Planungsfetischismus / *autsch* ich seh ja aus wie Prinzessin Leia in Star Wars / Biofeedback-Sex

Planungsfetischismus
Ich verstehe mich mit Kerstins Mutter eigentlich super gut, gerade mein manchmal etwas schwarzer Humor kommt bei ihr ganz gut an. Aber in einem Punkt sind wir echt wie Feuer und Wasser – Planung *grins*. Kerstin und ich helfen soweit wir können im Haus ihrer Mutter mit. Es gibt ständig Dinge die gemacht werden müssen. Wir haben als Paar einen ganz guten „Standardablauf“ gefunden, wie wir sowas machen. Wir stimmen uns ab, was wollen wir machen, wer und wie und wann. Im Prinzip wie beim Schach, da plant man ja auch mehrere Schritte voraus. Tick von mir, ich kucke mir gerne mal mit einer Tasse Kaffee in der Hand gemütlich die Aufgaben im Detail an. Wie stelle ich am besten eine Leiter auf? Welche der vielen Leitern verwende ich? Selber machen, oder ist es zu gefährlich und doch jemand fragen der sich damit auskennt? Ich wollte also zunächst vor dem Mittagessen nur kucken und mich mit Kerstin abstimmen. Ich hatte dafür noch keine Arbeitskleidung an. Plan war nämlich: Aufgaben abstimmen, dann Mittagessen machen und danach geht es mit Arbeitskleidung in den Garten die Aufgaben kurz erledigen. Da wollte Kerstins Mutter gleich selbst die schwere Leiter aus der Garage tragen. Zum einen Stand da mein Auto noch im Weg und zum anderen ist sie eben gerade ziemlich schwach auf den Beinen. Da nerven wir uns dann schnell mal ein bischen an *grins*. Nachmittags wollte sie mir gleich selbst auf die Leiter steigen – ich muss anmerken – ihr wurde in letzter Zeit öfter mal schwarz vor Augen. Nebenwirkungen der Chemo… sorry, da kann ich nicht einfach hinstehen und zukucken wie sie auf der Leiter rumturnt. Dafür hab ich ein Bild von mir, wie ich das Laubsieb von der Regenrinne gereinigt habe. Hohe Leitern sind leider absolut nicht mein Fall:
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Weil es ganz gut passt noch eine kurze Antwort für Fundsachen, in einem meiner letzten Einträge ging es ja um die Betreuung des Hundes. Das ist leider ein sehr emotional beladenes Thema, objektiv käme da eine Tierpension schon in Frage. Praktisch wäre das aber vermutlich zuviel. Wäre sicherlich auch nicht unbedingt erforderlich, es gäbe schon noch andere Alternativen. Z.B. den befreundeten Tierarzt, oder die befreundeten Zoofachgeschäftbesitzer. Nur praktisch wäre das alles eine ziemlich konfliktträchtes Thema. Aber da gehe ich demnächst nochmal drauf ein, da sieht die Planung *grins*, soweit sehr gut aus. Da haben wir vermutlich einen Plan mit dem wir alle sehr gut leben können.

*autsch* ich seh ja aus wie Prinzessin Leia in Star Wars

Manchmal bin ich mit dem veröffentlichen von Bildern auf Twitter etwas zu schnell. Kürzlich hab ich ein Bild veröffentlicht ohne es selbst genauer angekuckt zu haben. Daheim hab ich das Bild dann vergrößert angekuckt und mir gedacht: *autsch* ich seh ja aus wie Prinzessin Leia in Star Wars

Das Bild kann ich euch jetzt natürlich nicht mehr vorenthalten:
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Und da vielleicht nicht jeder so mit Star Wars vertraut ist, hab ich bei YouTube eine entsprechende Szene rausgesucht wo man erkennen könnte, was ich meine:

„Star Wars Episode VI: Return of the Jedi – Princess Leia and Ewok Wicket“

Biofeedback-Sex
Kerstin hat ja so eine super moderne Fitness-Smartwatch, man kann da durch wischen über das „Ziffernblatt“ die Funktion wechseln, von der Uhrzeit zum Schrittzähler oder zur Anzeige der Herzfrequenz. Wir waren beide scharf und wollten den Samstagabend nochmal nutzen und Sex haben. Da haben wir uns in der Küche von Kerstins Mutter mit ein paar schlüpfrigen Sätzen in Stimmung gebracht. Spielkind wie ich bin, konnte ich meine Finger nicht von ihrer Uhr lassen und bin durch Zufall bei der Herzfrequenz gelandet. Dann aber mein Schreck *autsch*, je länger wir redeten desto niedriger wurde ihre Herzfrequenz… nix da mit Erregung. Konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen, bin aufgestanden hab mich hinter sie gestellt und mit ein paar leidenschaftlichen Küssen ihren Nacken verwöhnt. *hui*, da ging die Herzfrequenz aber gleich wieder deutlich nach oben – geht doch *grins*.

In diesem Sinne haben wir uns dann ziemlich schnell in unser Zimmer zurückgezogen. Ich finde das immer super erregend, wenn man irgendwo die Sexgeräusche von einem anderen Paar hört. Gleichzeitig bin ich da megaverklemmt was die eigenen Geräusche beim Sex angeht. Oh, wenn da die „Gefahr“ besteht, jemand könnte uns hören, da kann ich mich dann nicht mehr so richtig fallen lassen. Das Haus von Kerstins Mutter ist leider sehr hellhörig und die hat das Wohnzimmer auch noch direkt unter uns. Deshalb haben wir da eigentlich so gut wie nie Sex, wenn wir nicht gerade alleine dort sind.

Am Samstag waren wir aber richtig scharf und der Rotwein hatte seine Wirkung getan. Gut die Herzfrequenz von Kerstin hat mich dann nicht mehr sooo interessiert. Aber der Rest war richtig geil. Gut ich würde mal sagen, wir sind eh nicht sooo das laute Paar, was Sex angeht. Aber ganz ohne Geräusche geht es dann eben doch nicht. Blödes Bett, warum müssen Betten eigentlich immer quietschen? Mir kam ständig die Assoziation zu einer defekten Waschmaschine. Hatte schon Angst, Kerstins Mutter steht plötzlich in der Tür und will wissen ob wir auch dieses komische Geräusch hören. Aber vielleicht war es ja deshalb so gut, müssen wir dort öfter machen *grins*.

