Traumsonntag / Aktenzeichen XY / Konflikte durch unterschiedliche Lebenswirklichkeiten

So jetzt wird es endlich mal wieder Zeit für einen Eintrag… die letzten Wochen und Monate hab ich viel nachgedacht. Es gab heftige Streitigkeiten, beruflich viele parallele Kundenprojekte, viele schlechte Dinge aber auch super tolle Sachen. Ich würde mal sagen mir selbst geht es im Prinzip super gut, ich persönlich kann mich nicht wirklich beklagen, die Firma läuft, Geld kommt rein. Was ich bräuchte wäre eher etwas mehr Ruhe, aber ich würde mal sagen alles noch in der Komfortzone… Dafür tun sich im Umfeld immer wieder tiefe Abgründe auf…

Gestern Nachmittag hatten wir dafür eine super schöne Zeit an meinem „Trainingssee“:

In meinem letzten Tagebucheintrag hatte ich noch Schneebilder und nun ist es im Prinzip schon sehr sommerlich:

Und der Lemberger Rosé auf dem Bild war genial lecker:

Aktenzeichen XY
Seit letzter Woche habe ich noch ein Gefühl einer etwas komischen Form von Betroffenheit. Auf unserer Fahrt zu diesem traumhaft idyllischen See kamen wir am Ort von Mordfall 1 der letzten Aktenzeichen XY Sendung vorbei. Im Prinzip fahre ich sehr oft über die Autobahn an dieser Gegend vorbei. Nicht weit von unserem Wohnort entfernt. Licht bergige Gegend, dafür naturbelassen – ein Wanderparadies. Genau aus diesem Grund „scoute“ ich diese Gegend, wenn ich Zeit habe… letztes Jahr hab ich glaube zwei Einträge mit Bildern dazu gemacht… Tja, in der gleichen Aktenzeichen XY Sendung tauchte dann der oben abgebildete See auf der Karte von Mordfall 2 auf…

Konflikte durch unterschiedliche Lebenswirklichkeiten
Am meisten mitgenommen haben mich gleich zwei Konflikte mit Kerstins Mutter. Da haben wir uns in den letzten Wochen gleich zwei Mal in Folge böse gestritten. Da wollte ich jeweils einen eigenen Tagebucheintrag machen, war dann aber so durcheinander, dass ich keinen roten Faden gefunden habe. Ich würde gerne mehr helfen, nur leider sind meine Möglichkeiten beschränkt.

Kerstin und ich sind seit gestern auf Tour. Sprich bis Donnerstag arbeite ich noch bei einem Kunden. Da der aktuelle Einsatzort nicht mehr so weit von Jena entfernt ist, hatten wir uns vor einigen Wochen dazu entschlossen ein verlängertes Osterwochenende in Jena anzuhängen. Idee von Kerstins Mutter war nun letzte Woche sehr spontan, sie möchte auch mit fahren und zwar mit Hund. Ehm, Hund ist in diesem Fall ein großer weißer Schäferhund, mein Auto ist ein VW Golf und die Fahrstrecke sind doch gute 340 Kilometer. Dann noch Gepäck für 8 Tage von Kerstin und mir, plus meine berufliche Ausrüstung. So wird aus der eigentlich guten Idee aus meiner Sicht eine Schnapsidee / Tierquälerei.

Ich hatte es schon mal von diesem Hund, Fundsachen hat das Stichwort Hundepension damals gebracht. Die bräuchten wir „eigentlich“ nicht mal wirklich. Es gäbe einen befreundeten Tierarzt und ein befreundetes Paar das ein Zoofachgeschäft betreibt. Direkt im Ort gäbe es noch einen Jäger. Alles Leute mit sehr viel Hundeerfahrung…

Wir hatten Kerstins Mutter sogar Bilder von meinem Auto geschickt, sowas hier:

Sorry, da ist einfach kein Platz für einen Schäferhund und da sind noch nicht mal die Taschen für meine Arbeit mit dabei. Kerstins Mutter meinte, ich könnte ja einen Gepäckträger verwenden. Da hat sie Recht, aber ich kann ja einen derartigen Gepäckträger mit Dachbox nicht von jetzt auf jetzt herzaubern. Von den Kosten mal ganz abgesehen. Persönlich hab ich keine Verwendung für einen Gepäckträger, in diesem Fall würde ich vermutlich eher auf einen größeren Mietwagen zurückgreifen. Aber zu derartigen Überlegungen kam es dann nicht mehr. Kerstins Mutter war sofort sauer / trotzig, obwohl ich noch nicht mal etwas gesagt hatte. Ich war genervt und seit dem herrscht Funkstille…

Meine Idee wäre gewesen einen Ausweichtermin zu finden, gute Planung und Abstimmung vorab. Dieser Ausflug nach Jena ist ein Kurztrip, da sollte keine große Aktion draus werden. Das Beispiel zeigt gut den eigentlichen Grundkonflikt. Helfen ist einfach eine schwierige Sache, zumindest wenn eine der Parteien nicht bereit ist einen Kompromiss einzugehen.

