Bergabenteuer am Nebelhorn + Irgendwas ist immer… (incl. Video und Bilder)

Freitagabend 21 Uhr, wir sitzen draußen beim Italiener und sprechen über unsere Planungen für Samstag. Ursprünglich geplant war ein „Arbeitswochenende“ und ein Kinobesuch. Ich hatte schon länger die Idee für eine weitere Bergtour im Kopf, deshalb hab ich da ziemlich spontan einfach mal in den Raum geworfen – „Oder wir machen morgen ne Bergtour…„. Tja, bei sowas ist Kerstin natürlich immer sofort dabei. Da ich die Bergtour als Alternativtraining für meinen eigentlich geplanten Long-Jog sah, sollte es schon eine etwas umfangreichere Tour werden. Gut beim Thema Ausdauer und Kondition kommt mir da immer gleich das Nebelhorn in den Sinn *grins*.

Die Planung

Wieder vom Italiener zurück haben wir uns dann gleich an die Planung und Vorbereitung der Tour gemacht. Rucksäcke packen, Ausrüstung prüfen und die Route wählen. Aktuell gibt es am Nebelhorn eine Baustelle, deshalb ist der Gipfel und die Gipfelstation nicht zugänglich. War für uns kein Problem, da wir eine Rundtour planten, sprich eine Tour mit Auf- und Abstieg. Falls ihr das Nebelhorn nicht kennt, es gibt dort eine Seilbahn mit vier Stationen: die Talstation in Oberstdorf, die Station Seealpe, dann die Station Höfatsblick und dem Edmund-Probst-Haus und dann nochmal die Gipfelstation. Möchte man mit der Seilbahn bis zum Gipfel fahren, muss man also zweimal umsteigen. Deshalb eignet sich das Nebelhorn für uns so gut als Trainingsberg, verschätzt man sich als Bergwanderer bei seiner Tour, kann man an jeder Station einfach abbrechen und mit der Seilbahn runterfahren.

Wir haben dann folgende Tour geplant:

  • Von der Talstation zur Station Seealpe über den Faltenbachtobel (Weg 1c – Gehzeit 1,5 Stunden)
  • Station Seealpe bis Station Höfatsblick (Weg 1b – Gehzeit 2 Stunden)
  • Mittagessen in der Station Höfatsblick
  • Abstieg über den Gleitweg (Weg 4c – Gehzeit 5 Stunden)

Ich würde die Tour als für uns sehr anspruchsvoll bezeichnen, der Aufstieg zum Nebelhorn ist einfach erfordert aber viel Kondition, man liegt dort innerhalb von 3,5 Stunden 1.000 Höhenmeter zurück. Beim Abstieg über den Gleitweg, waren wir schon bei der Planung etwas unsicher, dieser Weg gilt als schwierig und trägt den Vermerk „nur für Geübte“.

Die Tour

Samstag früh sind wir dann also um 5 Uhr aufgestanden und um 6 Uhr mit dem Auto Richtung Oberstdorf aufgebrochen. Um 8 Uhr standen wir dann in Oberstdorf auf dem Parkplatz.

Für die Ungeduldigen hab ich dann zuerst mal als kleine Zusammenfassung ein Video mit ein paar Ausschnitten unserer Tour:

Faltenbachtobel (Weg 1c)

Von der Talstation in Oberstdorf ging es für uns zunächst durch den Faltenbachtobel. Gleich zu Beginn ein echtes Naturschmankerl, Wasserfälle und ein schöner Wanderweg durch die Natur (wenn ihr auf die Bilder klickt, erhaltet ihr die große Version):

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Station Seealpe – Station Höfatsblick (Weg 1b)

Diesen Abschnitt finde ich nicht ganz so schön, da man hier auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg läuft. Zudem sieht man viele Spuren des Winterbetriebs – Schneekanonen und Fangnetze. Sportliche Herausforderung – dieser Weg ist extrem steil. Tipp von mir, diesen Abschnitt würde ich nicht für den Abstieg wählen. Das ist echt voll eklig, zwei Stunden auf so einem steilen Weg abzusteigen.

Gut etwas Natur gibt es schon zu bestaunen:
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Blick hinunter nach Oberstdorf, hier sieht man aber deutlich die Schneekanone und die Fangnetze für die Skifahrer:
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Edmund-Probst-Haus / Station Höfatsblick

Die Station Höfatsblick ist touristisch voll erschlossen, es gibt mehrere Restaurants und einfache Rundwege die man auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl nutzen kann. Wir mussten erstmal unsere T-Shirts wechseln und uns abtrocknen. Danach ging es ins Edmund-Probst-Haus zum Mittagessen. Tipp von mir, in der Station Höfatsblick gibt es ein sehr großes Restaurant mit Selbstbedienung. Ich würde aber das Edmund-Probst-Haus empfehlen, da wird man am Tisch bedient und das Essen war echt verdammt lecker und günstig. Ich hatte ein Schild für Rindergulasch mit Spätzle und Salat gesehen, deshalb hatte ich dieses Gericht im Kopf. Es hätte aber auch jede Menge sehr leckere vegane und vegetarische Gerichte auf der Karte gehabt. Evtl. legen wir unsere nächste Tour mal für zwei Tage aus, dann könnten wir dort auch schlafen. Eigentlich echt der Hammer, man kann an solch einer Location für unter 30 Euro übernachten:
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Deshalb heisst diese Station Höfatsblick, die Höfats ist der Berg mit den vier kleinen Gipfeln in der Mitte des Bildes:
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Abstieg über den Gleitweg (Weg 4c)

