit Feminismus zu tun.

Paar sein

„Wir“ wünschen uns beide eine glückliche Beziehung, das klappt nun seit 6 Jahren sehr
gut mit uns. Was „wir“ aber gelernt haben ist, man muss so eine Beziehung eben
kontinuierlich weiterentwickeln. Und dabei hole ich mir auch gerne Inspiration im
Feminismus. Vielleicht sollte ich in meinem Tagebuch noch viel mehr über die Normalität
und die Selbstverständlichkeiten des Alltagslebens schreiben. Auch worüber wir streiten
und wie wir streiten… ich bin jetzt mal ganz selbstbewusst und würde sagen, so
im Vergleich mit den anderen Pärchen die wir kennen schneiden wir vermutlich so rein
beziehungs-technisch ziemlich gut ab. Kommt in meinem Tagebuch vielleicht nur nicht so
rüber, weil ich mir eben sehr viele Gedanken darüber mache das unsere Beziehung eben
auch in Zukunft noch „sauber läuft“.

Ich bin ja schon sehr gespannt auf den Eintrag von Ginger zu
„Gedanken zur Beziehung von Miss G. und Mr. Jo“….

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 6
Hypoaktivität: 5
Porno: 2
Sex: 2

Vom Babyführerschein, Hebammen und Feminismus verdreht

Hach, wir haben ein paar wirklich geniale Tage hinter uns! Ein bischen
Arbeiten, gemeinsames Kochen und die Abende romantisch bei Kerzenlicht
auf der Terrasse verbringen. Hab ja wieder Nachschub gekauft,
200 IKEA-Teelichter, eine „Stinkekerze“ und ein Windlicht. Unsere Gespräche
waren ebenfalls sehr breit von besagten Fussfesseln über Krankenschwester-Kostüme
zum Babywickelkurs war da alles dabei…

Anmeldung zum Babyführerschein

Wo wir schon bei Babywickelkurs sind, da haben wir heute gleich Nägel mit Köpfen
gemacht! Am 22. September mache ich meinen Babyführerschein! Zitat aus der
Kursbeschreibung: „Hier lernen Sie wickeln, baden, tragen – kurz: den Umgang mit
dem Neugeborenen.“, na wer sagts den, genau das was wir suchen! Witzig fand ich
das Online-Anmeldeformular für diesen Kurs. Ich musste das Teil ja dann zweimal
ausfüllen, einmal für Freundin und dann für mich. Beim Ausfüllen des Formulars
für mich konnte ich mir das Lachen dann aber doch nicht so verkneifen und der
eine oder andere versaute Gedanke kam mir auch. Bei diesem Formular konnte man
zwar als Anrede „Herr“ einstellen, das Feld „Gynäkologe“ bleibt aber Pflichtfeld
und ich denke so etwas versaut, wollen die jetzt wirklich den Namen von
dem SM-Studio von damals wissen – ups… Ebenfalls gut „Geburtsdatum der Mutter“,
was hat den meine Mutter mit dem Babyführerschein zu tun? *grins*, klar ich
verstehe schon die haben halt ein Anmeldeformular für alle Kurse, ich fands trotzdem
witzig!

Von den Hebammen

Der Kurs findet in so einer Hebammenpraxis statt. Hebamme is ja auch so ein toller
Beruf der so ein wenig die Geschlechterrollen wiederspiegelt. In Deutschland könnte
man als Mann übrigens erst seit 1985 Entbindungspfleger werden! Hab ich gerade einen
Artikel bei Zeit Online drüber gelesen. Der Hebammenverband ist da offenbar nicht
so begeistert von männlichen Entbindungspflegern. Für mich jetzt gerade etwas
erstaunlich. Der Branche fehlt wohl etwas Innovationskraft… Die Hebammen in Deutschland
haben derzeit einen sehr schweren Stand, die notwendige Haftpflichtversicherung für
Hebammen ist vom Beitrag enorm angestiegen. Bei den Stundensätzen ist da eine Betreuung
von Schwangern fast nicht mehr wirtschaftlich darstellbar. Wenn man die Berichte rund
um das Thema liesst scheint dem so zu sein. Ich hab jedenfalls damals die Online-Petition
für die Hebammen mitgezeichnet *grins*. Interessant finde ich das Zitat aus dem Zeit Online Artikel:
„Die meisten Frauen wünschten eben eine »geschlechtssensible Begleitung« rund um die Geburt, sagt die Sprecherin des Verbands, Edith Wolber; genauso wie sich die meisten Männer lieber von einem männlichen Urologen behandeln ließen.“
Wirklich??? Ich kann nur für mich als Mann sprechen und ich würde lieber zur Urologin gehen….

Aber worauf will ich nun mit Innovation und Hebammen hinaus? Hebammen sind ja nun für alles
rund um das Thema „Kinder kriegen“ da. Allerdings ist der selbstgewählte Fokus sehr eng
begrenzt – oder sagen wir (noch) zu sehr auf die von der Krankenkasse bezahlten Leistungen
bezogen. Weitet man das Thema „Kinder kriegen“ mal etwas weiter aus, also bis es endlich mal
geklappt hat schwanger zu sein und auf bis es nach der Geburt wieder Spass macht, ergeben
sich da sicherlich jede Menge „Geschäftsfelder“ wo eine Hebamme sehr kompetent helfen könnte.
Alleine diesen Babyführerschein könnte man bestimmt noch besser „ausbauen“. Das ist noch viel
zu sehr auf werdende Eltern ausgelegt. Bei uns in der Verwandtschaft ist die Unterstützung bei
der Betreuung des Nachwuchs ja so ein bischen Aufgabe der Omas. Warum eigentlich? Warum sollen
das nicht auch mal die Opas machen? Hab ich schon erzählt das mein Bruder (19 Jahre) seine erste
Freundin hat? Hab „sie“ noch nicht kennengelernt, aber böse wie ich bin wollte ich mir schon fast
den Spass machen und den beiden auch nen Gutschein für so einen „Babyführerschein“ schenken *grins*.
Aber gut vielleicht sehen Hebammen da ihre Aufgaben auf anderem Gebiet…

Feminismus verdreht

Die Feminismus Diskussion mit Freundin heute war allerdings noch besser!

Freundin zu mir: „hach, Wäsche waschen und bügeln das mach ich echt gerne…“

Da konnte ich mich vor Lachen fast nicht mehr halten! Was Freundin nicht wusste,
ich habe heute heimlich im Supermarkt gekuckt ob es die aktuelle EMMA-Ausgabe
dort zu kaufen gibt! Hihihi, ich glaube bei der Vorstellung würde Frau Schwarzer
ausrasten! Der Herr des Hauses liest EMMA und die Frau steht daneben am Bügelbrett.
Ich teile die Meinung vieler EMMA-Artikel nicht unbedingt, aber die Texte sind
trotzdem ab und an sehr interessant zu lesen. Hab Freundin sogar angeboten ob
wir EMMA nicht abonnieren sollten, sie hat dankend abgelehnt.