Eine Woche Thüringer Wald im Rückblick

Wow, unsere Woche im Thüringer Wald ist schon wieder vorbei. Leider habe ich es unter der Woche nicht geschafft meine Eindrücke in ein paar Tagebucheinträgen festzuhalten. Das lag teilweise an der Zeit, teilweise aber auch daran, dass wir dort leider nicht immer schnelles Internet zur Verfügung hatten. Dafür gibt es jetzt einen Wochenrückblick…

Sonntag – Anreise ins Hotel
Die Anreise mit dem Auto ins Hotel klappte ohne Probleme. Für unseren Aufenthalt hatte ich mich für ein abgelegenes Hotel entschieden. Das Auto wollte ich in dieser Woche so gut wie nicht nutzen. Vor der Buchung hatte ich Kerstin das Hotel bei Google Maps gezeigt. Der Weg zum Hotel führte
über eine kleine kurvige Straße den Berg hoch, mit jeder Kurve wurde Kerstin immer ruhiger *grins*. Für mich war das Hotel ein Traum, super Essen, ein großer Wellnessbereich und die Wanderwege starten direkt am Hotel. Hey, so gut wie kein Handy-Empfang und das WLAN im Hotel war auf ein Gerät pro Zimmer und 100 MB Datenvolumen begrenzt. Für Leute wie uns, die mir mehreren Notebooks, Tablets und Smartphone anreisen hört sich das an wie Steinzeit. Ich wollte Ruhe und genau die gab es dort! PERFEKT!

Montag – Der 80. Geburtstag von Kerstins Oma
Auslöser für unsere Reise in den Thüringer Wald war der 80. Geburtstag von Kerstins Oma. Der stand dann gleich am Montag auf dem Programm. Zuerst ging es zu Kerstins Verwandtschaft und dann weiter ins Pflegeheim zu Oma und Opa. Das Pflegeheim ist echt super, sehr liebevoll eingerichtet und die Mitarbeiter dort sind sehr nett. Klar bekommt man auf den ersten Blick die Klinikatmosphäre mit, aber zur Auflockerung gibt es dort viele Ecken mit alten Möbeln und normalen Tapeten. Wir hatten dann einen schönen Tisch für unsere kleine Runde… echte Partystimmung kam dann aber nicht wirklich auf, es flossen eher ziemlich oft Tränen. Beide Großeltern sind an Alzheimer-Demenz erkrankt und erkennen inzwischen selbst die nähesten Verwandten nicht mehr. Hinzu kommen noch jede Menge Begleiterkrankungen…

Ich fand Kerstins Verwandtschaft dieses Mal fast noch anstrengender, die hatten irgendwie dieses mal ein sehr seltsames nerviges Verhalten. Das ging schon beim Zwischenstopp vor der Geburtstagsparty los. Die Verwandtschaft hätte gerne eine Smartwatch mit Fitness-Funktionen. Klar, sowas haben wir und da können wir auch Tipps geben. Ich gab einige Hinweise auf was man achten sollte und einige Hersteller genannt. Ende vom Lied, der Verwandtschaft wäre es am liebsten gewesen, ich würde noch in dieser Woche im örtlichen Sportfachgeschäft beraten lassen und dann sagen welche Uhr den nun am besten für sie geeignet ist. Ehm, sowas mache ich ehrlich gesagt nicht wirklich gerne, mir ist es wichtig, dass Menschen selbst herausfinden was sie brauchen und gerne hätten, zudem lasse ich mich grundsätzlich sehr ungern in Fachgeschäften beraten *grins*. So war meine Stimmung hinsichtlich der Verwandtschaft schon vor der Geburtstagsparty etwas „angefressen“.

Ging bei der Geburtstagsparty aber gleich weiter, die Verwandtschaft ist eigentlich ausgebildete Altenpfelgerin. Um so seltsamer fand ich teilweise ihr Verhalten – aber vielleicht hab ich als IT-Berater da einfach keine Ahnung. Da kam extra eine Musiktherapeutin zu uns an den Tisch und hat ein nettes Ständchen mit Musik gegeben. Muss man da ausgerechnet in dem Moment für mächtig Unruhe sorgen und zusätzliche Teller auf dem Tisch verteilen lassen? Die Smartphone-Nutzung fand ich ebenfalls etwas übertrieben, die arme Oma bekam ständig irgendwelche Anrufer ans Ohr gedrückt, die zum Geburtstag gratulieren wollten. Klar kann nicht jeder persönlich zu der Party kommen, aber ich hätte da etwas mehr „gefiltert“. Wenn jeder da mit vier Leuten wie die Hunnen in so einem Pflegeheim einfällt und ständig mit seinem Smartphone rumspielt, das ist dann einfach „too much“… Zumindest Kerstin war nach der Party ziemlich geplättet.

Dienstag – Wanderung auf dem Lutherweg
Dafür gab es dann am nächsten Tag die notwendige Ruhe! Als Reisevorbereitung hatte ich daheim einige Wanderrouten ausgewählt. So fiel unsere Wahl auf ein kleines Teilstück des Lutherwegs, wenn wir schon das Lutherjahr haben…

Zunächst ging es vom Hotel runter nach Schmalkalden:

Passend dazu startete die Route dann mehr oder weniger an der Luther-Buchhandlung. Auf dem Rückweg waren wir da natürlich auch drin, allerdings war ich beim Sortiment sehr überrascht. Ich hatte erwartet gleich im Eingangsbereich mit Büchern von oder über Martin Luther erschlagen zu werden. Gefunden haben wir das klassische Sortiment einer Kleinstadt-Buchhandlung *grins*:

Der Lutherweg führte uns dann wieder raus aus Schmalkalden. Schnee hatten wir, ging aber sehr gut zu laufen. Schneeschuhe haben wir noch nicht gebraucht:

Die Strecke war echt super, schöne Natur, aber noch nicht wirklich Wildnis. Dazu hätten wir noch tiefer in den Thüringer Wald Richtung Rennsteig gemüsst. Für unsere Tagestour hat das aber super gepasst:

In der Ferne sieht man eben immer wieder Örtchen:

Insgesamt sind wir an diesem Tag auf fast 20 Kilometer Wegstrecke gekommen, hier noch ein Bild auf dem Rückweg zum Hotel:

Mittwoch – Schloss Wilhelmsburg
Am Tag darauf ging es gleich wieder nach Schmalkalden, allerdings haben wir dieses Mal den Weg über den Roßbach gewählt:

Tagesziel war das Schloss Wilhelmsburg:

Ich fand die Ausstellung im Museum super interessant, gerade der Schmalkaldische Bund war mir komplett neu. Allerdings war das Museum EXTREM KALT! Im Schloss war es deutlich kälter als draußen. Da kam die Kälte dann schon nach kurzer Zeit unter die Kleidung gekrochen, obwohl wir unsere Winterkleidung anbehalten haben. Dafür hatten wir das gesamte Schloss quasi für uns, wir waren die einzigen Museumsbesucher…

Donnerstag – Wanderung zum Hochofenmuseum Neuen Hütte
Unser Kulturprogramm ging weiter, wir haben jeden Tag einen anderen Wanderweg ins Tal getestet. Am Donnertag war ein Teil der Hohen Straße dran, ein sehr alter Handelsweg. Der Weg war extrem steil, kommt auf dem Bild nur nicht so rüber:

Ziel war das Hochofenmuseum Neuen Hütte, da hätten wir im Prinzip wieder einen Teil des Lutherweges nehmen können. Dieses Mal fiel unsere Wahl aber auf den Mommelsteinradweg. Auf dem Bild, das örtliche Flüsschen die Schmalkalde:

Auch im Hochofenmuseum waren wir wieder die einzigen Besucher. Gleiches Spiel wie im Schloss, die Kälte kam sofort wieder angekrochen. Ich hatte mir sogar extra noch ein zusätzliches langärmliges Unterhemd angezogen, wurde trotzdem kalt. Dafür war das Museum sehr interessant, so hatten wir an diesen zwei Tagen den passenden Mix aus Geschichte, Kultur und Technik…

Freitag – Wellness im Schneesturm
Tja, am Freitag war eigentlich schon wieder die Rückfahrt geplant. Als ich vor dem Frühstück die ersten Dinge ins Auto schaffte wurde mir aber schnell klar, nein, das wird heute nix. Starkes Schneetreiben und Sturm, dazu noch Unwetterwarnungen und von anderen Hotelgästen die Nachricht von der gesperrten Autobahn. So haben wir uns dann spontan für eine Verlängerung entschieden und einen Wellnesstag mit Massage und weiterem Saunabesuch eingelegt.

Einen kurzen Spaziergang haben wir natürlich trotzdem gemacht. Das hab ich gleich für ein kleines Video genutzt, allerdings kommt der Sturm bei YouTube garnicht mehr so wild rüber:

Samstag – Abenteuer Rückfahrt
Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir nach der Verlängerung um einen Tag eine einfache Rückfahrt bekommen. Nein, am Samstag hat es gleich weiter geschneit. Der erste Teil bis zur Autobahn war ein echtes Abenteuer. Es war richtig glatt und bei Schnee bedeckter Fahrbahn schwer zu fahren. Ich mag das überhaupt nicht, wenn man beim Anfahren aufpassen muss und die Räder anfangen durchzudrehen. Früher hat mir das irgendwie nie was ausgemacht, aber inzwischen bin ich das wohl einfach nicht mehr gewohnt. Ich glaub bei meinem nächsten Auto lege ich wieder mehr Wert auf Allradantrieb… Witzig war, so richtig schlecht war es offenbar nur in der Region um Schmalkalden, schon 20 Kilometer weiter waren die Straßen komplett frei und es hatte fast keinen Schnee mehr… Schon witzig, im Thüringer Wald hat es irgendwie mehr Schnee als hier bei uns! Nur so zum Vergleich, ich wohne auf über 485 Höhenmetern und bei gutem Wetter kann man die Alpen sehen. Im Thüringer Wald waren wir so auf vielleicht 300 bis 400 Höhenmetern und bei der Rückfahrt hab ich einige Leute mit kleinen Schneefräsen gesehen, also bei uns in der Gegend kenne ich niemanden mit Schneefräse *grins*…

Jedenfalls sind wir dann insgesamt doch super gut daheim angekommen… wenn alles klappt, war das nicht unser letzter Besuch im Thüringer Wald für dieses Jahr. Jedenfalls hab ich mich in der Luther-Buchhandlung sehr gut mit Karten und Wanderführern der Region eingedeckt…