Den ersten Teil der Tour kannten wir bereits, bisher haben wir für den Rückweg aber die Seilbahn genutzt. Dieses Mal wollten wir auch den Rückweg selbst meistern. Meine Wahl fiel hier auf den Gleitweg. Traumhaft! Man möchte die Kamera gar nicht mehr weglegen. Hier der Blick auf den Seealpsee:
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Traumhaft, aber eben auch anspruchsvolles hochalpines Gelände. In dieser Höhe gibt es jetzt Ende Juli eben immer noch ein paar kleine Schneefelder. Nachts liegt hier oben die Temperatur gerade mal so bei 10 °C. Das Nebelhorn heisst auch nicht umsonst Nebelhorn, bei unserer letzten Tour hat sich das Wetter extrem schnell geändert und die Temperatur lag plötzlich nur noch bei 4 °C. Man kommt also um einen gut gepackten Rucksack mit Wechselkleidung und Wetterschutzkleidung nicht herum:
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Hier nochmal die Höfats:
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Weil es so schön ist der Seealpsee, da geht mir einfach das Herz auf:
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Und dann ging es los mit dem Gleitweg – *ups*. Wie gesagt, wir waren unsicher ob dieser Weg etwas für uns ist. Ich sag es mal so, der Weg hat es in sich. Da geht es schon verdammt steil runter, im Tal erkennt man unseren Rückweg. Aber zunächst müssen wir mal 1.000 Höhenmeter wieder runter *grins*:
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Und so sieht dann der Weg aus:
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Noch kein Klettersteig, aber der Vermerk „nur für Geübte“ ist total gerechtfertigt:
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Der Gleitweg verläuft unmittelbar oberhalb von dieser Steilwand *hihihi*:
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Jo, der Abstieg war extrem anspruchsvoll, was uns am meisten zu schaffen gemacht hat, uns ging ganz einfach die Puste aus. Wir hatten keine Kraft mehr und die Konzentration lässt nach. Da stolpert man dann eben doch über den einen oder anderen Stein. Oder setzt sich auf dem Geröll unfreiwillig und unsanft auf die Steine. Zum Schluss sind wir dann ein paar der schwierigeren Stellen auf dem Po runtergerutscht. Klar, da gibts Punktabzug beim Stil, aber wir sind heil unten angekommen.

Da gabs dann gleich eine Belohnung, für die letzten 10 Kilometer kann man sich Trettroller ausleihen und damit den Weg zurück nach Oberstdorf ins Tal flitzen. Genial – das kann man sich nicht entgehen lassen! Tipp von mir, leiht Euch den Helm dazu mit aus *grins*.

Zum Abschluss unsere Tour bei Google-Maps. Wer sich den Abschnitt für den Gleitweg genauer ansieht, da sind wir offenbar auf dem letzten Stück einen ziemlichen Umweg gegangen – oder der Weg hat sich verändert (die Roller gibts beim Berggasthof Oytalhaus):

Noch ein paar Zahlen:

  • Höhenmeter im Anstieg laut GPS: 1.434 Meter
  • Tourstrecke: 24,6 km (davon aber 10 km mit dem Roller *grins*)
  • Schritte: 32.266
  • 4.157 verbrannte kcal *grins*

Irgendwas ist immer…

Auch auf dieser Tour gab es natürlich Dinge die nicht hätten sein müssen…

Als wir so beim Mittagessen saßen, hatte sich eine alleine wandernde Frau an den Hüttenwirt gewannt. Die fühlte sich von einem fremden Mann bedrängt. Es war „nichts“ passiert, er hatte sie nicht berührt oder blöde angemacht, er war ihr nur wohl über eine Stunde lang ziemlich aufdringlich gefolgt. Sie hatte dann wohl mehrfach versucht den Weg oder den Platz zu wechseln, der kam aber immer sofort wieder hinterher. Ihn anzusprechen hatte sie sich wohl nicht getraut. Hmm, bei sowas schäme ich mich immer etwas für uns Männer. Klar es ist eben „nichts“ in eigentlichen Sinne passiert, aber so wurde dieser Frau eben doch ein eigentlich traumhaft schöner Tag vermiest. Gerade unter Bergwanderern ist es eigentlich üblich sehr viel Rücksicht aufeinander zu nehmen… Schade.

Auf dem Gleitweg haben wir dann noch einen Rettungseinsatz erlebt. Ungefähr auf der Mitte des Weges kam plötzlich ein Rettungshubschrauber an und begann direkt an unserem Weg zu kreisen. Da war uns sofort klar, ohje, die suchen jemanden. Kurz darauf ist der Hubschrauber im Tal gelandet und kam wieder an. Ungewöhnlich daran war die Perspektive, der Hubschrauber flog ca. 100 Meter unter uns. Ging aber wohl alles halbwegs gut aus, am Ende hatte der Hubschrauber dann zwei Leute an der Seilwinde hängen.

So, jetzt sehr bei mir schon der nächste Programmpunkt an, Essen kochen und danach geht es mit dem Auto schon wieder weiter ins Hotel für Montag.