Wenn es um Feminismus geht, kann ich übrigens mit so einer Hardcore-Feministin
deutlich mehr anfangen und besser diskutieren. Bei so einer weichgespülten
Brigitte-Feministin die nur so ein „mei, sind halt eben Männer“ oder „typisch Mann“
rausbringt wird das diskutieren zumindest schon mal deutlich schwieriger.

Warum wollte ich heute überhaupt die EMMA kaufen? Mich interessiert der aktuelle
Titel: Ist die Liebe noch zu retten? – Zitat: „Ein Gespenst geht um: Die Männer
wollen nicht mehr – und die Frauen wollen mehr denn je. Was ist bloß mit der
Liebe passiert?“ klingt mal interessant…

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 5
Hypoaktivität: 6
Porno: 1
Sex: 3

Das Übersteuerungs-Problem und Samstag 18. Januar 1969

uuuhhh, ich hab glaube ich ein grundlegendes Problem an meinem Tagebuch
entdeckt! Ich habe dieses Tagebuch Ende März begonnen weil ich mich
verändern – weiterentwickeln möchte. Hat in manchen Bereichen super geklappt!
Gerade was meine Beziehung angeht hat sich sehr viel getan, hätte ich nicht
gedacht.

In meinem ersten Eintrag habe ich geschrieben:

„Um etwas zu verändern muss man meiner Meinung nach einen klaren Gedanken fassen können,
ist oft gar nicht so einfach. Mit dem Tagebuch hier versuche ich mir dabei ein wenig selbst
zu helfen.“

mir ging es dabei um den „Roten Faden“, den ich manchmal vor lauter Gedanken
nicht mehr zu sehen glaubte. Vermutlich passt das Bild bei mir so nicht ganz *grins*.
Es ist wohl eher so, daß ich vor lauter „Rot“ den „Faden“ nicht mehr sehe.

Das Übersteuerungs-Problem

Ich nenne das Ganze mal das „Übersteuerungs-Problem“, sprich man kann sich gedanklich
in Probleme hineinsteigern. Wenn man so ein Tagebuch nun für einen Veränderungs-Prozess
oder zur eigenen Aufarbeitung benutzen möchte ist das natürlich schlecht. Dadurch wird
dann nämlich nix klarer, sonder alles wird überspitzt und übersteuert. Hab ich mich
nun ein paar Mal selbst dabei erwischt. Wird also Zeit das zu verändern und ganz
bewusst dran zu denken…

Wodurch entsteht das Übersteuerungs-Problem meiner Meinung nach? Bei mir vermutlich
durch meine Hypoaktivität über die ich ja schon mal geschrieben habe. Da gibts hier auf
der Seite natürlich viele Inspirationen und Möglichkeiten an denen man seine eigenen
Gedanken mit anknüpfen kann. Der zweite Faktor ist die Dynamik selbst. Ein Sandsack beim
Boxen absorbiert Energie, auf einer Website im Internet wird nix absorbiert. Da passiert
eher noch das Gegenteil durch das Feedback das man erhält werden die eigenen Gedanken und
Gefühle evtl. noch verstärkt. Ist wie bei einem Ventil, wenn man das zuweit aufmacht kann
es passieren das man es nicht mehr geschlossen kriegt.

Dieses Problem und diese Effekte sind mir wohl schon seit einigen Wochen bewusst, mir
war es nur noch nicht so klar wie jetzt. Die Lösung hab ich im Prinzip schon vor einem
Monat in mein Tagebuch geschrieben, es ist mein neues Motto: „Mehr Zeit nehmen und sich Zeit lassen!“.
Gerade diese Eigendynamik entsteht durch den Zeitfaktor! Und für einige meiner Gedanken
und Themen bedarf es deutlich mehr zeitlicher Dosierung, wenn man das so schnell angeht
wie ich das gemacht habe führt es nur zu Gedankenrasen.

In dem Punkt sind die Möglichkeiten des Internets für mich persönlich wohl eher eine
Last. Toll wenn man innerhalb von Sekunden auch seitenlange Mails mit anderen Leuten
austauschen kann. Nur langsam glaube ich, das es für mich Themen gibt wo mir genau dieses
innerhalb von Sekunden übertragen nicht gut tut. Deshalb werde ich mich da zukünftig
bewusster in meiner Kommunikationsweise einschränken. Wenn man wirklich etwas verändern
möchte und sich mit Leuten austauschen will, bringt es inhaltlich vielleicht sogar mehr
wenn man seine Kommunikation zunächst verzögert. Man muss auf Einträge ja nicht sofort
einen Kommentar abgeben und man muss auch nicht sofort auf Kommentare reagieren. Ich
bekomme sehr gerne Kommentare zu meinen Einträgen, aber ich werde jetzt ganz bewusst mal
versuchen erst mit einer Woche oder noch länger verzögert darauf einzugehen.

Zusätzlich zu dieser zeitlichen Verzögerung werd ich in meinem Tagebuch ab jetzt ein
kleines Experiment starten. Und zwar möchte ich ein etwas an meine Gedankenwelt angepasstes
Stimmungstagebuch mit einbauen. Den ersten „Wert“ den ich notieren möchte ist der
Übersteuerungswert auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (sehr hoch). Damit klar wird
was ich meine mal ein paar Beispiele anhand von Einträgen aus meinem Tagebuch:

21.06.2012 Warum ich damals für Sex mit Frauen bezahlt habe – Teil 1
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=254730
-> Übersteuerungswert: 7

04.07.2012 Gedanken-Karussell oder besser Gedanken-Hygiene?
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=254926
-> Übersteuerungswert: 6

09.07.2012 DAS volle Programm: Vorsätze fürs neue Jahr, Psychotherapeuten und meine Beziehung
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=255001
-> Übersteuerungswert: 6

10.07.2012 Gedanken-Achterbahn und Probleme sind zum erschlagen da!
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=255022
-> Übersteuerungswert: 10

11.07.2012 Warum ich Freundin von meinem Tagebuch erzählt habe
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=255037
-> Übersteuerungswert: 6

13.07.2012 Der Beschäler – oder meine innere Reaktion auf bestimmte Worte
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=255071
-> Übersteuerungswert: 5

17.07.2012 Ich und mein Geld, der Alltag + Video
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=255143
-> Übersteuerungswert: 4

06.08.2012 Therapiegedöns aka Psychotherapie
http://www.mytagebuch.de/profil.php?action=eintrag&id=16493&eid=255416
-> Übersteuerungswert: 6

Diesen Wert versuche ich zukünftig bei jedem Eintrag von mir mit anzugeben.
Zusätzlich gibts noch einen Wert für meine „gefühlte“ Hypoaktivität. Und damit
der Spass nicht zu kurz kommt machen wir mal noch einen Porno- und einen Sex-Wert
mit dazu. Mal kucken was dabei rauskommt und in ein paar Monaten sieht man dann ja
mal…