Essen mit dem Schulfreund – der Computertürke und meine Sicherheitswahrnehmung + Reisevorbereitungen

Gestern Abend waren Kerstin und ich mit einem Schulfreund und dessen Lebensgefährtin beim Essen. Hat sehr kurzfristig geklappt, wir arbeiten eigentlich beide im gleichen Bereich und sogar im gleichen Projekt *grins*. Allerdings haben wir uns in diesem Jahr noch nicht im realen Leben getroffen. Wir chatten fast täglich beruflich und mehrmals in der Woche hören wir uns am Telefon. Zudem war dieses Treffen eben privat, sprich wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, eben nicht über Projekte zu sprechen. Hat sehr gut geklappt, war ein netter Abend.

Ein interessantes Detail, seit gestern weiss ich nun was man unter einem Computertürken versteht. Dieses Wort hatte ich zuvor noch nie gehört oder gelesen. Also zum Computertürken geht man wohl, wenn z.B. das Display am geliebten Smartphone defekt ist. Der repariert sowas dann, mehr oder weniger gut *grins*. Hab den Begriff dann gegoogelt und dieses Wort wird wohl tatsächlich in Internetforen benutzt. So richtig nett finde ich das Wort nun wieder nicht. Auf der anderen Seite ist es wohl nicht sooo abwertend wie der Kümmeltürke, wobei beim Kümmeltürken die Etymologie wohl mal eine ganz andere war. Keine Ahnung ob mir das nur so vorkommt, auch das Wort „Türke“ hat vielleicht nur in meiner Wahrnehmung so einen negativen Bezug… Im englischen Sprachraum ist das wohl nicht so, sonst würde die Firma Amazon wohl kein Webangebot „Mechanical Turk“ nennen…

Dann ein Update zum Thema Sicherheitswahrnehmung. Je mehr man sich von etwas bedroht fühlt, desto stärker fokusiert man sich auf dieses Thema. Rabi hatte dafür mal ein eigenes „Fachwort“ erfunden – mir fällt es gerade nicht mehr ein. Zudem gibt es da eine etwas eigenartige Wahrnehmungseigenschaften von mir, ich komme ja sehr viel in Deutschland rum. Nachteil daran, immer wenn in einer mir bekannten Gegend etwas Schlimmes passiert kommt mir das viel näher vor. Eine junge Frau wurde vergewaltigt und ermordet. Gut solche entsetzlichen Verbrechen passieren eben immer wieder. Aber sie wurde eben bei ihrem Lauftraining angegriffen, Kerstin läuft und ich auch. Noch dazu hab ich mal ein halbes Jahr lang im Nachbarort gewohnt. Mit solchen Gedanken kann man sich perfekt in eine „gefühlte“ totalte Unsicherheit reinsteigern. Ich dachte mir, ich schreib es mal auf – ich vermute anderen Menschen geht es mit solchen „gefühlten“ Aneinanderreihungen ähnlich.

Jetzt muss ich leider schon wieder zum Ende kommen, bin schon wieder in der letzten Phase meiner Reisevorbereitungen. Nachher geht es gleich los, dann bin ich erst Freitagnacht wieder zurück. Um dann Sonntagvormittag schon wieder durchzustarten. Was hab ich dann heute so alles vorbereitet?

  • Beim Aquarium musste noch Wasser gewechselt werden, zudem habe ich den Wassertank für die Niveauregulierung aufgefüllt. Am Futterautomaten hab ich zur Sicherheit noch die Batterien getauscht und frisches Futter eingefüllt.
  • Damit ich Wechselwäsche habe wenn ich zurück komme, hab ich noch eine Waschmaschinenfüllung mit Funktionskleidung gemacht. Die hab ich aufgehängt und wenn ich Freitag zurück komme verwende ich die dann gleich wieder.
  • Im Kühlschrank hab ich ebenfalls noch ein paar Dinge ausgeräumt.
  • Jetzt lass ich dann die Spülmaschine noch einmal laufen.
  • Bügle in der Zwischenzeit meine fünf Hemden für diese Woche.
  • Und gehe kurz unter die Dusche.

Am späten Abend bin ich dann bei Kerstin und ihrer Mutter und gehe mit Kerstin irgendwo was essen…

Vorurteile, das eigene Weltbild und was ist mir wichtig?

Zunächst mal Danke für die interessanten Kommentare. Ich muss zugeben, ich bin gerade etwas verwirrt wegen der vielen verschiedenen Themen die wir hier gerade „aufgemacht“ haben. Irgendwie hängt aber eben doch alles mit allem zusammen – Aufklärung, Sexualität, Vorurteile, Rassismus, Ängste und Sorgen. Reales Sicherheitsrisiko und gefühlte Unsicherheit… fällt mir schwer da gerade ne gute klare rote Linie zu finden. Aber gut, es ist ein Tagebuch, keine wissenschaftliche Abhandlung oder politische Streitschrift. Was ich als Vorsatz mitnehme, mehr über Vorurteile, Sexualität und Ängste mit in meine Tagebucheintrag aufzunehmen. Mal sehen wie, wann und wo das passt. Ein paar Gedanken möchte ich als Zwischenergebnis aber noch kurz für mich festhalten.

Bezüglich manchem gefühlten Sicherheitsrisiko habe ich zumindest bei mir manchmal den Verdacht, das könnte eine einfachere Ablenkung vor den eigentlichen Problemen sein. Probleme und Baustellen hab ich nämlich gerade genug, wenn man in meinen Terminkalender kuckt, könnte man meinen bei den ganzen OP-Terminen müsste ich Chirurg sein – nein das sind die Termine der Verwandtschaft. Bis Weihnachten hab ich zudem eine extrem hohe Auslastung durch meine Kunden. Also eigentlich müsste ich demnach über verdeckte Darmperforationen, evtl. künstliche Darmausgänge oder dreifach negativen Brustkrebs schreiben. Aber gut, vermutlich macht dieser Effekt jeden Krimi, Thriller oder Horrorfilm so unterhaltsam. Das ist gruselig, lenkt ab und in der Realität ist es extrem unwahrscheinlich, dass man mit Ähnlichem konfrontiert wird. Gut das ist jetzt bei einigen der Bedenken über die andere Tagebuchschreiber geschrieben haben nicht ganz sooo einfach. Da liegt die wahrgenommene Bedrohung eben näher. Für mich persönlich wäre das aber vermutlich schon so…