myTagebuch-Adventskalender, Tür 13: Gefühlsstöckchen

So langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu. Wenn alles so bleibt wie geplant hatte ich gestern die letzte Nacht im Hotel. Heute Abend geht es heim… yea, da freue ich mich schon drauf. Als Nachtrag zum Portemonnaie-Stöckchen von gestern noch ein Bild meiner Geldbörse. Damit es besser aussieht und sich das Bild lohnt, hab ich gleich alle Dinge mit aufs Bild genommen, die ich in oder an der Hose habe:
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Oben links sieht man eine kleine Gürteltasche für Smartphone. In dieser Reihe daneben Schrittzähler, Headset für das Smartphone und eine Beatmungsmaske für die Erste Hilfe. Das passt alles neben dem Telefon in die Gürteltasche. Die kleine Taschenlampe passt ebenfalls in die rechte Innentasche der Hose, genau wie die Geldbörse. Auf der linken Seite hab ich dann noch ein Päckchen Tempos einstecken. Das Headset für das Telefon nutze ich normalerweise nicht. Im Notfall bräuchte ich das, um die Radiofunktion im Smartphone zu nutzen. Da dient das Kabel als Antenne, ohne hat man keinen Empfang. Die Beatmungsmaske müsste ich ebenfalls mal austauschen, eigentlich wollten wir dieses Jahr noch einen Erste Hilfe Kurs machen, da wollte ich diese Maske dann testen und danach gegen eine neue tauschen. Das steht nun ganz oben auf der ToDo-Liste fürs nächste Jahr. Mein letzter Erste Hilfe Kurs war 2013 und der hat sich definitiv gelohnt.

So jetzt geht es dann gleich zum Mittagessen in die Kantine und um 17:30 Uhr mach ich mich im Auto auf den Rückweg. Jetzt kommt noch das nächste Stöckchen, das hab ich gestern schon ausgefüllt *grins*.

myTagebuch-Adventskalender, Tür 13: Gefühlsstöckchen
Sehr sehr interessantes Stöckchen, Gefühle sind ein wunder Punkt bei mir, oder besser das Sprechen über Gefühle. Von daher passt das natürlich super…

1.) Wie fühlst du dich gerade im Moment?
Im Augenblick sehr gut, ich werde das Stöckchen ganz in Ruhe und über eine längere Zeit hinweg ausfüllen und bin ziemlich entspannt.

2.) Warum geht es dir so gut bzw. nicht gut im Moment?
Ich hab keinen Stress und so langsam ist das Ende der Arbeit für dieses Jahr absehbar. Mittwochabend bin ich schon wieder daheim bei meiner mir Liebsten. Und der nächste Kundentermin ist erst Ende Januar geplant.

3.) Bist du oft traurig?
Nein, traurig bin ich eigentlich sehr selten…

4.) Bist du oft nachdenklich?
Quasi ständig! Ich lasse meine Gedanken gerne kreisen. Manchmal geht es mir allerdings selbst mega auf die Nerven, dann sind es zuviel Gedanken und zuviel Nachdenkerei. Da wäre ich dann gerne etwas gelassener und wünschte ich würde nicht alles immer bis ins kleinste Detail „durchdenken“.

5.) Bist du oft wütend oder sauer?
Also „wütend“ und „sauer“ stimmen bei mir nicht sooo ganz. Ich bin ab und an ziemlich „genervt“ und sehe Dinge schnell nur negativ. Ab und an bin ich auch gedanklich in ziemlich aggressiver Stimmung.

6.) Was löst das aus?
Genervt bin ich, wenn ich der Meinung bin Leute würden immer wieder die gleichen Fehler machen. Selbst wenn ich ihnen dies schon einige Male davor gesagt und erklärt habe. Gerade meine Kunden können da extrem „nervig“ sein. Gedanklich aggressiv werde ich, wenn ich mich „gefühlt“ bedroht fühle. Oder wenn Leute Entscheidungen treffen, die sich auch auf mich (und meine Sicherheit) auswirken, denen ich so absolut nicht zustimmen würde.

7.) Bist du oft fröhlich?
Ab und an…

8.) Bist du oft gut gelaunt?
Das trifft es schon eher, also die meiste Zeit bin ich schon gut gelaunt. Ich versuche auch nicht zu nachtragend zu sein.

9.) Was löst das aus?
Berufliche Erfolge, Lob und natürlich die Zeit mit meiner Partnerin *hach*…

10.) Bist du sehr sensibel?
Sehr sogar, manchmal mehr als mit lieb ist…

11.) Kannst du dich gut in andere hineinversetzen?
Ja, ich bilde mir das zumindest ein. Zumindest versuche ich Dinge immer aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und den Standpunkt anderer Menschen zu vestehen. Mich interessiert der Hintergrund, warum handeln andere Menschen so und was wollen sie damit erreichen?

12.) Kannst du gut zuhören?
Wenn ich nicht genervt bin, dann schon…

13.) Kommen die meisten deiner Freunde mit ihren Problemen zu dir?
Gut sehr viele Freunde habe ich nicht, ausser meiner Partnerin kommt da also niemand…

14.) Kannst du auch mit deinen Problemen zu deinen Freunden gehen?
Also wenn ich Probleme habe, spreche ich natürlich mit meiner Partnerin darüber. Sonst gibt es da leider nicht viele Personen die in Frage kommen. Dafür hab ich ja mein Tagebuch *grins*.

15.) Was tust du gegen Stress?
Laufen, Wanderungen, Autogenes Training, Achtsamkeitsübungen, die Sauna und Genuss… wobei Genuss vielleicht eher auch eine Achtsamkeitsübung ist, wenn ich da so einen leckeren doppelten Espresso vor mir habe. *ooowaaaa* allein der Geruch und diese Crema! In dem Moment merkt man einfach – jo – das sind keine echten Probleme sondern Jammerei auf ziemlich hohem Niveau. Den Espresso kann man auch gerne durch Rotwein, Whisky, Olivenöl mit Salz und Brot oder einem saftigen Rinderfiletsteak ersetzen.

16.) Hast du es schon einmal mit Yoga oder Meditation ausprobiert?
Ja, also Autogenes Training hilft mir super… Yoga habe ich bisher noch nicht getestet.