Samstag 18. Januar 1969

Gestern haben wir bei uns im Keller zwei große Betonsockel entfernt. Freundins Papa
hat uns geholfen und ist mit einem Mega-Schlaghammer angerückt. Im Prinzip so ein
großes Teil wie die Presslufthammer die im Straßenbau eingesetzt werden, nur eben
elektrisch. Das Teil is so schwer das man es zu zweit tragen muss. Es war heiss, laut
und staubig. Aber es hat Spass gemacht! Diese Sockel haben uns echt schon sehr lange
gestört und nun sind die weg! Hat auch ein bischen was symbolisches…

Und das Beste! Unter einer Betonplatte die wir zusätzlich entfernten, haben wir einen
Ausschnitt aus einer Tageszeitung vom 18. Januar 1969 entdeckt. Hat mich super
fasziniert. Ich meine zu der Zeit war ich ja noch nicht mal in Planung! An dem Tag
lief im ZDF übrigens zum ersten mal die Hitparade…

Meine Stimmungswerte für heute ->
Übersteuerung: 6
Hypoaktivität: 7
Porno: 5
Sex: 3

P.S.
Vielen Dank für die lange Mail, wie Du siehst kenne ich das „hinein steigern“-Problem
von mir selbst. So gesehen hast Du mir mit dieser Mail in mehrerlei Hinsicht geholfen.
Ich werde Dir auch gerne antworten, wenn ich darf, allerdings zeitlich sehr verzögert.
Ist für uns beide vermutlich besser und mal sehen vielleicht bringt es uns ja weiter…

Therapiegedöns aka Psychotherapie

ui, ehm ja, wie findet man bei dem Thema nen passenden Einstieg? Keine
Ahnung. Ich hatte in meinem Tagebuch schon ein paar Mal andeutungsweise
was zu meinem persönlichen Hintergrund und warum mich dieses Thema
beschäftigt geschrieben:
– 09.06.2012 Zeit für uns, schweres Thema – sexuelle Gewalt
– 10.07.2012 Gedanken-Achterbahn und Probleme sind zum erschlagen da!

Und darüber hinaus hatte ich noch einen, für mich, sehr hilfreichen
Gedankenaustausch mit Alenka. Vielleicht ist das Thema bei mir, als
nicht direkt Betroffener, ja garnicht so schlecht aufgehoben. Deshalb
einfach nochmal meine bisherigen Erfahrungen und Ansichten dazu.

Ein Hinweis vorweg ich bin Informatiker und Ingenieur, wenn in meiner
„Zunft“ ein Psychotherapeut plötzlich mitreden würde wie Ingenieure
Autos zu entwickeln haben, würde es vermutlich nen Satz heisse Ohren
geben. Auf der anderen Seite wenn ich da bei Alenka von diesem riesen
bürokratischen Hickhack mit Krankenkasse, Rentenversicherung und
Extratouren ala „ne zahlen wir nicht“ lese, kann ich halt einfach
nur sagen: DANKE SCHÖN!!! Mir erscheint das Thema Psychotherapie
jedenfalls wie ein Dschungel. Deshalb schreib ich dann eben doch mal
meine Sicht der Dinge auf.

Meine eigenen Erfahrungen mit „nicht pupsigen“-Problemen

Ehrlich gesagt ich hab wenig persönliche Erfahrungen mit Psychotherapeuten.
Ich war mit 19 Jahren mal bei einem Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin, is
aber nie was draus geworden, zu feige? Keine Ahnung, „wir Männer“ sind da ja etwas
„schwierig“ *grins*. Aber ich hab in meinem Leben nun schon einige Menschen mit
„nicht pupsigen“-Problemen näher kennengelernt. Ich geb mal zwei Beispiele:

Der Schulfreund. Den hab ich mit 17 Jahren auf der Schule kennengelernt, dort
wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst das es Menschen mit bedeuten größeren
Problemen wie meinen eigenen gibt. Bei dem hatte sich die Mutter an seinem
14ten Geburtstag das Leben genommen. War ein sehr intensiver Austausch per Chat
(via Modem) der bestimmt ein halbes Jahr gedauert hat. Meine Telefonrechnung war
zwar sehr hoch in der Zeit aber hat ihm und mir geholfen. Mir hat es eine Relation
zu meinen eigenen Problemen gegeben. Er hat heute ebenfalls ne IT-Firma 🙂
Psychotherapie hat der Schulfreund nie gemacht…

Der Bekannte. Sehr tragischer Fall, die Frau stirbt früh an Krebs, Sohn 1 war
Codein-Abhängig und pendelte zwischen Obdachlos und Haft hin und her, Sohn 2 hat
Down-Syndrom und Sohn 3 ist Epileptiker. Kann mich noch gut an die Krise erinnern,
als dann quasi als Sahnehäubchen oben drauf die Polizei bei ihm auf der Arbeit
angerufen hat, er soll Sohn 3 doch bitte auf der Wache abholen, weil er beim
Ladendiebstahl erwischt wurde… der war dann wirklich „bedient“. Der Bekannte
hat auch viel versucht, Meditation und was weiss ich noch. Der arbeitet heute selber
als Psychotherapeut und macht Familienaufstellungen…

Vielleicht noch ein Detail zu mir, den letzten Suizid hab ich Anfang Mai
„indirekt“ miterlebt. Ich hatte das Glück das ich mit dem Rücken zum Fenster gesessen
bin. Erscheint mir gerade wichtig um zumindest mal grob die Relationen zu
definieren… keine Ahnung ob das jetzt hilft meine Meinung zu dem Thema besser
einschätzen zu können, deshalb egal mal zurück zum eigentlichen Thema…

Das Ziele-Probleme

Offenbar gibt es da einen gewissen Ziel-Konflikt zwischen Betroffenen und
der „Psycho-Zunft“. Wir leben in einem extrem auf Effizienz getrimmten System.
Ziel des Systems: „Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit“, die Fassade muss
top aussehen. Wenn das mit ein paar „Pillen“ geht ist gut, ansonsten gibts noch
ne Therapie obendrauf. Den Betroffenen scheint es aber eher um so ein
Gesamtpaket Normalität zu gehen.

Ich dachte früher ja auch immer das man Probleme nur einfach erschlagen muss.
Kleine Probleme – kleiner Hammer, große Probleme – großer Hammer. 3,5 Monate
Spezialklinik wären so etwa meine Vorstellung von „Problem erschlagen“ gewesen.
Dem ist aber vermutlich nicht so, es gibt dann eben doch Probleme die sich
nicht so einfach erschlagen lassen, ist dann nur die Frage wie man mit denen
umgeht.

Dieses Ziele-Problem liegt vermutlich auch ein stückweit darin begründet wie
man die Psychotherapie sieht. Wenn ich krasse Halsschmerzen habe, kann ich
zum Arzt gehen, der verschreibt mir vermutlich Penicillin und ein paar Tage
später is wieder alles ok. Bei dem Psychogedöns ist es eben ein stückweit
anders. Da ist die Therapie evtl. nur ein Baustein, eine Hilfestellung von
vielen und man muss die Karre eben doch selbst und mit Freunden aus dem
Dreck ziehen.