Wochenrückblick KW28

Hmmm, eigentlich hatte ich gedacht nach der Fussball EM könnte ich meinen Fluchtrucksack ja wieder ausräumen und derartige Spinnereien sein lassen. Und dann knallt es gleich wieder, zuerst Nizza und dann die Türkei. Keine Ahnung ob es nur mir so geht, aber die Türkei rückt irgendwie immer noch mehr in den Brennpunkt. Schon komisch, auf der anderen Seite blöd, dass ich gerade über die Türkei extrem wenig weiss. Super schönes Land, aber über die politischen Strömungen, Gesellschaft oder die wirtschaftliche Lage weiss ich ehrlich gesagt so gut wie nichts. Ganz ehrlich, ich verstehe die Welt nicht mehr, Konflikte gab es immer, Krieg, Tod und Zerstörung haben uns Menschen schon immer begleitet und so wie es aussieht wird das auch so bleiben. Mein Problem, ich kann nicht erkennen, dass bei den aktuellen Konflikten überhaupt jemand einen Nutzen von einem „Sieg“ haben könnte. Religion halte ich für ein vorgeschobenes Argument. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand aus religiösen Gründen mal eben über 80 Menschen mit einem LKW umfährt. Gut ich bin eher Atheist, aber welchen Nutzen sollte eine Religion haben, wenn ein Land wie Syrien zu Schutt und Asche gebombt wird? Aber genug mit diesen Gedanken, ich wollte ja eigentlich „nur“ meine zurückliegende Woche mit ein paar Stichworten festhalten.

Dienstag
Da ging es für mich schon wieder zurück Richtung Heimat. Bei solchen Fahrten baue ich ab und an kleine Abstecher ein. So lässt sich schon mal erkunden ob eine bestimmte Gegend mal für eine zukünftige Wanderung oder einen Wochenendausflug in Frage kommt. Dieses Mal ging es in das Tal der Blinden Rot, die Blinde Rot ist ein Kocher-Zufluß.

Wie immer hab ich ein paar Bilder für Euch:
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Super ruhiges Tal und wie man sieht, ist dort an einigen Stellen der Wald immer noch komplett überschwemmt:
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Könnte als durchaus mal für eine Tour in die nähere Auswahl kommen. ABER eine Sache könnt Ihr Euch beim Anblick der Bilder fast schon denken, MÜCKEN!!! Also ohne Mückenschutz geht da nichts, ich würde fast sagen aktuell hat man da ohne angepasste Kleidung keinen Spaß. Mückenschutz ist also mein Geheimtipp, wenn einer meiner Leser in diesem Jahr noch eine Tour im Süden von Deutschland plant. Wobei die Mückenplage regional sehr unterschiedlich ist, hab inzwischen einige Spaziergänge in Wassernähe hinter mir. Es gibt entweder überhaupt keine Mücken, oder krass extrem viele.

Mittwoch und Donnerstag

Den Rest der Woche war ich in meinem Büro. Gerade nervt mich ein Kunde etwas. Dieser Kunde setzt sich ständig unrealistische Ziele, die wollen dort aber irgendwie nicht aus ihren Fehlern lernen. Ich gehe da sehr offenen mit meinen Kunden um, ich sagen denen meine Meinung und Einschätzung, aber irgendwie ändert sich nicht wirklich was… so verbrennt eben sehr viel Geld einfach so…

Am Mittwochabend waren wir dann zur Abwechlsung mal wieder mit Kollege IPhone und dessen Frau beim Essen. Da ergeben sich immer tolle interessante Gespräche. Der Kollege IPhone und ich haben auch viel gemeinsam. Gibt jedoch auch super nette Unterschiede, die genau zu diesen tollen Gesprächen führen. Herr IPhone liebt im Gegensatz zu mir Autos, hat uns dann breit von seinem Ausflug mit einem Jaguar F-Type ins Elsass erzählt. Besagten Jaguar F-Type hat er – kostenlos – von Jaguar geliehen bekommen. Sein eigener neu bestellter Jaguar hatte nämlich 6 Monate Lieferverzögerung. *Hihihi* und nun steht das gute Stück seit mehreren Wochen schon wieder in der Werkstatt – Softwareprobleme, das reicht für eine abendfüllende witzige Unterhaltung *grins*.

Freitag
Den Freitag hab ich von 9 Uhr bis 17 Uhr mehr oder weniger mit einer einzigen Telefonkonferenz verbracht. Klar, eine Mittagspause gabs natürlich schon. Danach hat mich Kerstin in die Autowerkstatt gefahren, mein Auto hatte Service und TÜV.

Auf dem Weg in die Werkstatt kamen wir schon wieder an einem Verkehrsunfall vorbei. Für mich immer eine schwierige Entscheidung, anhalten und helfen, oder weiterfahren? Dieses Mal war unsere gemeinsame Entscheidung, weiterfahren. Der Unfall war zwar vermutlich erst wenige Minuten vor uns passiert, aber es waren eben schon – gefühlt – genug Ersthelfer an der Unfallstelle. Klar, wenn ich mal Erste Hilfe leisten müsste, wäre es mir auch lieber, wenn ich es nicht alleine tun müsste. In diesem Fall waren aber schon einige Leute da und die ersten Warndreiecke wurden aufgestellt. Hier war es dann eben – für mich – sinnvoller langsam und aufmerksam in einer Schlange mit den anderen Autos an der Unfallstelle vorbeizufahren.

Nachdem ich mein Auto wieder hatte gabs in einem örtlichen Lokal noch einen vegetarischen Burger.

Samstag
Gestern hatte ich meinen ersten Longjog mit einer Zeitdauer von 3 Stunden. Hier hatte ich ja von Kilometern auf die Zeitdauer umgestellt. In Kilometern kam ich so auf eine Strecke von 23 Kilometern, eigentlich nicht viel. Aber beim Longjog geht es eben um ein Training mit sehr niedriger Herzfrequenz. Meine Zielgeschwindigkeit liegt dann bei „nur“ 8 min/km – das ist selbst Kerstin fast zu langsam *grins*.