17.) Hat es geholfen?
Ja, kann ich sehr empfehlen…

18.) Machst du es weiterhin?
Ja, Autogenes Training möchte ich in nächster Zeit wieder öfter und regelmäßig machen…

19.) War deine Kindheit eher fröhlich oder traurig?
Also ich hatte keine „schlimme“ Kindheit und kann mich eigentlich nicht wirklich beklagen. Es gab aber einige Dinge die mich geprägt haben.

20.) Hattest du viele Freunde?
Nein, aber zumindest im Kindergarten und der Grundschule hatte ich ein paar Freunde.

21.) Hat schon mal einer deiner Freunde gegen dich intrigiert?
Nein, an sowas kann ich mich nicht erinnern, glaube nicht.

22.) Was hat das in dir ausgelöst?
siehe Frage 21…

23.) Wurdest du oft verarscht?
Nein, ich war aber oft der Aussenseiter, der gerne alleine sein Ding gemacht hat. Verarscht wurde ich nicht, Hänseleien gab es aber schon.

24.) Wurdest du geschlagen?
Nein, dafür hab ich als Kind im Streit einem Nachbarsjungen die Nase blutig geschlagen. Mit der Nachbarin hab ich mir als Kind auch mal ne Schlägerei geleistet. Sie wollte mir glaube ich eine Ohrfeige verpassen, ich bin ausgewichen und hab ihr ein paar Boxschläge in den Bauch verpasst *ups*. Diese typischen Rangeleien unter Jungs hab ich sehr selten erlebt. Das lag daran, dass ich meist etwas zu heftig reagiert hatte.

25.) Hast du dich gewehrt?
Ja, siehe die Frage 24.

26.) Hast du viel geweint?
Nein, als Kind so gut wie nie. Als ich noch Single war, manchmal heimlich im Bett…

27.) Bekamst du von deinen Eltern die nötige Unterstützung?
Ja, also materiell war ich quasi „überversorgt“, vom Piratenschiff über Chemiebaukasten, Mikroskop, Fernseher, Computer und dem ersten Auto bis zum Studium. Da hatte ich eigentlich alles was man sich wünschen kann.

28.) Haben deine Eltern dich geschlagen?
Nein, nie.

29.) Hast du deine Eltern schon mal geschlagen?
Nein auch nicht.

30.) Wie haben dich deine Eltern bestraft, wenn du Mist bautest?
Oh, es gab schon mal ziemlich laute und heftige Diskussionen. Echte Strafen wie Hausarrest gab es nicht wirklich, wäre auch nicht wirklich eine Strafe gewesen, da ich eh ständig in meinem Zimmer rumgehangen bin. Sonderlich viel Mist hab ich eh nicht gebaut und wenn haben es meine Eltern meist eh nicht mitbekommen.

31.) Bist du kreativ, wenn es dir schlecht geht?
Puh, es gibt bei mir wohl verschiedene Formen von „schlecht geht“. Beruflich mag ich diesen „Einzelkämpferstatus“ ab und an ganz gerne, ich gegen den Rest der Welt. Das gibt mir Energie und so eine besondere Art von Fokussiertheit und Kreativität. Schwieriger wird es, wenn meine Gedanken auf Rotation sind, dann bin ich nicht wirklich kreativ, das behindert mich dann eher.

32.) Bist du kreativ, wenn es dir gut geht?
Also wenn ich Ruhe habe, dann kann ich sehr kreativ sein. Aber nicht immer wenn es mir gut geht, hab ich auch Ruhe *grins*.

33.) Wie warst du in der Schule?
Hmm, ich würde sagen schwierig. Ich war der klassische Aussenseiter, aber eher der unangepasste Rebell und nicht der Streber. Einmal war ich sogar fast nur die Hälfte der Zeit in der Schule. Die Schule hab ich damals mit nem Einser-Schnitt abgeschlossen und hab Nachmittags meinem Informatiklehrer Nachhilfeunterricht im programmieren gegeben *grins*.

34.) Haben dich deine Eltern in der Schule kontrolliert?
Ja und nein, also meine Mutter war immer zu den Elternabenden und zu den halbjährlichen Lehrertagen wo die Eltern nochmals einen Überblick über die Noten und das Verhalten bekommen. Zudem war meine Mutter Lehrerin und kannte ein paar meiner Lehrer dadurch auch beruflich. Insgesamt fand ich mich damals aber nicht sooo arg kontrolliert.

35.) Waren dir deine Eltern peinlich?
Nein, eigentlich nicht.

36.) Warst du deinen Eltern peinlich?
Das schon eher *grins*. Ich hatte lange Haare, schwarze Klamotten und als ich mal die Haare grün gefärbt hatte war das meinem Vater wohl besonders peinlich *lach*. Dann noch diese Musik… leicht hab ich es ihnen wirklich nicht gemacht *grins*.

37.) Haben deine Eltern dich geliebt?
Ja, das glaube ich schon, machen sie auch immer noch…

38.) Oder warst du deinen Eltern egal?
Nein egal bestimmt nicht. Aber Konflikte und Meinungsverschiedenheiten gab es öfter.

39.) Wie bist du mit Zurückweisung umgegangen?
Hab ich selten oder nie erlebt.