Mit Psychopharmaka wäre das jetzt, mit meiner laienhaften Vorstellung, ähnlich.
Wenn einem wirklich ein komplettes Hochhaus akut im Weg steht, dann können die
Pillen vielleicht für etwas – vorübergehende – Stabilität sorgen. Zumindest
evlt. für soviel Ruhe wie nötig ist um am eigentlichen Problem zu arbeiten.
Nur Pillen schlucken ist also nicht die Lösung sondern wäre für mich ein Baustein,
eine Option. Aber eben keine dauerhafte Lösung.

Trauma hin / Trauma her

Ehrlich gesagt ich hab keine Ahnung wie man ein Trauma am besten verarbeitet.
Ob es hilft wenn man ständig Schritt für Schritt und in allen Details nochmal
durch die eigene Hölle geht, schwierig. Keine Ahnung ob es beim dritten, vierten
oder zehnten Mal leichter fällt oder besser wird. Ob es hilft ein Buch drüber
zu schreiben, in einem Tagebuch oder es einfach nur Freunden zu erzählen. Die
Legitimation auf diese Frage eine Antwort zu geben, haben eigentlich nur
Betroffene selbst.

Das wäre in meiner, vielleicht naiven, Sichtweise so das Stichwort für
Selbsthilfegruppen. Ich hab keinen Plan über was die Leute dort sprechen,
aber ich könnte mir eben vorstellen das es genau um diese Fragen geht. Was
hat den bei Dir geholfen? Wie habt ihrs gemacht? Klappt das wirklich so gut..?
Ne Selbsthilfegruppe ist sicherlich kein Therapie-Ersatz, aber evtl. eine
gute Anlaufstelle um Erfahrungen über Therapie auszutauschen…

Unser persönlicher Weg

Bei uns ist das „Set-Up“ etwas einfacher da Freundin bei mir in der Firma
mitarbeitet. Dadurch fallen schon mal ein paar Konfliktpunkte weg. Wir
überlegen gerade bei was überhaupt in Freundins-Fall eine Therapie genau
helfen soll.

Ich selber hab ja immer das gleiche Handlungsmuster und hab jetzt erstmal
ein Buch bestellt: Christine Striebel – Nicht allein. Unterstützung von
Betroffenen sexueller Gewalt. (@Alenka: in dem Buch steht vermutlich nichts
was Dir nicht schon bekannt ist, aber vielleicht hilft so ein Buch
Deinen Freund oder gute Freunde etwas näher und tiefer an das Thema
heranzuführen, damit da echte Verbündete draus werden?).

Da sein, oder Sex unterm Großen Wagen

Herrlich, ich habe diese Woche keine Kunden-Einsätze und bin endlich mal
daheim! Noch dazu ist das Wetter einfach prima und die Nächte erst! Wir
haben ja eine super Terrasse vor dem Haus. Wenn ich da Abends draussen
sitze denk ich mir jedes Mal, also im Sommer muss ich wirklich nicht mehr
in den Urlaub fahren, mir gefällt es zuhause am besten!

Sind wirklich traumhafte Abende, diese Woche hört man ganz leise das
Brummen der Mähdrescher im Hintergrund. Die fahren zur Zeit Tag und Nacht
bei uns. Im Vordergrund machen sich die Grillen rings um uns bemerkbar,
es zirpt wirklich überall. Wenn ich da Abends so sitze und leicht nach rechts
kucke seh ich den Großen Wagen am Himmel stehen und von links schiebt sich
so langsam der (fast) Vollmond hinterm Haus vor, einfach nur gigantisch, sowas
begeistert mich einfach.

Wir waren diese Woche jeden Abend auf der Terrasse und es gab immer irgendwelche
Kleinigkeiten an die ich mich noch Tage später erinnere. Am Montag hat um 21 Uhr
einer unserer Nachbarn seinen Rasentrimmer angemacht und ist damit mindestens ne
halbe Stunde durch seinen Garten geirrt. Manche Leute regen sich bei sowas ja
tierisch auf. Mich beruhigt sowas immer, ich denk dann so: „Yoa, das ist der
ultimative Beweis dafür, dass ich nicht der einzige Spinner in der Strasse bin!“.
Jedenfalls waren wir uns zum Schluss nicht mehr sicher was nun lauter war, der
Rasentrimmer oder mein Lachanfall. Inwieweit an meinem Lachanfall dann noch die
beiden – wirklich leckeren – Gläser mit italienischem Rotwein beteiligt waren
wissen „wir“ ebenfalls nicht.

Gestern war die Nacht dann so genial, hey und mit vier Teelichtern auf dem Tisch,
da müssen doch die Hormone verrückt spielen! Da mussten wir uns einfach nochmal
direkt auf der Terrasse vergnügen, das ging irgendwie schon garnicht mehr anders!
Es ist einfach so genial herrlich und irgendwie für mich etwas besonderes, wenn man
bei so einer Aktion die laue Sommerluft am nackten Hintern spüren kann… hätte ich
nie gedacht das das so genial sein kann, komm ich gerade nicht aus dem schwärmen raus.

Danach sass ich noch mindestens ne Stunde auf der Terrasse und hab spanischen Brandy
getrunken. Eigentlich ist es genau DAS wovon ich immer geträumt habe. Mehr kann man
doch eigentlich zum Glücklichsein garnicht bekommen. Ein Haus, Sicherheit, leckeres
Essen, eine Partnerschaft und zweimal am Tag Sex. Was muss es den noch mehr sein???
Weil genau das ist es doch schon… eines meiner Probleme ist vermutlich das ich
Probleme und Details zu sehr in den Vordergrund stelle… 100% sind es eben nie, aber
80% oder 90% sind doch schon extrem gut… Beim zweiten Glas Brandy hab ich dann
noch eine Sternschnuppe gesehen, wird aber nicht verraten was ich mir gewünscht hab.

Am Dienstag wäre ich dann noch fast ein paar Stufen unserer Haustreppe rückwärts nach
hinten gekippt. Wir werden irgendwie mit jedem Tag verrückter. Es gibt ja bestimmt
viele Verletzungen wo sich hinterher die Ärzte fragen, wie hat der Typ das nur geschafft.
Wie um alles in der Welt kann man rückwärts eine Treppe runterfliegen… tja, es gibt
nix was es nicht gibt.

Heute hab ich mich dann noch gefragt warum ich in meinem Tagebuch so unbedingt davon
schreiben muss was wir letzte Nacht auf unserer Terrasse so alles angestellt haben.
Hängt vielleicht ein bischen mit dem zusammen was „:- D“ im Eintrag
vom 31.07.2012 „Gott sieht Dich, Gott hört Dich, Gott mag Dich“ über „sein“ und „da sein“
schreibt. Es ist vielleicht eine Form von Selbstbestätigung, „wir sind noch da“,
„ich bin noch da“. Oder vielleicht „wieder da“. Ich hab manchmal so den Eindruck, für
viele Leute ist Sex etwas, darüber hat man als Teenager in der Bravo gelesen und dann
vielleicht noch vor Freunden angegeben. Aber spätestens mit Mitte Zwanzig wird man
vernünftig und spießig, da ist es dann nix neues mehr. Da kann man es dann ruhiger
angehen lassen, da muss man dann auch nix mehr davon öffentlich preisgeben.