Bei den Vorurteilen bin ich immer noch nicht viel weiter, aber einen Punkt kann ich an einem Kommentar von rabi festhalten:
… Wenn ich an einen Geldautomaten oder Fahrkartenautomaten gehe, da schaue ich mir auch immer das Umfeld an, ob da irgendwelche Gestalten in der Nähe rumlungern. Im Zweifelsfall warte ich dann oder suche mir einen anderen Automaten. …
*bingo* – das mache ich nämlich 1:1 genauso. Ich bin quasi ständig daran meine Umgebung nach Bedrohungen abzuscannen. Automaten in Verbindung mit Geld sind da natürlich ein besonders sensibler Punkt. Tatsächliche schlechte Erfahrungen habe ich hier bisher keine gemacht. Aber im Grunde ist es natürlich schon sehr rassistisch…

Auch ich Frage mich natürlich wie mein Weltbild so aussieht. Was ist mir den besonders wichtig? Und was gefällt mir nun so überhaupt nicht? Wieder ein Punkt den ich in meinen Einträgen stärker betonen könnte… langsam muss ich mir glaube ich eine Liste für meine Tagebucheintragsvorsätze machen…

Zweifel an der Menschheit

Ach, es gibt so Tage da zweifle ich echt an der Menschheit. Was genau ist den jetzt wieder schiefgelaufen? Offenbar scheine ich inzwischen auf einem anderen Planeten zu wohnen. Klar ich hab einige politische Dinge nicht wirklich verfolgt. Egal ob nun in England oder jetzt überm Teich, aber ich hätte beides NIE gedacht. Bei solchen Dingen bin ich bisher immer halbwegs optimistisch gewesen. Aber so langsam bekomme ich ein schlechtes Bauchgefühl was die Wahlen bei uns im Herbst 2017 angeht… Gleichzeitig hab ich im Moment so überhaupt kein Interesse an Politik, auch nicht mich dafür zu engagieren – in dem Punkt ist bei mir seit einiger Zeit schon die Luft raus…

Gut das wir schon seit längerem das klassische Fernsehen abgebaut haben. Vielleicht sollte ich jetzt noch aufhören Nachrichtenseiten im Netz zu lesen. Gut das wäre dann wohl wirklich den Kopf in den Sand stecken. Mir fehlen aber gerade echt die Worte, aber auch die eigene Meinung. Ehrlich gesagt fand ich beide Kandidaten ziemlich unterirdisch. Aber das nun ausgerechnet das Ekelpaket gewinnt, hmm. Kann man nur hoffen, dass uns so eine Schlammschlacht nächstes Jahr erspart bleibt.

Von Sicherheit, Ängsten und Vorurteilen

So nun konnte ich die lange Autofahrt nutzen und nochmal über den Eintrag von Suzaku nachdenken. Dabei ist mir zu diesen Themen überraschend viel durch den Kopf gegangen. Letztlich hab ich mich gefragt wie ich das nun alles in einen Tagebucheintrag bringen soll – fast unmöglich. Aber ich wollte ja eh endlich versuchen wieder mehr Tagebuch zu schreiben. So kann ich die Zeit bis zu den Weihnachtsstöckchen überbrücken *grins*…

Gerade das Thema Sicherheit nimmt in meinem Leben einen zentralen Raum ein. Da gibt es viel Platz um vielleicht mal den einen oder anderen interessanten Eintrag aus meiner Vergangenheit.

Zum Thema Angst und Ängste ist mir eine Punkt wichtig. Angst ist vermutlich ein schwieriger Begriff den gerade hier ein paar Leute sehr unterschiedlich auslegen. Es gibt eben echte Angst mit vielleicht sogar sehr starken körperlichen Symptomen oder eher ein besorgt sein. Keine Ahnung wie man das in Tagebucheinträgen am besten vermitteln kann, um welche Stufe von „Angst“ es den nun genau geht. Was mir aber selbst schon oft passiert ist, ich kann mich super in Dinge hineinsteigern und die Gedanken noch viel besser in Rotation bringen.

Deshalb ein einfacher Einstieg. Ich hab mich dann im Auto selbst gefragt, wovor habe ich den aktuell konkret „Angst“?
Ich bin der absolute Kontrollfreak, die Kontrolle zu verlieren und nicht mehr selbst über mich bestimmen zu können ist Horror für mich. Sowas könnte in sehr unterschiedlichen Situationen „passieren“…

  1. Wenn wir als Paar von einer wilden Horde von 20 Leuten eingekesselt werden hab ich natürlich keine Chance Kerstin zu beschützen.
  2. Das geht in die andere Richtung aber genauso. Wenn ich z.B. irrtümlich von Polizei und Justiz für ein Verbrechen belangt werde, das ich garnicht begangen habe.
  3. Wenn sich andere Menschen unkontrolliert oder panisch verhalten und ich den Eindruck habe die Situation nicht kontrollieren zu können. Insbesondere wenn Menschen z.B. etwas zuviel Alkohol getrunken haben.
  4. Dann ein Hauseinbruch, Überfall oder bestohlen zu werden. Viel zu stehlen gibt es bei mir nicht, aber die Situation an sich – ohje, sehr unschön.
  5. Auch Männer werden vergewaltigt, davor haben wir Männer genauso „Angst“ wie Frauen. Das ist ähnlich wie die „Angst“ vor Krieg eher so ein diffuses Gefühl im Hintergrund. In Alltagssituationen, z.B. Nachts alleine im Parkhaus hätte ich damit kein Problem. Da hätte ich eher Angst mit irgendwelchen betrunkenen Jugendlichen aneinander zu geraten.
  6. Die Angst vor der eigenen Aggression. Wenn es tatsächlich mal zu einer gefährlichen Situation kommen sollte etwas zu heftig zu reagieren. Deshalb versuche ich z.B. bewusst Abstand zu Waffen zu halten.
  7. Krankheiten, vermutlich fast am wahrscheinlichsten. Darüber denke ich ziemlich wenig nach, hier versuche in das Thema anders herum anzugehen und mache mir positive Gedanken über meine Gesundheit.
  8. Unfälle, insbesondere Autounfälle – das beschäftigt mich schon. Ich fahre sehr viel Auto und ich sehe oft Unfälle auf der Autobahn. Wie schnell das geht hab ich am Rande nun schon ein paar Mal miterlebt, deshalb hab ich mir vor ein paar Wochen eine neue Winterjacke in Signalfarbe gekauft. Die liegt es immer im Auto…
  9. Amokläufe oder Terroranschläge, da hab ich lange nachgedacht. Sehr diffus, Ende September hatte ich meinen Marathonlauf, klar denke ich da auch an den Anschlag beim Boston Marathon. Darum hatte ich mir Gedanken gemacht, wenn es nun zu einem Anschlag kommen sollte, welchen Weg würde ich dann zurück in mein Hotel wählen. Echte Angst nun direkt unmittelbar Opfer eines Anschlags zu werden hatte ich dann aber irgendwie auch nicht.