Als Belohnung haben wir am Abend gegrillt und unseren Feuerkorb angemacht. Ah, hab ich schon erwähnt, dass ich in letzter Zeit immer öfter von Rot Wein auf alkoholfreies Bier umsteige? Nach so einem Lauf waren bei mir doch ziemlich schnell einige Flaschen alkoholfreies Pils weg. *ups*, ich darf nur nicht zu laut sagen, das Bier kam nicht mal aus meinem Bundesland *grins*.

Sonnstag
Heute war schon wieder packen angesagt. Diese Woche bin ich mit Kerstin gemeinsam im Hotel. Zumindest für mich ist es leider kein echter Urlaub, ab Montag betreue ich bei einem Kunden eine Systemumstellung. Auf der anderen Seite haben wir so bis Freitag eine super Trainingsumgebung…

Das Geburtstagswochenende + Naturgedanke

So, also mein Geburtstagswochenende wäre überstanden. Es war nun nicht sooo schlimm wie ich gedacht hatte. Ich bin Freitagabend zu Kerstin und ihrer Mutter gefahren. Samstagvormittag haben wir dann mit Gartenarbeit verbracht. Am Nachmittag ein kurzer Spaziergang auf dem Friedwald und im Anschluß Einkaufen fürs Wochenende. Abends wurde dann gegrillt, Grillfackeln für Kerstins Mutter und Steaks für uns. Hat soweit ganz gut gepasst. Nur eine Situation hat mich schon ziemlich genervt. Kerstins Mutter musste natürlich unbedingt selbst mit der Leiter Kirschen vom Baum holen. Ich hab dann einmal gesagt, dass sie so einen Quatsch doch besser lassen soll, aber gut. Nur als sie dann 10 Minuten später auf Gartenbank sitzt und wegen Schmerzen jammern sollte, hatte ich da nicht mehr sonderlich viel Empathie. Hab dann nur gemeint, das die Kirschen nun wohl sehr hart erkämpft wären. Auf solche Kindergartendiskussionen lasse ich mich nicht ein, da muss eben jeder selbst wissen was er macht. Sie hatte eben erst am Dienstag eine OP, dabei wurde der Wächterlymphknoten unter der Achsel entfernt. D.h. sie hat dort eine firsch genähte Wunde, die wohl ziemlich Schmerzen verursacht. Gerade Bewegungen bei denen man die Arme heben muss, sind dann nicht ohne Schmerzen möglich. D.h. gerade Kleidung anziehen, waschen oder eben Kirschen vom Baum pflücken.

Ansonsten war das Wochenende super ruhig, genau das hab ich gebraucht – zumindest mein Körper. Am Sonntag lag ich dann bis Mittag im Bett. Am Nachmittag ging es dann schon wieder auf ins Hotel für den Kundeneinsatz heute…

Dann noch kurz für mich ein paar Naturgedanken oder besser zu den Gefahren in der Natur:

  • Kerstins Mutter wohnt in der Nähe der Donau, im Nachbarort sind dort gleich zwei Leute ertrunken und zwar innerhalb von 24 Stunden an der gleichen Stelle. Die Gemeinde hatte nach ersten Todesfall sogar sehr kurzfristig Warnschilder und Rettungsringe aufgebaut. Hat aber wohl nichts geholfen…
  • Ich hatte in einigen Tagebucheinträgen über unsere Bergwanderungen rund um die Gegend beim Schloss Neuschwanstein berichtet. Quasi genau in unserem Übungsgebiet werden seit einigen Tagen zwei chinesische Touristen vermisst. Vor ein paar Wochen wurden am Tegelberg, nicht weit entfernt, schon zwei Tote geborgen. Eine der Leichen lag da schon seit ein paar Jahren. Gruselig, die Gegend entwickelt sich zum Bermuda Dreieck. Gut der Alatsee ist ja auch nicht weit weg, da gibts zumindest unzählige Sagen und Mythen

Gut, diese Sagen und Mythen zeigen eben, dass man die Bergwelt mit entsprechendem Respekt begehen sollte. Mein Traum ist gerade immer noch eine autarke Mehrtagestour durch die Berge. Autark im Sinne von ohne Berghütte sondern mit Biwak. Nur von dem Traum bin ich in der Praxis wohl noch ein paar Jahre entfernt. Da fehlt es an allem, Ausdauer, Ausrüstung, Erfahrung und einem guten Gespür für Gefahren. Aber Orte wie Füssen oder Oberstdorf sind ein geniales Tor um in diese unbekannte Bergwelt einzutreten. Man kann einfach bei jeder Tour ein Stückchen weiter gehen und irgendwann landet man dann tatsächlich in so entlegenen Gebieten, da trifft man keine Menschen mehr. Hab da mal vor einer Woche den ganzen Abend YouTube-Videos von Alpenüberquerungen gekuckt – gigantisch. Gut für den Anfang muss es ja nicht gleich bis Meran sein, aber vielleicht mal übers Mädelejoch zur Hängeseilbrücke von Holzgau.

Also passt auf Euch auf und lebt Euer Leben!

Back to the roots

So nur ein sehr kurzer Eintrag von mir, hab gerade irgendwie „nie“ Zeit… Die Welt scheint ja nun langsam vollends verrückt zu sein – EM, Terror, Brexit, Gewalt und Hass überall. Jo, klassisches Fernsehen habe ich ja schon abgeschafft und für die nächsten Tage werde ich nun quasi zum „fast“ Neandertaler. Wir testen schon mal unseren einen Zeltplatz und unser neues Zelt…

Werde versuche ein paar Impressionen als Bild und Video für Euch zu konservieren.