Mein Sexleben ist jedenfalls mit 38 deutlich spannender und abwechslungsreicher als mit 18.
Jo, und die eine oder andere Inspiration entnehm ich ja anderen Tagebüchern… alleine
schon deshalb muss ich wohl drüber schreiben. Aber ich kenne diesen schleichenden Trend
zur „Spießigkeit“. Ich versuch da einfach mehr Abwechslung und Spontanität entgegenzusetzen.

Zum Thema Sex und wie Menschen das nach aussen tragen habe ich noch zwei interessante
Telepolis Artikel von Ayleen Saskia Habersfeld mit etwas gegenteiliger Meinung:

Wie geht’s dir, was kochst du, hast du es schon einmal anal probiert?
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37319/1.html

Oute dich im Sinne der Gemeinschaft
http://www.heise.de/tp/artikel/37/37320/1.html

40.000 Spam Kommentare – prima…

40.000 Spam Kommentare – prima…

Bin heute früh vom Kunden-Einsatz zurück ins Büro gefahren. Heute Mittag wollte ich mich dann um einige meiner Firmen-Websites kümmern, muss ja hin und wieder sein. Einige dieser Webseiten sind bewusst „unsicher“, d.h. die verwendete Software hat mehr oder weniger bekannte Sicherheitslücken. Sowas macht man, wenn man bestimmte Angriffsformen studieren möchte. Und siehe da auf einer dieser Webseiten hat es jemand geschafft in kurzer Zeit 40.000 Spam Kommentare anzulegen, cooool…

Normalerweise löscht man soviele Kommentare direkt in der Datenbank. Ich wollte aber testen wie gut die eingesetzte Software mit sowas zurecht kommt. hihihi, war sehr lehrreich! also ich hab es nicht geschafft mehr als 160 Kommentare auf einmal zu löschen 😉 und das Standard-Antispam-Tool funktionierte erst mit weniger als 15.000 Kommentaren, vorher ging dem Server immer der Hauptspeicher aus… war so gesehen eine gute Übung *grins*

Bei solchen Gelegenheiten kuck ich mir natürlich auch den Inhalt des Spams genauer an. Also auf welche Webseiten wird verlinkt, so stehen die Server dieser Webseiten, wie ist das Rechenzentrum angebunden. Oder wird irgendwo versucht Viren oder Trojaner nachzuladen, sowas in der Art…

War aber „ganz normaler“ Spam für irgendwelche Penis-Pumpen oder Geräte zur Penisverlängerung. Wo ich mich immer Frage ob es tatsächlich Männer
gibt die sowas einsetzen. Sieht für mich immer total gruselig aus! Ich hätte da panische Angst das sich das Teil verklemmt *totlach*…

Erschreckend war allerdings die hohe Zahl an Spam für Medikamente. Klar da war schon viel für Viagra (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) dabei. Aber eben nicht nur! Da war echt ne halbe Apotheke dabei! Wo ich mich dann frage, gibts wirklich soooo einen großen Markt auf dem Menschen Medikamente aus dubiosen Quellen im Internet bestellen?

Hier ein kleiner Auszug was alles angeboten wurde:
– Tramadol – war so am häufigsten, ist ein Schmerzmittel
– Paroxetin
– Alprazolam / Xanax
– Klonopin
– Gynexin
– Oxytocin
– Azithromycin – warum bestellt jemand so ein Antibiotikum im Netz???
– Diazepam
– Fluconazol – is ein Mittel gegen Pilze (Geschlechtskrankheiten?)
– Phentermin
– Finasterid – also bei den Nebenwirkungen hätte ich lieber ne Glatze…
– Bupropion / Wellbutrin – prima…
– Cyclophosphamide / Cytoxan – WER um himmelswillen kauft Medikamente für ne Chemotherapie -irgendwo- im Internet??? *schockiert*

Die meisten Medikamente sind Psychopharmaka, hab erst einen Artikel gelesen in dem behauptet wurde das in Deutschland von Ärzten zu schnell entsprechende Pillen verschrieben werden. Gibts dann tatsächlich so nen großen grauen oder schwarzen Markt für das Zeug? Ich hatte mal ein Ampicillinexanthem mit allem was dazugehört, seit dem bin ich was Medikamente angeht voll mimimi… Hab schon immer ein schlechtes Gewissen wenn ich mein Heuschnupfenmittel nicht sooo genau nach Anleitung nehme *grins*

Ich und mein Geld, der Alltag + Video

Der Alltag

Heute war mal wieder Putztag. In meinem Nacktputzer Eintrag (06.05.2012)
hatte ich ja schon geschrieben das ich „putztechnisch“ fürs Bad zuständig
bin. Da wir ja nun unser gesamtes Haus „aktivieren“ hab ich nun eben
drei Toiletten, eine Badwanne und eine Dusche zu betreuen. Nicht weiter
schlimm, nur mein Umweltbewusstsein leidet etwas. Bin doch mehr der Freund
von „härteren Zeug“, wenn es um Reinigungsmittel geht. Ich kann mir
nicht helfen, aber irgendwie liebe ich diesen Schwimmbad-Duft mit der
leichten Chlor-Note. Irgendwann erlaub ich mir mal den Scherz und frag
in einer Parfümerie ob es nicht einen Herren-Duft in dieser Richtung gibt *grins*
Ich hab da so nen leichten „Chemie-Duft“-Schaden. Hab mal als Jugendlicher
aus Unachtsamkeit an einer Flasche Schwefelsäure gerochen, boooaaa, hat
DAS gebrannt! Ich empfinde z.B. auch den Geruch von Schneidöl oder Bohremulsion
als sehr angenehm… ein echter Kerl eben… *totlach*, naja vielleicht
nicht wirklich…

Ich und mein Geld

rabi hat heute einen für mich sehr interessanten Eintrag zum Thema Geld
verfasst. Ich glaub ich schliesse mich da mal an und schreib über das gleiche
Thema weil ich die Parallelen so super interessant finde, auch wenn wir
eben teilweise in genau entgegengesetzte Richtungen laufen 😉

Mathematik finde ich ja sehr spannend, allerdings mehr in der Ausprägung von
Formeln. Zahlen mag ich dagegen nicht wirklich! Ich bin auch super schlecht
wenn es ums „rechnen“ geht. Formeln umstellen, kein Problem! Da hab ich nen
„Blick“ dafür… aber rechnen ist nicht meine Stärke 🙂 Mit einem, wie von
rabi beschriebenen, ähnlichen Taschenrechner hab ich Mitte der 80er Jahre
übrigens meine erste FOR-Schleife in BASIC geschrieben *grins*. Was das Thema
Partnerin und Computer angeht, war ich schon völlig anders. Ich hatte Ende
der 80er Jahre schon die ersten Freundinnen und mehrere Computer, allerdings
hab ich NIE in Anwesenheit meiner Freundinnen dran gearbeitet. Da hatte ich
eine ziemlich strikte Trennung *lach*. Und ich kannte durchaus den einen oder
anderen weiblichen Computer-Freak 🙂

Taschengeld gabs bei mir! Ich hatte ich klassische Mittelstands-Kindheit und
Jugend. Mit 18 Jahren gabs dann zum Geburtstag das Auto noch oben drauf…
Dafür ist mir die Zinsrechnung bis heute nicht in Fleisch und Blut übergegangen.
Obwohl ich bei einem Wirtschaftsinformatik-Studium durchaus mit Fächern wie
„Investition und Finanzierung“ oder Wertpapieranalyse zu tun hatte.