Mehr ist mir zu dem Punkt auf der Fahrt nicht eingefallen. Wovor habt Ihr den noch so Angst?

Auf den letzten Kilometern hab ich mich dann noch gefragt was für Vorurteile ich den so habe. Jeder Mensch hat Vorurteile, finde ich ganz normal. Aber welche Vorurteile hab ich den nun ganz konkret? Und was ist gesundes Misstrauen oder naives Gutmenschentum? Wie geht man mit den eigenen Vorurteilen am besten um? Ich glaub über den Punkt muss ich noch genauer nachdenken, da bin ich noch nicht wirklich weit gekommen…

P.S. das Thema ist eigentlich sehr ernst, aber ich halte es für wichtig wenn man die Dinge nicht zu verbissen angeht und evtl. auch über die eigene „Angst“ zumindest ab und an lächeln kann.

Urlaubsreif – genervt und leicht reizbar

Ohje, die Wochen bis zum Jahresende werden hart, im Prinzip merke ich das schon seit August. Ich bin einfach urlaubsreif! Das muss ich im nächsten Jahr wieder ändern und frühzeitig im Jahr Urlaub einplanen. Dieses Jahr ging das eben einfach nicht. Woran ich merke das ich urlaubsreif bin? Ich bin extrem genervt und sehr leicht reizbar. Sowohl beruflich wie in privaten Dingen.

Konflikte gehören zum Leben, normalerweise machen mir berufliche Problemstellungen nix aus. Aber gerade nervt es mich einfach nur noch. Jetzt bekommt ihr zumindest einen Teil hier abgeladen und könnt es lesen und ich hab den Ärger danach hoffentlich halbwegs aus dem Kopf…

Berufliches
Da nervt mich ein Kunde besonders. Im August hatte ich die Aufgabe für diesen Kunden Performancetests zu machen, bei dem Kunden handelt es sich um eine Bank. Für diesen Kunden ist es wichtig eine bestimmte Anzahl von Finanztransaktionen pro Tag verarbeiten zu können. Die Performance war im August unterirdisch schlecht. Um Euch eine Vorstellung davon zu geben, der Kunde würde gerne 500.000 Transaktionen pro Tag verarbeiten können. Das System schafft aber aktuell vielleicht 1.000 *grins*. Wichtig ist noch, das Projekt läuft noch eine Zeit lang, der echte Betrieb startet im Jahr 2018.

Das sind große Projekte mit vielen Firmen und Mitarbeitern. Bei derart komplexen Projekten ist das Jahr 2018 dann eben extrem schnell da. Seit August versuche ich nun dem Kunden dies begreiflich zu machen. Das Projekt ist eigentlich mit sehr erfahrenen Leuten besetzt, die Mehrzahl der Mitarbeiter auch auf Kundenseite hat mehr als 10 Jahre Erfahrung mit IT-Projekten. Die Leute müssten also eigentlich wissen was sie tun.

In der Praxis haben sie das dann aber offenbar doch nicht. Noch länger versuche ich zu vermitteln, dass die Komplexität des Projektes auf technischer Ebene zu hoch ist. Da blickt niemand mehr durch und bei Problemen sind alle überfordert. Will ebenfalls niemand hören oder was ändern, im Gegenteil die Komplexität steigt Monat für Monat.

Um Probleme in IT-Systemen zu finden gibt es eigentlich schon genau dokumentierte Methoden wie man vorgeht. Dazu hab ich ein komplettes Buchregal mit Fachliteratur in meinem Büro stehen. In der Medizin läuft das ja ähnlich ab, da gibt es auch eine Form von Schema wie man über die jeweiligen Symptome zur Diagnose der jeweiligen Krankheit kommt. Der betreffende Kunde befindet sich da aber quasi noch im Mittelalter. Da werden die wildesten Spekulationen zu den möglichen Ursachen aufgestellt, die falschen Leute verschwenden Stunden und Tage mit sinnlosen Untersuchungen. Die Leute sind überfordert, machen wild durcheinander Änderungen.

Ich würde diesem Kunden gerne nachhaltig helfen und die Probleme bei der Ursache angehen. Saubere Strukturen und Arbeitsweise und besonders wichtig Transparenz! Nur irgendwie scheint da die Bereitschaft nicht da zu sein. So bleibt mir nur auf aktuelle Probleme zu reagieren und die auftretenden Brände zu lösen. Das kostet Nerven, mehr Zeit und Geld – zudem ist nicht klar ob der Kunde dann 2018 tatsächlich ein System erhält das seine Anforderungen erfüllt.

Privates
Da war ich heute Kerstin gegenüber leider ziemlich gereizt. Wir brauchen Urlaub, deshalb werde ich die Woche vor Weihnachten bis Mitten Januar meine Firma schließen. Sowas ist kein Problem, ich muss es eben nur früh genug meinen Kunden sagen. Weihnachten, Sylvester und Anfang Januar hat Kerstins Oma ihren 80ten Geburtstag. Seit drei Wochen frage ich da immer wieder – wie wollt ihr es machen… Problem zu dem Geburtstag der Oma können entweder wir oder Kerstins Mutter fahren. Wenn Kerstins Mutter zum Geburtstag möchte, müssten wir eben daheim auf ihren Hund aufpassen. Wie in einem meiner letzten Einträge schon erwähnt, liegt das Pflegeheim der Oma Mittem im Thüringer Wald, sprich wenn wir auf den Geburtstag gehen würde, würde ich das eben gleich mit einer Woche Urlaub verbinden. Nur dann sollte ich eigentlich spätestens jetzt ein Hotel buchen.

Nur da ist gerade niemand wirklich sehr entscheidungsfreudig. Das nervt! Ich helfe ja gerne wo ich kann und passe meine Planung an. Aber ich würde eben gerne mehrere Dinge unter einen Hut bekommen: meine Firma, meine persönliche Erholung, Partnerschaft und die Unterstützung der Verwandtschaft. Wäre aus meiner Sicht alles kein Problem, aber abstimmen und ordnen müsste man die Sachen eben schon. Die Leute lassen aber leider alles im Ungefähren und wollen dann noch Mitleid wenn Dinge chaotisch laufen, zu Stress führen und niemand mehr Kraft hat.