40.) Was tust du heute, wenn du zurückgewiesen wirst?
Erlebe ich sehr selten oder nie. Wenn es dazu kommt aber eher selbstbewusst / trotzig – wer nicht will hat eben schon…

41.) Bestrafst du dich selbst, wenn du Mist gebaut hast?
Nein nicht wirklich, ich versuche mein Leben zu leben und glücklich zu sein. Selbstbestrafung passt da nicht so ganz dazu. Es gibt aber Situation wo Körper und Geist „gefühlt“ etwas unterschiedlicher Meinung sind. Die kalte Dusche am morgen oder das etwas zu intensive Lauftraining, da höre ich meinen Körper dann ab und an mal innerlich sagen: „Typ, Du hast aber schon mächtig einen an der Klatsche…„. Ich gleiche das dann mit einem leckeren Rotwein und dem Filetsteak wieder aus…. *versprochen*.

42.) In welcher Form?
Und das ist dann auch noch ausgerechnet Frage 42… jo mit dem Filetsteak…

43.) Würdest du sagen, dass an irgend etwas, was in deinem Leben schief lief, deine Umgebung schuld hat?
Puh, also ich glaub es wäre ungerecht, wenn ich mich jetzt über mein Leben beschwere und davon sprechen würde das alles schief gelaufen ist. Nein, steht mir glaube ich nicht zu. Es gibt Dinge die mich geprägt haben, Sachen die ich schlimm fand. Also mein unrsprüngliches Frauen- und Männerbild wurde schon sehr durch meine Mutter geprägt. Das fand ich z.B. nicht wirklich toll, aber hey inwzwischen bin ich erwachsen und geh meinen eigenen Weg.

44.) Warst du ein Scheidungskind?
Auch ich war „leider“ nur so halb ein Scheidungskind. Meine Eltern haben hier leider nicht für klare Verhältnisse gesorgt, wäre deutlich besser und einfacher gewesen. Unter anderem wegen den Arbeitsverträgen in kirchlichen Einrichtungen gab es dann aber ein ziemlich diffuses Eheleben. Viele Konflikte, Streit und offen ausgetragene Schreiereien.

45.) War dir das jetzt zu hart?
Die „Nicht-„Scheidung? Also ich hätte mir einen harten sauberen Schnitt gewünscht, mit klaren Verhältnissen. Das Stöckchen fand ich jetzt nicht wirklich hart, nö…

Schuhbecks Fleischpflanzerl / Gesundheitstag / Gedanken-Gedanken

Schuhbecks Fleischpflanzerl gab es am Dienstag bei meinem Kunden in der Kantine *grins*. Und passend zu den Fleischpflanzerl stand dann der gute Alfons Schuhbeck tatsächlich an der Essensausgabe. Der Betreiber der Kantine hatte wohl Herrn Schuhbeck für eine interne Weiterbildung der Köche engagiert. Die Fleischpflanzerl samt Kartoffelsalat waren dann auch wirklich lecker. Das Rezept gibt es übrigens hier: Fleischpflanzerl mit Kartoffel-Gurkensalat (auch wenn die Website vom guten Alfons schon ganz schön durch kommerzialisiert ist – aber bei einer Firma die für die Durchwahl der Servicehotline die 112 verwendet mache ich mal ne Ausnahme) *grins*. Ein Kollege von mir schwört auf die Gewürze vom Alfons, ich selber hab es bisher leider nicht in das Geschäft in München geschafft. Die Bilder auf der Website sehen aber sehr interessant aus…

Gesundheitstag
Das Thema Gesundheit und Medizin ist bei mir seit einigen Wochen sehr präsent. Zuerst stand die OP bei Kerstins Mutter an, alles super! Port, Lymphödem und die Region rund um den Tumor in der Brust sind weg. Im Blut sind ebenfalls keine Krebszellen nachweisbar. Region rund um den Tumor, schreibe ich deshalb, weil der Tumor nach der vierten Chemo im Ultraschall und Mammographie nicht mehr nachweisbar war. OP macht man aber wohl trotzdem, dafür hatten die Ärzte diese Region vor der Chemotherapie offenbar sogar extra mit kleinen Metallklammern markiert. Jetzt kommt noch die Bestrahlung und dann hoffen wir, dass da nix mehr nachkommt. Bei Ihr beginnt jetzt nur gerade etwas verzögert die eigentliche Trauerphase, deshalb ist trotz dieser super Nachrichten die Stimmung nicht sooo besonders…

Bei der zweiten Frau von meinem Vater verlief die Darm-OP ebenfalls sehr gut. Ein künstlicher Darmausgang war nicht erforderlich. Die OP wurde minimalinvasiv durchgeführt. Aber auch sie bekam schon einen Tag nach der OP wieder Schonkost, normale Nahrung ist offenbar sogar notwendig. Im Prinzip Wahnsinn, da werden 30 Zentimeter Darm entfernt und nach 5 Tagen kann man das Krankenhaus schon wieder verlassen. Bei einer Bettnachbarin (über 80 Jahre alt) wurde mit Teilen des Darms der Magen nachgebildet, auch die wurde nach 10 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Finde ich sehr beeindruckend!