Bin dann mal weg… 😀

Unwetter und Natur

Eigentlich wollte ich Sonntagnacht noch einen schönen Eintrag schreiben. Kam leider schon wieder etwas anderes als geplant. Um es kurz zu machen, dieses Mal hatte ich Glück und war nicht direkt von dem heftigen Unwetter betroffen. Aber eben schon wieder ziemlich nah dran. Ich bin Sonntagabend mehr oder weniger mit meinem Auto einmal komplett durch die Unwetterzone gefahren. Heftiger stark Regen, schwierig zu fahren, aber sonst hab ich von den Auswirkungen nichts mitbekommen. Hab nur einmal kurz angehalten und ein Polizeiauto mit Blaulicht vorbeigelassen.

Als ich dann im Hotel angekommen war und die Bilder im Fernsehen gesehen habe, war ich doch etwas geschockt. Die Orte die am heftigsten getroffen wurden kenne ich halbwegs gut. Vor ein paar Wochen ging es ja z.B. um den Badesee von Plüderhausen, den hatte ich mir inzwischen ja schon selbst angesehen. Nur ein paar Kilometer von Schwäbisch Gmünd entfernt. Da bin ich auch schon durchgefahren.

Wenn ich bei meinen Kunden unterwegs bin, kundschafte ich oft die umliegende Gegend für schöne Wanderungen aus. Gerade das Gebiet um Jagst und Kocher (zwei Nebenflüsse des Neckar) zählt da zu den besonders interessanten Favoriten. Ich finde diese Gegend einfach traumhaft schön und für mich super günstig gelegen.

Ebenfalls festhalten muss ich, dass ich – wiedermal – die Naturgewalten unterschätzt habe. Ich habe inzwischen einigen Respekt vor der Natur und Unwettern. Aber ich hätte die Gefahr eben schon wieder unterschätzt. Gewarnt war ich, seit Freitag hat diese KATWARN-App auf meinen Smartphone ständig Warnungen vor Extremwetterlagen ausgegeben. Per WhatsApp hab ich sogar noch gescherzt ob nun jedes Gewitter als Extremwetterlage gilt. Also zukünftig noch etwas mehr Respekt!

Samstag vor Pfingsten, schön und ruhig

Ich habe nun einige Zeit überlegt wie ich das mache und mich nun entschlossen einige Gedanken und Erinnerungen hier in meinem Tagebuch festzuhalten. Eben einfach als Erinnerung für mich und um wieder zu mir selbst zu finden.

Samstag war ein schöner ruhiger Tag, wir waren Freitagnachmittag zu Kerstins Eltern gefahren. Haben dort übernachtet und Samstag in Ruhe ausgeschlafen. Am frühen Nachmittag sind wir dann zum Einkaufen aufgebrochen. Wir haben für die Pfingstfeiertage noch einige Lebensmittel eingekauft und auf dem Rückweg noch eine kleine Wanderung gemacht.

Ich wollte in dieser Gegend eine Strecke erkunden. Ein Weg den wir vorher noch nicht gegangen waren. Es gibt dort so einen kleinen Hügel mit Kapelle und Parkplatz davor. In den letzten 10 Jahren bin ich daran schon unzählige Male vorbeigefahren hatte aber noch nie angehalten. An diesem Samstag haben wir dort geparkt und den Parkplatz als Ausganspunkt für unsere Wanderung gewählt. Es gab dann unterhalt der Kapelle einen Kreuzweg den wir zu Beginn der Wanderung ein Stück genommen haben. Danach ging es in einem kleinen Tal in ein Waldstück, davon habe ich sogar zwei Bilder gemacht:
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Es war eine schöne ruhige kleine Wanderung, etwas Sonne, ein bischen Regen. Neuer Weg und neue Umgebung, die Wanderung hat uns gut getan. Jeder konnte seinen Gedanken nachhängen und eben etwas zur Ruhe kommen.

Wieder zurück bei Kerstins Eltern war Udo (Kerstins Papa) super gut drauf, eine schöne ausgelassene Stimmung. Kerstins Eltern hatten mit ihren Elektrorollern ebenfalls einen kleinen Ausflug gemacht. Zu Udos Lieblingsbank, einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Kerstin hat dann nochmal einige Zeit mit ihrem Papa verbracht. Die beiden haben sogar noch zur Musik im Radio zusammen getanzt.

Später hat Kerstin unser Abendessen gemacht, frischen Spargel mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise. Es war ein Abend wie wir ihn in den letzten Jahren sehr oft dort erleben durften. Nach dem Essen war geplant, dass jeder in seinem Zimmer das TV-Programm seiner Wahl kuckt. Kerstins Mutti im Wohnzimmer, Kerstin in unserem Schlafzimmer und Udo in seinem Fernsehzimmer. Der Fernsehgeschmack lag da leider sehr weit auseinander. Kerstin wollte um 21 Uhr den Eurovision Song Contest sehen, Udo „The Da Vinci Code – Sakrileg / Illuminati“ und Kerstins Mutti wollte nur durch die Kanäle zappen. Ich bin ein Fernsehfan und hab Kerstin beim ESC nur Gesellschaft geleistet. Zuerst hatte ich das Notebook aufgeklappt und danach nur mit einem Ohr den ESC verfolgt. Wir hatten Erdnüsse und Chips gekauft, die gabs dann so über den Abend verteilt. So etwa in der Mitte des ESC haben wir dann noch eine kleine Flasche Sekt aufgemacht.