War nun bestimmt vor Aussenstehende ziemlich verwirrend, aber zumindest mir geht es gleich besser *grins*

Gesundheit und Ernährung / Halloween / Herbstwanderungen / Schuhtick Barfusslaufen

Also das Jahr 2016 will irgendwie nicht besser werden, wenn es nach mir ginge hätten wir schon im Mai ins Jahr 2017 wechseln können. So geht das Spiel nun eben noch zwei Monate weiter. Mein Wunsch für das nächste Jahr: keine weiteren schweren Krankheitsfälle in meinem unmittelbaren Umfeld. In meinem letzten Eintrag hatte ich es von Ernährung und Gesundheit – Teil von meinem Vorhaben war auch meine Verwandtschaft dazu einzuladen, quasi für die gegenseitige Motivation. Natürlich ohne die Leute zu bevormunden und als „Schullehrer“ aufzutreten. Insbesondere um meinen Vater mache ich mir da eben schon Sorgen. Schlechte Ernährung, Übergewicht, Bluthochdruck und nach einem Unfall im Italienurlaub sind die Bänder in einem Knie kaputt. Sprich ein Bewegungsmangel kommt noch mit dazu. Meine persönliche Einstellung, man kann Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig, Leute müssen die Veränderung selbst wollen, sonst braucht man nicht anzufangen. ABER ich mache ab und an eben Angebote, so wollte ich mein eigenes Ernährungsprogramm vielleicht mal mit dem einen oder anderen gemeinsamen Kochabend ergänzen. Zudem hatte ich das Angebot gemacht, ob wir im nächsten Jahr nicht gemeinsam beim Firmenlauf als Team antreten. Klar dann eben nicht als Läufer sondern Walker, geht auch. Fast 7 km Walken wäre natürlich schon eine enorme Herausforderung für meinen Vater, ich hätte ihm da sogar gerne die eine oder andere privat bezahlte Stunde beim Physiotherapeuten oder Orthopäden bezahlt. Nur die Bereitschaft und Motivation war einfach nicht da. Tja, nun hat das Thema leider schon wieder eine völlig ungeplante und schlechte Wendung genommen….

Gesundheit und Ernährung
In diesem Fall hat es aber nicht meinen Vater sondern dessen Frau getroffen (meine Eltern sind geschieden). Genau mit ihr hatte ich in den Tagen davor gleich zwei Gespräche über Gesundheit und Ernährung. Ihre Schwester ist an Multipler Sklerose erkrankt und hatte erst kürzlich einen sehr starken epileptischen Anfall bei dem sie sich auch verletzt hat. Am Sonntag hab ich sie dann das letzte Mal gesehen auch da haben wir uns über vegetarische und vegane Ernährung unterhalten. Ihr selbst ging es schon seit ein paar Woche nicht besonders gut, vermutet wurden Wechseljahrbeschwerden. Da hatte sie wohl zudem ein Hormongel nicht vertragen und hatte erst kürzlich eine Ausschabung. Am Montag danach hatte sie wohl wieder so starke Unterleibschmerzen, dass mein Vater mit ihr ins Krankenhaus gefahren ist. Ergebnis, eine aktue Darmentzündung und nächste Woche müssen 30 Zentimeter Darm operativ entfernt werden. Ich sag ja, langsam reicht es wirklich mit Krankheiten.

Was nehme ich draus für mich mit? Der Ballaststoffanteil in der Ernährung muss hoch! Vor einiger Zeit hab ich da schon gute Erfahrungen mit indischen Flohsamenschalen gemacht. Aktuell mische ich mir täglich eine gute Portion Chia Samen ins Müsli. Hier schließt sich dann nämlich der Kreis zu den Tarahumara und dem Buch Burn to Run. Dort wird z.B. das Getränk Iskiate erwähnt – Hauptbestandteil: Chia Samen. Aber auch hier gehen die Meinungen in der Verwandtschaft sehr weit auseinander. Kommentar von Kerstins Mutter zum Thema Chia Samen: „Chia Samen!!!????!!! Hat Udo auch genommen, ein halbes Jahr später hatte er Leukämie!„.

Neben einem höheren Ballaststoffanteil halte ich die Reduzierung von Lebensmitteln mit verstecktem Zucker für wichtig. Da hatte Persephoneia in ihrem letzten Kommentar z.B. vollkommen Recht, wenn Joghurt dann natürlich „Natur“ ohne Zuckerzusatz – weil Laktose (Milchzucker) erhält mein Joghurt natürlich schon. Damit hab ich persönlich auch kein Problem, also mein „Ernährungsziel“ oder besser die Herausforderung, wie deckt man einen Energiebedarf von teilweise bis zu 3.000 Kilokalorien mit einer gesunden ausgewogenen Ernährung *grins*? Sprich ich brauch Kohlenhydrate und Fette, die Frage ist nur welche. Und genau das ist für mich eine der faszinierenden Erkenntnisse am Marathonlaufen, bei Kilometer 38 zeigt einem eben der Mann mit dem Hammer ziemlich brutal ob man sich für die richtigen Fette entschieden hat und die Lipolyse damit sauber läuft *grins*.

Halloween
Man kann das Thema Ernährung meiner Meinung nach aber auch übertreiben. Manchmal muss man einfach leben! So stand ich Montagabend ziemlich spontan am Grill im Garten und hab mit dem Licht der Taschenlampe Steak und Würstchen gewendet. Es war ja Halloween und ich hab ständig auf die Horro-Clowns gewartet. Vorsorglich hatte Kerstin Süssigkeiten für die Kinder aus der Nachbarschaft bereitgelegt. Die Kinder haben sich dann aber nicht zu uns in den Garten getraut. Lag wohl an meiner Kleidung, schwarze Hose, schwarze Jacke, schwarze Mütze, dann hatte ich noch das normale Licht ausgemacht und neben dem Grill Fackeln angezündet. Hat die Kinder wohl an Hänsel und Gretel erinnert – aber ich hatte noch nicht mal ne Maske auf *upsi*. Haben dann mit Glühwein und Würstchen im Garten auf Horrorclowns gewartet.