Ich selbst hatte in den letzten Wochen ebenfalls zwei Termine bei meiner Hausärztin. Leider kämpfe ich immer noch mit diesem leichten Infekt, das will irgendwie nicht komplett weggehen. Gut ich fühle mich nicht krank und die Symptome sind absolut minimal. Aber auf mein Lauftraining muss ich nun eben schon seit Wochen verzichten – passt mir so überhaupt nicht! Jedenfalls haben wir nun einen Gesundheitscheck gemacht um die Ursache für den Infekt zu finden. Das Blutbild ist glaube ich eines meiner besten überhaupt, so gute Blutwerte hatte ich noch nie. Der CRP-Wert liegt bei 0,3 mg/l und die Leukozyten bei 6,1 Tsd/µl. Nur der Antikörpertest für Influenza A war leicht erhöht 11,5 (Grenzbereich 9 – 11). Dann hab ich noch eine periphere Arterien- bzw. Venendruck Strömungsmessung machen lassen. „Fast“ alles im grünen Bereich, nur der diastolische Blutdruck im linken Arm war mit 91 „etwas“ erhöht. EKG gab es auch noch, das sieht auch „fast“ normal aus – auch da gab es eine kleine Auffälligkeit mit einer „Rechtshypertrophie mit Repolarisationsstörung“. Zudem hab ich manchmal einen leichten Druck in der Brust *grins*. Für sich genommen sind diese Befunde wohl nicht kritisch, hört sich nur dramatisch an. Man muss das vermutlich alles immer relativ sehen. Da ich aber bald wieder mit dem Laufen starten möchte und auf Nummer sicher gehen will, gab es noch eine Überweisung zum Kardiologen. Auf den Überweisungsschein hat die gute Ärztin geschrieben: „Verdacht auf Endokarditis„. Zumindest der Wikipedia-Eintrag wirkt schon etwas bedrohlich: „Die Endokarditis ist eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard), die die Herzhöhlen und den herznahen Anteil der Arterien und Venen auskleidet und auch die Struktur der Herzklappensegel bildet. Grundsätzlich kann jeder Mensch an einer Endokarditis erkranken, und unbehandelt ist der Krankheitsverlauf meist tödlich.„. Also beim ersten Kardiologen hätte ich am 20. Januar 2017 einen Termin bekommen *grins*. Da ich dann doch wieder halbwegs zeitnah Klarheit wollte hab ich bei einer zweiten Praxis angerufen, da hab ich jetzt am 9. Dezember einen Termin bekommen. Vorher geht es bei mir nicht, bin jedenfalls schon sehr gespannt auf das Ergebnis und hoffe auf eine möglichst schnelle Freigabe fürs Lauftraining *lechz*.

Einen witzigen Dialog mit der Ärztin muss ich noch kurz festhalten:

Ich: „In den letzten Monaten bin ich irgendwie auch sehr empfindlich bei Zugluft.“
Hausärztin: „Wie alt sind sie?“
Ich: „42“
Hausärztin: „Na dann, willkommen im Club!“

Nächstes Jahr im Februar hab ich nochmal einen Termin für eine Ultraschalluntersuchung bei ihr…

Gedanken-Gedanken
Wenn ich die Gedanken, die ich gerne in meinem Tagebuch niederschreiben möchte, „sortieren“ musste, lande ich gerade bei zwei großen Themenfeldern.

Die menschliche Natur und unsere Zivilisationskultur, wenn es rein nach der Natur ginge, wie würden wir Menschen uns dann verhalten? Wie bewegt man sich natürlich und wieviel? Wie wäre eine natürliche Ernährung? Und wie steht diese Natürlichkeit im Widerspruch zu unserem Leben in unserer modernen Zivilisationskultur? Kultur mit Dingen wie Wissenschaft, Demokratie, Kunst und ein funktionierendes Gesundheitssystem sind große Errungenschaften von uns Menschen. Aber gibt es evtl. auch Punkte wo man sich auf die ursprüngliche Natur des Menschen zurückbesinnen sollte?

Die Leitkultur unserer Geschellschaft. Was haben Ängste und unser Sicherheitsgefühl damit zu tun? Und wie interpretiert man Werte wie Freiheit? Diese Gedanken kann man mit verschiedenen Punkten durchspielen: Religion, Sexualität, Beruf, Ernährung… Gefühlt würde ich sagen, Dinge wie Freiheit und Toleranz werden wieder deutlich „enger“ ausgelegt. Damit ihr versteht über was ich nachdenke, gebe ich einfach mal drei Links zu historischen Themen weiter:

Und ganz zum Ende mein Einkaufwagen von gestern:
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Sinnfragen – Minimalismus, Ernährung, Gesundheit

Es gibt so ein paar Phasen im Jahr, da falle ich immer in ein kleines Loch. Jedes Jahr so Anfang Januar geht mir das z.B. mit meiner Firma so. Stimmt die Ausrichtung noch? Sollte ich mehr Werbung machen… Ähnlich geht mir das nun nach meinem Marathonlauf, irgendwie brauche ich immer irgendwelche Ziele und Pläne die ich verfolgen kann. Da kommt dann immer zuerst die Sinnfrage. Sprich was mein Lauftraining angeht, starte ich nun gerade wieder ganz unten. Einer der Gründe, warum ich meist etwas länger brauche, bis ich meinen Weg gefunden habe, meine Gedanken sind da meist ziemlich breitbandig *grins*. Da geht es dann nicht nur ums Laufen, sondern um Ernährung, Gesundheit und den gesamten Rest. Zudem gab es gleich mehrere Dinge die mich im Oktober auf unterschiedlichste Weise beeinflusst haben. Daran möchte ich Euch nun teilhaben lassen *grins*…