Wohl als Wirkung auf den Sekt wurde ich dann sehr schnell extrem müde und bin schon beim ESC weggedöst…

Glück, Dummheit, Feuerwehr, Unglück

Donnerstag – Vom eigenen Glück

Am Donnerstag habe ich echt erfahren, wie wenig es eigentlich braucht um glücklich zu sein. Am Nachmittag haben wir eine kleine Wanderung bei uns in der Gegend gemacht. Wir sind dazu nur in den Nachbarort gefahren und haben dort ein paar neue Wege erkundet. Keine Fernreise, kein Luxushotel nix, einfach bei uns um die Ecke im Wald. Hier mal zwei Bilder davon:
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Klar, es war keine spektakuläre Sache, wir hatten super Wetter und waren glücklich… Danach hab ich bei mir im Garten den Grill angeworfen und zwecks Atmosphäre einen Feuerkorb dazu:
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Jo, war dieses Mal etwas fleischlastig:
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Dazu noch ein Glas Rotwein und hinterher zwei kleine Fläschchen Bier. Das war einer der genialsten Abende in diesem Jahr!

Freitag – Von der eigenen Dummheit

Für Freitag hatte ich wieder einen Trainingslauf geplant. Ich mag ja Experimente und so hatte mein Lauftraining eben durchaus auch einen sehr experimentellen Charakter *grins*. Es sollte ein sogenannter Long-Jog werden, darunter versteht man Läufe über sehr lange Distanz die in einem extrem langsamen Tempo durchgeführt werden. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Training des Fettstoffwechsels ein Ziel dieser Läufe. Geplant hatte ich einen Lauf über 22 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 8 Minuten pro Kilometer, also fast 3 Stunden. Ergebnis, nach 21,3 Kilometern hab ich gemerkt, es geht nichts mehr. Hab den Lauf dann beendet und bin heim gegangen. Allerdings hat es mir dann ne Stunde später daheim, den Kreislauf ziemlich zerlegt. DAS ist dann echt eigene Dummheit, dürfte ich eigentlich so wohl niemanden erzählen, also nicht weitersagen!

Was hab ich für mich daraus gelernt? Nun, zum einen war es wohl eine dumme Idee so einen Lauf zu machen, wenn man am Vortag 20 Kilometer gewandert ist und am Abend ordentlich Alkohol gebechert hat – da zeigt einem bei so einem Lauf die Leber dann ziemlich krass den Stinkefinger! Zum anderen war ich bisher viel zu sehr auf die Länge fixiert – typisch Mann eben *hohoho*. Auf die Länge kommt es aber nicht an (oder doch? *grins*). Es geht um die Zeitdauer, bisher wollte ich pro Woche einen Kilometer mehr laufen. Evtl. ist es aber besser pro Woche 10 oder 15 Minuten mehr anzusetzen. Zweiter Unterschied wäre dann noch der Startwert, da würde ich mal mit einer Wohlfühlzeit von 2:15 Stunden starten.

Samstag – Feuerwehr

Uff, tja am Samstag hatten wir bei uns im Ort schon wieder einen Großeinsatz der Feuerwehr. Bei uns im Ort leben 2.300 Leute, gefühlt würde ich sagen, wenn es da alle 10 Jahre mal einen großen Brand gibt, ist es viel. Das war nun aber schon der zweite Großbrand innerhalb von 6 Monaten. Als Laie ist man von so vielen Einsatzkräften dann doch ziemlich überwältigt. 155 Feuerwehrleute, 7 Rettungwagen, 4 Notärzte und ein Kriseninterventionsteam. Glück im Unglück, es wurde niemand verletzt! Aber – etwas übertrieben gesagt – steht bei so einem Einsatz mehr oder weniger der gesamte Ort voll mit Blaulicht.

Kommt noch besser! Wie ich heute im Telefonat mit meiner Mutter erfahren habe, hat sie – ebenfalls am Samstag – auch via 112 die Feuerwehr gerufen. In ihrer Wohnanlage gab es Brandgeruch und ein Rauchmelder war zu hören. Nachdem an der betreffenden Wohnung niemand die Tür geöffnet hatte, hat sie den Notruf gewählt. In so einer Wohnanlage kommt da natürlich auch gleich ein größeres Aufgebot. Die Polizei hat das gesamte Haus geräumt und die Feuerwehr hat unter Atemschutz die entsprechende Wohnungstür mit dem Beil ziemlich unsanft geöffnet. Glück im Unglück auch hier, niemand verletzt und bis auf die Tür so gut wie kein Sachschaden. Jemand hatte das Essen auf dem Herd vergessen.

Was mir in dem Gespräch mit meiner Mutter aufgefallen ist, wir sind beide zu „zaghaft“ wenn es um den Notruf geht. Vorsatz – zur Wiederholung für mich – nicht soviel denken sondern anrufen! Wir machen uns da zuviele Gedanken, was in solch einer Situation übertrieben ist oder nicht. Es ist aber vorrangig eine Frage der Zeit.