Herbstwanderungen
Letzte Woche und den Feiertag am Dienstag haben wir dann für Herbstwanderungen genutzt. Zumindest ein paar Bilder hab ich da für Euch. Wir waren quasi nur bei uns um die Ecke. Aber der Goldene Herbst war dort super zu genießen:
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*hach*:
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Die Wanderung am Dienstag führte in einen Windpark, auch schön, aber nicht ganz sooo unbelastete Natur. Man hört es auf den Bildern nicht, ein Teil der Strecke führt aber an einer Autobahn entlang. Und der Wald wird sehr intensiv bewirtschaftet:
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Dafür haben wir ein kleines Picknick eingebaut. Es gab ein gefriergetrocknetes Nudelgericht aus meinem Notfallrucksack, das Wasser dafür haben wir mit dem Esbit-Kocher erhitzt. Hat super funktioniert und war schnell gemacht, wenn es noch kälter wäre hätten wir aber wohl zwei Esbit Jumbowürfel verwenden müssen. Aktuell hat einer gerade so gereicht:
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Schuhtick Barfusslaufen
So mein Barfusslauf-Experiment ist gestern dann ebenfalls gestartet. Klar, ich gebe zu man muss schon nen ziemlichen Schuhtick haben, wenn man sich ausgerechnet zum Barfusslaufen Schuhe bestellt – das is natürlich schon so ein kleiner Widerspruch in sich. Aber gestern kam meine Bestellung an, darf ich vorstellen meine Barfussschuhe:
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Dafür, das es eigentlich keine Schuhe sind waren sie schon mal verdammt teuer. Aber wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe, muss das sein, da bin ich extrem schlimm. Ich wollte eben genau jetzt damit anfangen, nach dem Marathon ist eben genau auch vor dem Marathon. Das wird eine sehr zeitintensive Geschichte. Genau dies ist auch mein erstes Fazit nach meinem ersten Spaziergang in diesen Schuhen. Ich habe die zugehörigen Einlegesohlen zunächst rausgenommen und meinen ersten Spaziergang unternommen. Man spürt wirklich jeden Stein und Gehen auf dem Vorfuss ist ziemlich anstrengend, merkt man schon nach ein paar hundert Metern. Mein Trainingsziel ist es, mit diesen Schuhen beim Gehen nun zunächst die Muskeln, Sehnen und Knochen in meinen Füßen zu stärken. Zudem muss mein Gehirn das Gehen auf diese Art lernen. Irgendwann im Frühjahr könnte ich dann mal versuchen auch kurze Läufe auf Vor- und Mittelfuß zu laufen. Mal sehen wie ambitioniert dieser Plan ist.

Sinnfragen – Minimalismus, Ernährung, Gesundheit

Es gibt so ein paar Phasen im Jahr, da falle ich immer in ein kleines Loch. Jedes Jahr so Anfang Januar geht mir das z.B. mit meiner Firma so. Stimmt die Ausrichtung noch? Sollte ich mehr Werbung machen… Ähnlich geht mir das nun nach meinem Marathonlauf, irgendwie brauche ich immer irgendwelche Ziele und Pläne die ich verfolgen kann. Da kommt dann immer zuerst die Sinnfrage. Sprich was mein Lauftraining angeht, starte ich nun gerade wieder ganz unten. Einer der Gründe, warum ich meist etwas länger brauche, bis ich meinen Weg gefunden habe, meine Gedanken sind da meist ziemlich breitbandig *grins*. Da geht es dann nicht nur ums Laufen, sondern um Ernährung, Gesundheit und den gesamten Rest. Zudem gab es gleich mehrere Dinge die mich im Oktober auf unterschiedlichste Weise beeinflusst haben. Daran möchte ich Euch nun teilhaben lassen *grins*…

Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten von Christopher McDougall
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in dieses Buch „hineinzukommen“. Nach dem ersten Drittel fand ich das Buch super spannend. Gut für Nichtläufer ist es vermutlich nicht sooo interessant. Zentral geht es in diesem Buch unter anderem um einen Indianerstamm in Mexiko (Tarahumara). Auch hier geht es um die Sinnfrage und das große Ganze. Es geht um Ernährung, Ausrüstung und die Einstellung zum Leben. Dieses Buch ist quasi der Ursprung einiger Lauftrends. Bei Youtube gibt es in zwischen Videos wie man sich sein eigenes Paar Huaraches (Sandalen) aus alten Autoreifen zurecht schneiden kann. Für die nicht ganz so handwerklich begabten Leute, hat mein Stammlaufgeschäft das Modell Luna Leadville für 130 Euro im Sortiment *grins*. Jedenfalls wäre Laufen (nicht Gehen) die natürlichste Bewegungsform von uns Menschen. Gerade wenn es um sehr lange Ausdauerläufe ginge, wären wir an dieser Stelle allen anderen Tieren überlegen. Was ich nun für mich persönlich aus diesem Buch mitnehme, im Prinzip zwei Dinge. Den Minimalismus und mein Zeil meinen Laufstil auf den Mittelfusslauf umzustellen.

Ernährung
Da gab es vor zwei Wochen sehr interessante Gespräche mit Kerstins Verwandtschaft. Gerade diese Gespräche haben mir gezeigt wie extrem aber gleichzeitig auch inkonsequent manche Leute dieses Thema angehen. Klar hat so eine Fastenwoche kurzfristig vielleicht ein paar kleine positive Effekte. Aber warum hier nicht etwas mehr auf Nachhaltigkeit setzen? Die Verwandtschaft wollte im Supermarkt auch gleich zu den veganen Fertigprodukten greifen. Klar ist das Zeug vegan, aber damit ja noch lange nicht gesund. Da sieht man, wie die Industrie versucht mit einem Modetrend Geld zu verdienen. Besonders schrecklich fand ich den Ersatzjoghurt aus Sojamilch. Der beinhaltete neben einem kleinen Chemiebaukasten jede Menge Zucker der Fruchtmischung. Da stelle ich mir inzwischen schon die Sinnfrage, für mich ist dann gerade der fettarme Bio-Joghurt die bessere Wahl. Wenn ich Zeit hätte, würde ich meinen Joghurt mit der Kefirknolle gerne wieder selbst herstellen.

Was hab ich hier für mich mitgenommen, ich werde den Kohlenhydratanteil meiner Ernährung in den nächsten Wochen etwas reduzieren. Möglichst gesund, möglichst vegetarisch und weniger Alkohol. Aber klar, Ausnahmen wird es geben – das Leben leben ist mir wichtig!