Interessant finde ich den „Kreuzungspunkt“ Bundeswehr. Ich wurde als „untauglich“
ausgemustert. Der Bundeswehr-Psychologe befand mich damals wahrscheinlich für
„zu heiss“. Zu der Zeit war ich aber auch „sehr schräg“ drauf… lange Haare,
Vollbart, schwarze Kleidung und las Texte von Ulrike Meinhof. Aber gerade mal
10 Jahre später laufe ich mit Anzug, auf dem Weg zur Besprechung, durch die
Vorstandsetage einer schweizer Privatbank. Vergisst man nicht so schnell,
diesen flauschigen Teppichboden, die dicken Türen und diese Ruhe!

Einen Job bei dem man „nur“ anwesend sein muss, würde ich nicht lange aushalten!
Ohne Anerkennung und Bestätigung stürze ich innerhalb von Wochen komplett ab…
Ich hab mir bei meiner ersten Anstellung nicht mal die Gehaltsabrechnungen
richtig angesehen, war mir ziemlich egal. Das sich Geld auf meinem Konto
anhäuft wurde mich immer erst bewusst, wenn „der nette Herr“ von der Bank
angerufen hat und einen Termin für eine Anlageberatung vereinbaren wollte.
Ich hatte damals überhaupt keine Motivation mein Geld auszugeben. Wofür sollte
ich Geld ausgeben? Ins Restaurant essen gehen? Hat mich immer frustriert wenn ich
die anderen Pärchen gesehen habe und dann ganz alleine an einem Tisch sass.
Urlaub und Reisen? Hat mich nicht interessiert, warum soll ich alleine in eine
andere Stadt fahren und mir da was ankucken? Inzwischen hat sich das bei mir
total geändert, seit ich eben nicht mehr Single bin…

Unabhängigkeit ist mir auch super wichtig!!! Unabhängig von Geld -> ja,
unabhängig von einem einzelnen Arbeitgeber -> ja, deshalb hab ich meine eigene
Firma. Unabhängig von Partnerschaft und Beziehung -> NEIN, ich brauche einfach
jemanden an meiner Seite mit dem ich das Leben genießen kann! Ich hab nicht
wirklich einen Freundeskreis und alleine macht es mir keinen Spass! Es gibt
bestimmt Menschen die einen „gut gepflegten“ Freundeskreis haben, oder wirklich
lieber mit sich alleine sind. Für mich ist das nix… klar gab es zu meiner
Singlezeit bestimmt den einen oder anderen der mich fürs Singlesein beneidet hat
und klar hab ich sehr oft gesagt: „Ich bin glücklicher Single“ aber gestimmt hat
es bei mir nicht….

Mein erstes Video

Mir gefallen ja die Videos von Orbiter Zorg echt super, deshalb wollte ich
auch mal eines machen… zwar ist die Musik nicht von mir und das Video
nicht ganz so romantisch und gut gemacht, aber ich übe weiter *grins*

myTagebuch-Treffen, Kölner-Lichter und Köln an sich

so, Freundin und ich haben es vom Rhein zurück an die Donau geschafft.
Für alle die nicht den gesamten Eintrag lesen möchten: wir fanden, es
einfach nur gigantisch SUPER!!! Es war ein riesen Spass!
Aber mal ein paar mehr Details:

Die Fahrt nach Köln

Wir sind erst am Samstag in der früh mit dem Auto losgefahren.
Jo, also das Wetter war zumindest auf der Hinfahrt ziemlich mies.
Wir hatten starken Regen, so von der Art „ups wo is den nun die Strasse
hin…“ *grins*. Aber ich hab schon im Auto gesagt: „Sobald wir in
Köln sind kommt die Sonne raus!“, und ich hatte recht!!! Kurz vor
Köln hatten wir dann wirklich ein bischen Sonne. Und dann gleich das
Nächste! Wir fahren noch auf der Autobahn und sehen gerade den Kölner Dom,
da blinkt in meinem Auto die Warnmeldung „Ölstand prüfen!“ auf. Hihihi
wie passend zu meiner etwas „destruktiven Technik-Einstellung“ *grins*
Da muss ich aber wohl mal einen eigenen Eintrag draus machen…

In Köln haben wir uns dann – natürlich – erstmal richtig dolle verfahren.
Hey, aber so sieht man immer gleich ein bischen was von der Stadt…
Erstmal ne Runde um den Neumarkt und dann wählt Werner, unser Navi, ja
auch immer gerne die fiesen kleinen Seitenstrassen… Aber Köln ist ok,
wir haben unser Hotel richtig schnell gefunden!!!

Im Bräuhaus

Ich fand es schon interessant, dass mich Glaeserne_Cassandra aus ca.
fünf Metern Entfernung im Hauptbahnhof erkannt hat. Obwohl sie vorher
noch kein Bild von mir gesehen hatte. Aber ich weiss natürlich nicht
wie viel Leute sie vorher schon meinen Vornamen zugerufen hatte *grins*
Unsere kleine Runde im Bräuhaus war echt super… Das Kölsch war garnicht
schlecht! Ich bin ja mehr der Weintrinker drum kann ich das vermutlich
nicht sooo gut bewerten. Mir hats geschmeckt! Und vor den etwas kleinen
Gläsern (0,2 l) hatte man mich ja schon vorher gewarnt.

Ich hatte vorher noch keinen persönlichen Kontakt zu anderen Tagebuchautoren
(ausser Freundin *grins*). Das ist schon ein super Gefühl wenn man
plötzlich neben den Leuten sitzt, deren Tagebücher man über die letzten
Wochen sehr aufmerksam gelesen hat. Und dann sitzt man da, isst seine
Currywurst und unterhält sich locker und ausgelassen. Tat mir wirklich super
gut! Ginger hatte in seinem letzten Eintrag ja so ein bischen Bedenken ob man
sich nicht die eine oder andere „Illusionen“ zerstören könnte mit so einem
Treffen. Ich hab ja auch zu jedem Autor „ein Bild“ im Kopf, hihihi, und was
soll ich sagen, meine Bilder waren eigentlich garnicht mal so schlecht…

Wer sich gerade noch frägt, ob er sich auch mal mit anderen Tagebuchautoren
treffen soll. Mein klares Fazit: machen! Alle die da waren, waren super nett,
sympathisch und interessant! Das Tolle an so einem Treffen ist ja, dass man
Leute kennenlernt die man sonst wohl nie getroffen hätte. Zumindest bei mir
ist das so… das macht die Sache natürlich super spannend! Leider war die Zeit
im Bräuhaus zu knapp um sich mit allen mal unterhalten zu können, gerade mit
Milou hätte ich mich gerne mal noch ausgetauscht… aber muss ja nicht das
letzte Treffen gewesen sein.