Sonntag – Unglück

Kerstin ist heute wieder zu ihren Eltern gefahren und ich war auf einen Kurzbesuch ebenfalls dort. Ach, Scheisse! Kerstins Eltern hatten am Freitag wohl den vollen Horrortag im Krankenhaus, die waren voll geplättet und mit den Nerven fertig. Was genau der Auslöser war, weiss ich nicht. Ein Problem, die beiden lehnen gerade Hilfsangebote ab. Sie möchten eben ihre Ruhe und diese letzten Wochen möglichst ungestört verbringen. Das Krankenhaus hatte eben empfohlen einen Pflegedienst zu organisieren, oder ein elektrisch verstellbares Krankenbett. Sehr schwierige Situation…

Tja, und nun sitze ich hier im Hotel auf der Terrasse mit Blick auf die Weinberge. Zumindest mit Fleecepullover ist es jetzt um 23:40 Uhr noch warm genug um den Eintrag draussen fertig zu schreiben – warum ist Glück nur immer so ungleich verteilt?

Im Halburlaub (mit Bildern)

Habe beschlossen in den „Halburlaub“ zu gehen. Bei mir gibt es entweder richtig harte Projektwochen, normale Arbeit, Halburlaub oder echten Urlaub. Meine Kunden sind gerade allesamt mit sich selbst beschäftigt, sowas kommt ab und an mal vor. Bin ich garnicht böse drum, im Gegenteil. Was ist nun Halburlaub? Nun den Basisgeschäftsbetrieb muss ich natürlich am Laufen halten. Ich beantworte Mails, führe Telefonate oder organisiere das Büro. Aber nicht jeder Anruf muss ja unbedingt unmittelbar sofort angenommen werden *grins*. Oft reicht ein Rückruf einige Stunden später auch noch. In den harten Projektwochen kommt sowas ebenfalls vor.

So gönne ich mir nun quasi gerade eine kleine Minimalauszeit. Klar könnte ich in der restlichen Zeit einfach so im Internet surfen. Nope, hab mich für das Gegenteil entschlossen. Raus in die Natur, ein bischen wandern und Schritte sammeln.

Zur Stärkung gabs vor meiner Wanderung ein leckeres Gemüsegulasch mit Kartoffelnknödeln:
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Tja, die Wahl meines Ausflugsziels fiel nicht schwer. In nahegelegenen Windpark werden gerade die Windräder montiert. Den Kran dafür sieht man sogar von unserem Ort aus. Da musste ich aus Neugierde natürlich hin:
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Und dann war die Kanzel oben:
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Morgen gehts zu Kerstin hoch auf die Alp, da ist die Landschaft dann schon wieder etwas anders. Drum hier zum Vergleich noch zwei Landschaftsbilder von heute:
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Naja, Hügel vielleicht aber eben keine Berge. Je nach Wetter sieht man die Berge nur am Horizont, dafür ist meine Kamera aber zu schwach.
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Mal kucken wann ich morgen wieder in den Halburlaub starten kann. Meine Kunden sind da etwas unberechenbar. Kann schon sein, dass nun die gesamte Woche ruhig war, Freitagmittag kommen dann plötzlich alle auf einmal…

Osterwanderungen (incl. Video) und die Faszination der Natur

Uff, und nun ist Ostern schon wieder vorbei. Die paar Tage haben mir aber verdammt gut getan! Wir haben die Zeit genutzt und haben gleich zwei sehr interessante Ausflüge in die Natur unternommen. Von beiden Touren hab ich kleine Videos für Euch.

Eine Vorbemerkung zu den Videos, ähnlich wie bei meinem Tagebuch möchte ich in meinen Videos dokumentieren was ich erlebt habe. D.h. möglichst unverfälscht und ohne gestellte Szenen. Die Videos habe ich mit dieser ActionCam aufgenommen:
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Die Kamera ist besonders klein und robust (zumindest behauptet der Hersteller das). Dafür gibt es fast keine Bedienelemente, es gibt nicht mal einen Bildschirm auf dem man das aufgenommene Bild sehen kann. Passt für mich aber, den in der jeweiligen Situation hab ich dazu eh keine Zeit oder keine Hand frei.

Am Freitag hatten wir zwar strömenden Regen, hat uns aber nicht von einer Wanderung abgehalten. Bei uns wurde in den letzten Jahren eine Autobahn ausgebaut. Dabei wurde auch eine Brücke für Wildtiere geschaffen, die wollte ich mir schon länger aus der Nähe ansehen. In diesem Gebiet entsteht gerade ein größerer Windpark. Also gleich zwei Gründe, außerdem kam mir das Regenwetter gerade recht, so kann ich gleich meine Ausrüstung und Bekleidung testen.

Hier nun das Video von dieser Tour, bei den Aufnahmen war die Kamera an meiner Hand befestigt. Das Video gibt nicht sonderlich viel her, ich hab einfach mal die einzelnen Aufnahmen aneinandergereiht:

Am Samstag sind wir dann gleich zur nächsten Tour gestartet. Es ging wieder in die Nähe von Füssen. Die letzte Tour konnten wir nicht wie geplant abschließen. Dies wollten wir nun mit einer leicht veränderten Route nachholen. Es ging vorbei am Alatsee hoch zur Salober Alm und über den Zirmgrat zur Burgruine Falkenstein. Bei Google Maps ist es die rote Tour:

Diese Wanderung hat uns mega Spass gemacht und die Aussicht war es echt Wert. Zumal damit hatten wir so überhaupt nicht gerechnet! Aber ihr könnt Euch das ja einfach selbst ansehen. Für diese Aufnahmen hatte ich die Kamera vor meiner Brust montiert:

Wir hatten für diese Tour ungewöhnlich volle Rucksäcke dabei. Mein Traum wären Mehrtagestouren mit autarker Selbstversorgung. Dafür braucht man unteranderem eine sehr gute Kondition, man schleppt viel Zeug mit und Höhenmeter mit schwerem Rucksack sind echt eine Sache für sich. Da möchte ich einfach Erfahrung sammeln. Bekleidung ist eben schon ein sehr entscheidendes Thema. Beim Aufstieg hatte ich nur ein T-Shirt an, auf dem Rückweg nach 16 Uhr gab es ein längeres schattiges Waldstück da braucht es dann gleich mehrere Jacken. Und der erste Satz Kleidung war nach dem Aufstieg komplett durchgeschwitzt.