Gesundheit
Ich habe gerade so einen blöden festsitzenden Infekt. Mein Immunsystem ist voll super, so richtig krank werde ich eigentlich nie. Aber so eine leichte Angeschlagenheit, die kommt ab und an mal vor. Und die kann dann leider ein paar Wochen andauern, so wie jetzt. Der Infekt wandert zwischen Nase, Hals und Ohren hin und her. Nie wirklich schlimm, aber geht nicht weg. Letzte Woche war ich bei meiner Hausärztin, viel helfen konnte sie mir zunächst nicht, dafür sind die Symptome viel zu schwach. Jetzt versuche ich mein Glück mit einem pflanzlichen Arzneimittel aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Ausserdem habe ich im November zwei Termine für einen Gesundheitscheck bei ihr. Da wird auch das Blut untersucht. Mal sehen ob bis dahin der Infekt weg ist. Hier nehme ich mit: auf die Ernährung achten und mich gerade schonen (obwohl ich viel lieber laufen würde).

Laufen und Gehen lernen
Die Sache mit dem Mittelfusslauf beschäftigt mich schon seit Juni, da habe ich eine Videoanalyse meines Laufstils machen lassen. Aktuell komme ich leider noch mit der Ferse zuerst auf, das ist eigentlich extrem schlecht. Allerdings braucht es für eine Änderung viel Geduld und Nachhaltigkeit. Da mir das Marathontraining zunächst wichtiger war, hab ich diesen Punkt „etwas“ hinten angestellt. Die Zeit von Juni bis September wäre allerdings viel zu kurz für eine derartige Änderung gewesen. Die wohl beste Möglichkeit um das Mittelfusslaufen zu lernen, wäre barfuss zu laufen. Hihihi, DAS wäre mir aber in den nächsten Monaten doch etwas zu Hardcore. Nach dem Buch „Born to Run“, hab ich kurz über sogenannte Zehenschuhe nachgedacht. Unter Läufern waren vor ein paar Jahren die FiveFingers sehr im Trend. Nachteil, das ist schon sehr extravagant, sehr schwer und man braucht viel Zeit und Geduld. Inzwischen bin ich bei sogenannten Barfußschuhen gelandet. Die sehen im Prinzip aus wie „normale“ Schuhe, haben aber nur einen Hauch von Sohle. Und da gibt es dann auch Kompromissmodelle für den Winter. Teurer Spass, aber vielleicht ein sehr interessantes Experiment. Damit könnte ich dann zunächst meine Fussmuskulatur bei Spaziergängen trainieren und erst im zweiten Schritt z.B. FiveFingers für erste Läufe verwenden. Hab dazu bei YouTube ein paar Videos gesehen, die Leute hatten dort schon bei normalen Spaziergängen hinterher Muskelkater. Das zeigt wie langsam man dort wohl sein Tempo steigern müsste.

Ansonsten ist es bei mir gerade ruhig. Klar es geht auf das Jahresende zu, jetzt kommen gerade alle verrückten Kunden aus ihren Löchern. Aber bis jetzt hab ich das super im Griff. Könnte sich morgen oder am Donnerstag ändern. Da hab ich an beiden Tagen Strategie Gespräche mit Kunden *grins*.

Jena, Thüringen, die letzten Tage und Ausklang in den Weinbergen

Als Nachgang nochmals ein paar Worte zu Jena und Thüringen ganz allgemein. Also mir gefällt Jena als Stadt sehr gut und Thüringen ist definitiv eine Reise wert. Auf der anderen Seite ist es natürlich so, das ich Thüringen von den neuen Bundesländern besonders gut kenne, weil ich da schon mal das Glück hatte dort zu wohnen *grins*. Jena würde ich als sehr typische Studentenstadt bezeichnen. Gerade das Leben in der Innenstadt wird dadurch sehr deutlich geprägt. Es gibt viele Restaurants und Cafes, das Angebot an vegetarischen und veganen Gerichten ist dort gigantisch. Ist mir bei meinem letzten Besuch gar nicht so aufgefallen. Den Semesterbeginn haben wir auch gleich mitbekommen, Abends waren immer größere Studentengruppen unterwegs die gemeinsam das Nachtleben erkundet haben. In der Buchhandlung lagen dann schon die fertig gepackten Beutel mit den jeweiligen Büchern für die Erstsemstler bereit. Alleine in Jena könnte man gleich mehrere Tage mit Museen verplanen. Am vergangenen Wochenende hätte es noch ein großes historisches Spektakel gegeben, da wurde nämlich die Schlacht bei Jena und Auerstedt nachgespielt. Da hat am 14. Oktober 1806 der gute Napoleon eine Schlacht gewonnen… Thüringen ist ziemlich praktisch, im Prinzip kann man seine Reise entlang der Autobahn A4 planen. In Eisenach mit der Wartburg und dem Bach Museum anfangen. Dann ein kurzer Abstecher in den Thüringer Wald, dem Rennsteig und einem der vielen Besucherbergwerke – das Erlebnisbergwerk Merkers ist ein besonderes Event, da wird man z.B. mit einem LKW untertage rumgefahren *grins*. Dann Erfurt, Weimar, Jena… und für noch etwas mehr Natur gäbe es noch die Stauseeregion Hohenwarte. Da ist echt für jeden was dabei.

Leider konnte ich bei diesem Thüringenbesuch selbst nur wenig von meiner eigenen ToDo-Liste abarbeiten. Im Gegenteil, meine Liste wurde nach dem Besuch eher noch länger *grins*. Freitag war ich Vormittags nur im Hotel, langes Telefongespräch mit einem Kunden. Dann ein Spaziergang, wir sollten aus der Wohnung von Kerstins Großeltern Kleidung holen. Diese Wohnung wird demnächst aufgelöst. Kleidung konnten wir dann keine mitnehmen, da wir nicht an den Schlüssel für die Wohnung gekommen sind. Die Nachbarin, bei der der Schlüssel deponiert ist, ist verschollen *ups*. Dafür gab es ein leckeres veganes Mittagessen in der Innenstadt. Da ich immer noch gesundheitlich angeschlagen bin, hab ich mich danach ins Bett gelegt und geschlafen. Abends waren wir nochmals lecker essen, beim Mexikaner. Mein alkoholfreier Cocktail „Speedy Gonzales“ half super gegen meine Halsschmerzen.