Vorfreude auf die Kölner Lichter

Danach gings mit unserem Stadtführer XPsychoRomeoX runter an den Rhein, einen passenden
Platz für die Kölner Lichter finden. Wir waren auf der linken Rheinseite gegenüber vom
Tanzbrunnen. Und Kai – der Platz war echt super!!! Da es bis zu den Lichtern noch
einige Zeit hin war, gabs nochmal jede Menge Gelegenheit sich mit den einzelnen Autoren
zu unterhalten. Waren echt super interessante Gespräche…

Erstaunlich fand ich, dass mitten in der Stadt an einem nicht ganz sooo sommerlichen
Tag trotzdem diese super „Picknick-Atmosphäre“ aufkam. Es war eine ausgelassene
Stimmung, klar die Kölner wissen einfach wie man Party macht, muss ich neidlos anerkennen!
Ginger und ich haben einer armen Braut dann noch zwei Luftgitarren abgekauft. Mir tat
die Braut ja ein bischen Leid, sah irgendwie noch „sehr jung“ aus *grins*. Deshalb hab ich
für Freundin und mich auch gleich noch Erdbeerlimes „nachbestellt“. *lach* Die
Luftgitarren haben jedenfalls noch für den einen oder anderen Spass gesorgt…

Für mich besonders interessant. Glaeserne_Cassandra „scannt“ ihre Umgebung offenbar
ähnlich wie ich. Sie hat den „Mann mit Hund“ auch entdeckt. Cassandra hat nur um einiges
schneller reagiert… ich bin da meist ein klein bischen zögerlicher. Jo, ich weiss,
ich beobachte einfach zu gerne die Leute um mich rum…

DAS FEUERWERK!!!

Yea, ich muss zugeben, sowas hab ich jetzt echt noch nicht gesehen! Dafür kenne ich nur
das Wort —> gigantisch! Super lange, toll gemacht und durch die Musik ein einfach
unvergessliches Erlebnis! Mir sagten die Kölner Lichter vorher überhaupt nichts,
aber DAS muss man mal gesehen haben! Dafür hat sich das Warten echt gelohnt!

Köln

Ich war bisher nur „auf Messe“ in Köln. Die Stadt hat mir prima gefallen, auch wenn ich
noch nicht sooo viel gesehen hab! Eigentlich wollten wir heute nochmal ein bischen Köln
erkunden, aber bei dem Regen wollten wir dann doch nicht mehr raus *grins* Dafür haben
wir uns fürs Frühstück etwas mehr Zeit genommen. Unser Hotel war geil! Ich hatte ja einfach
irgendein Hotel gebucht. Da wusste ich ja noch nicht das ich mit der Friesenstrasse genau
ins Schwarze getroffen hatte. Scheint so eine Art „Partymeile“ zu sein *grins*. Als wir
Nachts nach den Kölner Lichtern am Hotel ankamen, waren wir schon kurz davor nochmal zu
einer zweiten Kneipentour aufzubrechen… Haben wir aber dann doch gelassen, waren einfach
zu müde… Mit dem Zimmer hatte ich mich etwas „verbucht“, unser Zimmer hatte zwei
Einzelbetten *tot lach*. Aber war kein Problem, wir hatten trotzdem unseren Spass!
Irgendwie hab ich zur Zeit eine Vorliebe für Stühle *grins* und wir haben beide festgestellt
das wir dringend mehr Spiegel bei uns im Haus brauchen *schmunzel*.

Wir wollen auf jedenfall dieses Jahr nochmal nach Köln! Das war einfach zu kurz… is
wirklich eine Stadt für uns. Wir haben zwar schon eine lange Liste mit Städten wo wir
gerne mal hin wollen, aber Köln steht da jetzt fürs erste ganz oben!

Zum Schluss nochmal ein Dank und Gruss an die anderen Autoren, war ein super Abend mit Euch!
Ich melde mich in den nächsten Tagen nochmal per Persönlicher Nachricht…

Warum ich Freundin von meinem Tagebuch erzählt habe

Freundin ist diese Woche mit „auf Tour“, heute hatten wir nochmal
einen Tag nur für uns. Als Genussmensch darf da gutes Essen natürlich
nicht fehlen. Zuerst waren in einer Stadt die auf dem Weg lag
mittags Sushi-Essen – ist super lecker dort! Und als Nachspeise gabs
Grüntee-Eis das is einfach nur genial! Hier im Hotel gabs ebenfalls
leckeres Essen – ich hatte mich passend zu meiner Stimmung für eine
Pizza Diavolo entschieden…

Kleine Story am Rande zum Thema Duft der Frauen *grins*

Nach dem wir im Hotel für diese Nacht angekommen waren, hatten wir
es beide ziemlich eilig aufs Zimmer zu kommen. Danach ist mir –
frisch geduscht – folgende Sache beim Holen der Koffer aus dem Auto
passiert:

Ich steige mit zwei jungen Frauen in den Hotelaufzug:

Frau1 zu Frau2: „mmmmh, was riecht den hier so lecker…“

Ich in Gedanken: „oooohhh Scheisse, andere riechen das also doch…!!!“
und werde total rot und würde am liebsten im Boden versinken…

Ein paar Sekunden später ist klar, die meinen das Essen im Restraurant,
dessen Geruch durchs ganze Hotel strömt… *autsch* *hihihi*

Warum ich Freundin von meinem Tagebuch erzählt habe

so aber nun mal zum eigentlichen Thema… Warum hab ich ihr von meinem
Tagebuch erzählt? Ich hab wirklich Stunden überlegt ob ich das machen
soll oder nicht. Fakt ist die Themen Sex und Beziehung ziehen sich bei
mir wie ein roter Faden durch fast alle Tagebucheinträge. So gesehen
sind es eh schon unsere Themen…

Ich hatte bei meinem Eintrag am 09.06.2012 schon einen riesigen inneren
Konflikt ob ich das so hier schreiben kann. Und genau einen Monat
später passiert das gleich nochmal! Ich kann einfach nicht über
Freundins-Orgasmus schreiben ohne mir dabei wie ein Arschloch
vorzukommen! Dieses Tagebuch ist anonym, klar, aber ich hab irgendwie
trotzdem ein Problem damit… jetzt hat sie wenigstens die Chance mir
nach dem Lesen eine zu knallen und zu sagen: „Du hast ja wohl nen
Vogel soetwas über mich in Deinem Tagebuch zu schreiben“. Oder Sie
kann sich mit einem eigenen Eintrag wehren… quid pro quo…

Der für mich fast noch wichtigere Punkt ist aber genau das was
Esmeralda schon festgestellt hat! Mir fehlen echt die Worte! Is quasi
ein „Familienerbstück“. Beziehung + Sex + Gefühle IS TABU!!!! Da
spricht man nicht drüber! Tolle Geschichte dazu (hab ich schon mal
in einem Kommentar geschrieben):