Genau diese Dinge machen für mich gerade die Faszination für solche Touren aus. Ich bin in einer traumhaft schönen Natur und möchte ein Teil davon werden. Als Sport Laufen und Bergwandern gehen da für mich gerade nahtlos ineinander über. Beides gibt einem einen neuen Bezug zum eigenen Körper und man befindet sich Mitten in der Natur.

Diese Survival-Träume hatte ich schon als Kind, hab vor ein paar Monaten ein altes Bücher aus meiner Grundschulszeit gefunden. An das Buch konnte ich mich noch sehr genau erinnern. Das ist so ein klassisches Survivalbuch für Kinder. Da hab ich als kleiner Junge oft stundenlang drin gelesen. An das eine oder andere Zeltlager meiner Kindheit kann ich mich auch noch gut erinnern – doch hat mir gefallen. Also: „Back to the roots“…

Allerdings kann die Natur unheimlich brutal sein. Wenn ihr auf der Karte etwas weiter nach rechts geht, kommt man zum Tegelberg. Dort hat sich am Sonntag eine Gruppe von jungen Leuten aus meiner Gegend verstiegen und eine Frau ist dann tödlich abgestürzt.

Bergwanderung bei Füssen

Ab und an sagt man Frauen einen gewissen Schuhtick nach, ich glaube inzwischen kann ich da locker mithalten. Letzte Woche Samstag sind wir zum Schuh-Shopping bis in die Nähe von Mannheim gefahren. Ein Hersteller von Spezialschuhen hat dort ein Ladengeschäft eröffnet. Ich wollte die Schuhe eben doch vor dem Kauf anprobieren – da bin ich altmodisch. Der Hersteller ist bekannt für seine Schuhe, ob Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei – die Marke ist dort sehr beliebt. Entsprechend speziell war dann auch das Sortiment in dem Geschäft. Aber kein Problem, sowas kann ich toppen! Mein gewünschtes Schuhmodell dieses Herstellers war dann wohl so speziell, dass nicht einmal die Verkäufer in dem Geschäft schon mal davon gehört hatten. Entsprechend interessiert haben sie das entsprechende YouTube-Video mit einer Produktpräsentation angesehen. Yo, aus Neugierde musste ich gerade kucken, auch vom Preis könnte ich bei meinem Schuhtick locker mit Schuhen von Versace mithalten. Aber ich hatte mir natürlich noch ein zweites Alternativmodell vorab ausgekuckt. Das wären dann mal meine neuen Wanderschuhe:
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Am gestrigen Samstag hatten wir nun endlich Zeit die neuen Schuhe bei einer ersten kleinen Bergtour zu testen. Ich hatte meine Tourplanung schon ein paar Mal erwähnt. Gestern sollte es nun die Tour 1 zur Burgruine Falkenstein werden. Ganz geschafft haben wir die Tour leider nicht, aber hier zunächst mal die Planung und was wir dann tatsächlich geschafft haben:

Blau ist die Tour vom November und gelb die Tour gestern. Das Ziel selbst war dann aber doch zu weit entfernt, da laufen Planung und Realität schnell auseinander. Das letzte Stück wären einfach nochmal zwei Stunden zusätzlich gewesen. Sieht auf Google-Maps total nah und einfach aus *grins*.

Das erste Zwischenziel war der Alatsee, von dem hatte ich hier schon öfter Bilder gezeigt. Dieses Mal komplett zugefroren:
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Danach ging es nochmals einige Höhenmeter weiter rauf. Von oben wurden wir dafür mit gigantischen Bildern belohnt, hier nochmal der Alatsee und ganz im Hintergrund das Schloss Neuschwanstein:
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Genau mit diesem Panorama haben wir dieses Mal unser Picknick verköstigt:
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Hey, klaro, hab ich natürlich auch wieder ein Video für Euch:

War also insgesamt eine mega tolle Trainings-Wanderung. Wäre also noch die Frage was genau wir da trainieren wollten. Gut zum einen ging es natürlich um einen ersten Test unserer neuen Bergschuhe. Zum anderen müssen wir eben noch viel Erfahrung sammeln, das fängt z.B. bei der Kleidung an. Meist sind wir viel zu warm angezogen. Gerade zu dieser Jahreszeit müsste man praktisch alle 15 Minuten andere Kleidung wählen. Mal ist es so warm, dass man im T-Shirt laufen müsste und kurze Zeit später braucht man die komplette Winterausrüstung.

Kondition ist der nächste Punkt, für die Tour wären Rucksäcke nicht unbedingt erforderlich gewesen. Zwecks Übung hatten wir aber gut gefüllte Rucksäcke dabei. Wenn man so Höhenmeter mit einem zügigen Tempo angeht kommt man ganz schön ins Schwitzen. Vorteil, so hatten wir Wechselkleidung mit dabei.

War insgesamt eine super schöne Trainingstour mit hohem Spassfaktor. Drum werd ich mich demnächst gleich wieder an die Planung für die nächsten Touren machen…

P.S. Ich habe die Bilder dieses Mal anders eingebunden. Hoffe das klappt so, wenn man auf die Bilder klickt müsste man zum Orginal in voller Größe kommen.