Am Samstag ging es zum Verwandtschaftsbesuch in den Thüringer Wald. Endlich konnten wir dort dann auch Kerstins Großeltern besuchen. Die sind nun inzwischen beide in Pflegeheimen untergebracht, leider – noch – nicht im gleichen. Gab Kaffee und Kuchen und ich muss sagen, Kerstins Großeltern sind viel besser drauf als angenommen. Klar es war ein Besuch im Pflegeheim und beide habe jede Menge gesundheitliche Probleme. Aber hey, das war ein super Nachmittag! Und für uns lohnt sich diese Gegend zukünftig ebenfalls für Besuche, da hat es eine Burgruine und ein kleineres Besucherbergwerk das es zu erkunden gilt. Und für mich als Läufer natürlich besonders interessant *lechz*, das ist mehr oder weniger fast direkt am Rennsteig. Noch besser, der Rennsteig-Lauf startet gleich im Nachbarort von einem der Pflegeheime. Die nächste Familienfeierlichkeit ist eh schon in Planung, da muss ich natürlich dann den einen oder anderen Trainingslauf auf der Rennsteig-Lauf-Strecke einplanen.

Nach dem Besuch im Pflegeheim, waren wir dann noch in einer Nougat-Welt, DA komme ich natürlich nicht raus ohne was zu kaufen. Aber hey, bei so einem Anblick:
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Noch ein ganz anderes Thema wäre Ernährung und Diäten, da gab es einige nette Gespräche mit der Verwandtschaft. Zum Ausklang des Abends musste ich in der dortigen Küche noch zeigen / erklären wie man Tofu anbrät und zubereitet. Aber der Themenblock würde den Eintrag dann wohl sprengen *grins*.

Am Sonntag ging es dann weiter ins nächste Hotel, von Thüringen zurück in den Süden. Inzwischen hab ich bei dieser Tour 1.353 Kilometer im Auto zurückgelegt. Sind aber gut angekommen und würden sofort von der Sonne begrüßt. Ein super Sonntag! Sind dann gleich zu unserer Standardroute um den See aufgebrochen. Das hat sich ebenfalls sehr gelohnt. Den ein örtlicher Winzer hat in seinen Weinbergen seine Weine ausgeschenkt. Zumindest vom dortigen Ausblick habe ich ein paar Bilder für Euch – ohne Worte – besser kann man einen Sonntag nicht verbringen:
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Fast das gleiche Motiv habe ich Euch im Sommer schon mal gezeigt, damals in Verbindung mit einem Picknick:
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Auf dem Rückweg, Blick zurück zu dem Stand vom Winzer – wenn man ins Bild reinzoomt, müsstet ihr Ausschank mitten im Weinberg finden…
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Bilder aus Jena und der Feueralarm

So heute war nun unser erster Tag in Jena. Allerdings war der Tag für mich eher untypisch. In dem Sinn hab ich keinen Urlaub, sprich ich bin ganz normal für meine Kunden da und hab einige Aufgaben bei meinen Kunden erledigt – moderne Technik macht es möglich. Daher hatte ich natürlich nicht den klassischen Tagesablauf, wie man ihn von einem Städte-Trip sonst so kennt. Ich war deutlich mehr im Hotel, konnte ich leider nicht ganz vermeiden. Ein paar Eindrücke von Jena hab ich dann natürlich doch für Euch in Bildern festgehalten.

Beginnen wir mal mit dem Gartenhaus von Schiller:
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Natürlich könnte man das Gartenhaus besichtigen, lohnt sich für den kleinen Preis. Der Besuch des dazugehörigen Gartens ins wiederum kostenfrei und gerade im Sommer ein kleiner Ort der Stille mitten in der Stadt:
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Ganz in der Nähe gibt es noch das Phyletisches Museum, da bin ich auch gerne drin:
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Für den Abend haben wir uns Karten für ein Wissenschafts-Programm im Planetarium besorgt. Für uns ein Pflichttermin, wenn wir in Jena sind und immer wieder ein Erlebnis:
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Hier der Projektor:
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Wie für uns gemacht, gibt es gleich am Planetarium ein sehr leckeres Restaurant, in dem wir nach dem Besuch des Wissenschaftsprogramms noch richtig ordentlich gegessen haben. Kann ich beides empfehlen…

Für mich ist das wohl die Woche der Fehlalarme! Hier im Hotel ging heute ebenfalls der Feueralarm los:
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Gut ich bin jetzt nicht der Fachmann, aber ich würde mal sagen, den Feueralarm sollte das Hotel nochmal ordentlich üben. Wir sind hier in einem großen Hotel einer namhaften Hotelkette. Dieses Hotel lebt unter anderem von Seminaren und Kongressen. Also Veranstaltungen mit sehr vielen Menschen!

Wir waren gerade in unserem Zimmer, dann ging irgendein Alarm los – keine Ahnung das dies der Feueralarm ist. Ich bin dann raus auf den Flur, da hatte ich nämlich einen super Überblick auf die Hotelbar. Der Barkeeper hat dort total cool einfach weiter seine Gläser geputzt. Was mich dann doch etwas beunruhigt hat, das Gebäude hatte wohl in den Feueralarm-Modus geschaltet. Die Ventilatoren der Rauchabzugsanlage waren deutlich zu hören und den Luftzug konnte man spüren. Aber keine Durchsagen nix, nach einiger Zeit sind ein paar Hotelangestellte rumgerannt. Aber von einer geordneten Evakuierung war da nix zu merken.

Hab mir dann doch schon mal meine Jacke angezogen und als dann die Hotelangestellten aus der Küche in der Gruppe den Notausgang angesteuert haben, haben wir uns gleich mit angeschlossen. Erst in der Nähe der Rezeption gab es dann endlich ne Durchsage (mehrsprachig). Die meisten Hotelangestellten standen aber ziemlich hilflos in der Gegend herum und wussten nicht so recht, was sie machen sollten.

Problem mit Feueralarmen ist glaube ich, das wir Laien eine falsche Vorstellung von Feuer haben. Das ist nicht wie bei einem Lagerfeuer wo man irgendwelche Flammen sieht. Das was man bei einem Brand mitbekommen würde, wäre eine schwarze Wand aus beißendem Rauch, die auf einen zurast und Sicht und Atmung blockiert. Sprich, wenn so ein Feueralarm losgeht wird man NIE wissen ob es nun ein Fehlalarm oder was Ernstes ist. Wenn man den Rauch sieht, ist es quasi schon zuspät. Also persönliche Vormerkung für den nächsten Alarm: noch schneller einfach raus – auf die Angestellten, die es eigentlich wissen müssten, kann man sich nicht verlassen. Bei einem echten Brand und einer größeren Konferenz, wäre das heute nach meiner Einschätzung mächtig schiefgegangen.

Doch, trotz Arbeit und Feueralarm war das heute ein super schöner Tag in Jena! Genießt das Leben!!!