Die zweite Frau (schwanger) von meinem Vater hat gerade ihre Wehen
bekommen und ich komme zufällig vorbei. Ich hab die Frau an dem Tag
nicht gesehen und die Monate davor auch nicht – (hihi warum wohl nicht).
Ich konnte also wirklich nicht wissen was los ist. Hab also nur gesehen
das mein Vater etwas hektisch ist. Ich frage was los ist und er…
jo X. hat BAUCHSCHMERZEN und muss ins Krankenhaus *totlach*. Klar,
sowas sagt man – vielleicht – zu Kindern die das noch nicht verstehen
könnten. Aber ich war 18 Jahre alt und hatte selber ne Freundin!!!
Er konnte mir so auch noch nie sagen das X. seine neue Partnerin ist.
Selbst von der Hochzeit hab ich eher „zufällig“ erfahren…

Ich bin in diesem Verhalten meinem Vater sehr ähnlich. Nur ich kann
das zumindest schon mal erkennen. Und Gefühle zeigen können war ja
eines der ersten Dinge wo ich hier geschrieben habe, das ich das gerne
könnte! Offenheit ist mir super wichtig! Da will ich echt an mir
arbeiten! Nur es geht eben nicht von heute auf morgen! Und dann hab ich
einfach den Entschluss gefasst, wenn ich mit Freundin schon nicht
komplett offen reden kann, dann lass sie doch wenigstens lesen was
ich für sie fühle!

Über meine „Tabu-Themen“ sprechen lernen, kann ich jetzt gerade sehr
gut üben. Ich werde seit zwei Tagen von Freundin mit vielen sehr
direkten Fragen zu den Escort-Frauen „gequält“ (die gerechte „Strafe“?).
Da muss ich wohl durch! Hilft mir vielleicht sogar, drum weiter so…

Gedanken-Achterbahn und Probleme sind zum erschlagen da!

uiuiui, kennt ihr das wenn plötzlich die Gefühle und Gedanken
Achterbahn fahren. Nach meinem Eintrag von Montag/Sonntag-Nacht
bin ich noch bis um 4 Uhr in der früh wach im Bett gelegen und
hab nachgedacht.

Und Montag in der früh, gleich beim Frühstück hab ich dann das
gemacht was ich eigentlich nicht machen wollte. Ich lasse gleich
zwei MEGA-Bomben auf einmal platzen!

BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM!!!!!

Irgendwie konnte ich nicht mehr anders! Ich habe Freundin von den
Escort-Frauen erzählt. Und ich habe ihr mein Tagebuch hier gezeigt!
PAFFFFF!!!! Uff, hätte nicht gedacht das es mir dann so leicht fällt.
Auf der anderen Seite, war es gut das ich im Bett gesessen bin als ich
das erzählt hab. Ich glaub sonst hätte es mich echt umgehauen! So ein
Herzrasen hatte ich schon lange nicht mehr!

Freundin durfte ja in der Anfangszeit unserer Beziehung schon meine
Tagebücher aus der Jugendzeit lesen. Aber so aktuelle Einträge in
denen sie quasi teilweise noch die Hauptperson ist… ist schon ein
sehr komisches Gefühl wenn sie neben mir im Bett sitzt und auf ihrem
Netbook meine Einträge liest…

Durch zuwenig Schlaf und meine eigenen Gedanken war ich dann den
irgendwie den gesamten Tag über ziemlich desorientiert. Zitat von
Freundin: „Gehts Dir gut? Du bist so weiss im Gesicht…“. Wir haben
den Tag gestern sehr viel geredet und es fällt mir immer noch schwer
offen zu sprechen!

Tja, und seit gestern gibts ja bei myTagebuch.de eine neue Autorin *grins*.
Klar, ist jetzt eine saublöde Situation, weil ich einige Dinge einfach
so vorweg genommen habe. Aber ich bin sehr gespannt was da draus wird!

Probleme sind zum erschlagen da!

Das Trauma von Freundin geht mir nicht mehr aus dem Kopf! Mit dieser
Form von Problem und der Konstellation kann ich so nun garnicht umgehen.
Es fällt mir schwer „nur“ der passive Unterstützer zu sein! Beruflich
bin ich der Trouble-Shooter, und ich bin der der Notfalleinsätze so gerne
macht! Da weiss ich auch ganz genau was zu tun ist. Es gibt Probleme?
Dann machen wir halt ein „Production Down“-Ticket auf und innerhalb von
30 Minuten (24 Stunden – 7 Tage die Woche) ruft mich jemand zurück. Das
Ticket wird nicht schnell genug bearbeitet? Ha, ich kenn ja den
Eskalationsprozess auswendig! Und wenn das Problem eben etwas größer ist
dann wird ES zur Not mit einer 20-köpfigen „Task Force“ erschlagen.

Aber hier? Mir fällt es ja allgemein sehr schwer mich zu motivieren, wenn
ich dann für eine Sache „Feuer gefangen“ habe dann geht es richtig ab!
Beispiele:

Neue Programmiersprache -> Buch dazu online mit Express-Versand bestellen,
in 10 Tagen durcharbeiten. Und im nächsten Jahr Vortrag auf der passenden
Fachkonferenz halten!

Starkes Unwetter mit umgestürzten Bäumen -> Ich überlege ob ich nicht doch
bald mal einen Kettensägenkurs mit meinem Bruder machen sollte. Und so
ne Schnittschutzhose, is ja nie verkehrt wenn man die zuhause hat!

NFP -> ich bestell eben nicht ein Buch, sondern gleich eine ganze Auswahl
von Büchern (Mehrzahl)!!! rabis Zweifel an der Messgenauigkeit der
Temperaturmessung führen bei mir dazu wo es den Bericht des
NFP-Forschungsprojektes der Uni Düsseldorf zum nachlesen gibt. Und wenn
in dem Buch NFP heute ein Satz steht wie: „Keine Aussage kann jedoch
darüber gemacht werden, wie sich die Genauigkeit bei längerer
Anwendungsdauer verhält, insbesondere im Hinblick auf Alterungsprozesse
der Materialien und der Batterie.“. Weckt bei mir plötzlich den Drang
meinen ehemaligen Messtechnik-Professor anzuschreiben ob er mir nicht in
seiner Firma den Schaltkreis von so einem digitalen Basalthermometer
anschleifen kann. So könnte ich mir ankucken wie die Messfehler des
Sensors kompensiert werden.

Trauma -> gut dann bestellt „man“ eben – per Expressversand – ein „paar“
EMDR Bücher… DAS ist mir echt schwer gefallen, genau das nicht zu tun!

Ging bei mir den gesamten Montag so! Am liebsten hätte ICH ein paar Mails
an entsprechende Beratungsstellen verschickt. ABER ich hatte mich dann doch
im Griff! Es sind schliesslich Beratungsstellen für FRAUEN und nicht für
neurotische ITler die ein Ticket für ihre Freundin „aufmachen wollen“.
Fällt mir schwer, sobald ich von einem Problem erfahre wird es irgendwie
automatisch zu MEINEM Problem…