Born to Run: Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten von Christopher McDougall
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten in dieses Buch „hineinzukommen“. Nach dem ersten Drittel fand ich das Buch super spannend. Gut für Nichtläufer ist es vermutlich nicht sooo interessant. Zentral geht es in diesem Buch unter anderem um einen Indianerstamm in Mexiko (Tarahumara). Auch hier geht es um die Sinnfrage und das große Ganze. Es geht um Ernährung, Ausrüstung und die Einstellung zum Leben. Dieses Buch ist quasi der Ursprung einiger Lauftrends. Bei Youtube gibt es in zwischen Videos wie man sich sein eigenes Paar Huaraches (Sandalen) aus alten Autoreifen zurecht schneiden kann. Für die nicht ganz so handwerklich begabten Leute, hat mein Stammlaufgeschäft das Modell Luna Leadville für 130 Euro im Sortiment *grins*. Jedenfalls wäre Laufen (nicht Gehen) die natürlichste Bewegungsform von uns Menschen. Gerade wenn es um sehr lange Ausdauerläufe ginge, wären wir an dieser Stelle allen anderen Tieren überlegen. Was ich nun für mich persönlich aus diesem Buch mitnehme, im Prinzip zwei Dinge. Den Minimalismus und mein Zeil meinen Laufstil auf den Mittelfusslauf umzustellen.

Ernährung
Da gab es vor zwei Wochen sehr interessante Gespräche mit Kerstins Verwandtschaft. Gerade diese Gespräche haben mir gezeigt wie extrem aber gleichzeitig auch inkonsequent manche Leute dieses Thema angehen. Klar hat so eine Fastenwoche kurzfristig vielleicht ein paar kleine positive Effekte. Aber warum hier nicht etwas mehr auf Nachhaltigkeit setzen? Die Verwandtschaft wollte im Supermarkt auch gleich zu den veganen Fertigprodukten greifen. Klar ist das Zeug vegan, aber damit ja noch lange nicht gesund. Da sieht man, wie die Industrie versucht mit einem Modetrend Geld zu verdienen. Besonders schrecklich fand ich den Ersatzjoghurt aus Sojamilch. Der beinhaltete neben einem kleinen Chemiebaukasten jede Menge Zucker der Fruchtmischung. Da stelle ich mir inzwischen schon die Sinnfrage, für mich ist dann gerade der fettarme Bio-Joghurt die bessere Wahl. Wenn ich Zeit hätte, würde ich meinen Joghurt mit der Kefirknolle gerne wieder selbst herstellen.

Was hab ich hier für mich mitgenommen, ich werde den Kohlenhydratanteil meiner Ernährung in den nächsten Wochen etwas reduzieren. Möglichst gesund, möglichst vegetarisch und weniger Alkohol. Aber klar, Ausnahmen wird es geben – das Leben leben ist mir wichtig!

Gesundheit
Ich habe gerade so einen blöden festsitzenden Infekt. Mein Immunsystem ist voll super, so richtig krank werde ich eigentlich nie. Aber so eine leichte Angeschlagenheit, die kommt ab und an mal vor. Und die kann dann leider ein paar Wochen andauern, so wie jetzt. Der Infekt wandert zwischen Nase, Hals und Ohren hin und her. Nie wirklich schlimm, aber geht nicht weg. Letzte Woche war ich bei meiner Hausärztin, viel helfen konnte sie mir zunächst nicht, dafür sind die Symptome viel zu schwach. Jetzt versuche ich mein Glück mit einem pflanzlichen Arzneimittel aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Ausserdem habe ich im November zwei Termine für einen Gesundheitscheck bei ihr. Da wird auch das Blut untersucht. Mal sehen ob bis dahin der Infekt weg ist. Hier nehme ich mit: auf die Ernährung achten und mich gerade schonen (obwohl ich viel lieber laufen würde).

Laufen und Gehen lernen
Die Sache mit dem Mittelfusslauf beschäftigt mich schon seit Juni, da habe ich eine Videoanalyse meines Laufstils machen lassen. Aktuell komme ich leider noch mit der Ferse zuerst auf, das ist eigentlich extrem schlecht. Allerdings braucht es für eine Änderung viel Geduld und Nachhaltigkeit. Da mir das Marathontraining zunächst wichtiger war, hab ich diesen Punkt „etwas“ hinten angestellt. Die Zeit von Juni bis September wäre allerdings viel zu kurz für eine derartige Änderung gewesen. Die wohl beste Möglichkeit um das Mittelfusslaufen zu lernen, wäre barfuss zu laufen. Hihihi, DAS wäre mir aber in den nächsten Monaten doch etwas zu Hardcore. Nach dem Buch „Born to Run“, hab ich kurz über sogenannte Zehenschuhe nachgedacht. Unter Läufern waren vor ein paar Jahren die FiveFingers sehr im Trend. Nachteil, das ist schon sehr extravagant, sehr schwer und man braucht viel Zeit und Geduld. Inzwischen bin ich bei sogenannten Barfußschuhen gelandet. Die sehen im Prinzip aus wie „normale“ Schuhe, haben aber nur einen Hauch von Sohle. Und da gibt es dann auch Kompromissmodelle für den Winter. Teurer Spass, aber vielleicht ein sehr interessantes Experiment. Damit könnte ich dann zunächst meine Fussmuskulatur bei Spaziergängen trainieren und erst im zweiten Schritt z.B. FiveFingers für erste Läufe verwenden. Hab dazu bei YouTube ein paar Videos gesehen, die Leute hatten dort schon bei normalen Spaziergängen hinterher Muskelkater. Das zeigt wie langsam man dort wohl sein Tempo steigern müsste.

Ansonsten ist es bei mir gerade ruhig. Klar es geht auf das Jahresende zu, jetzt kommen gerade alle verrückten Kunden aus ihren Löchern. Aber bis jetzt hab ich das super im Griff. Könnte sich morgen oder am Donnerstag ändern. Da hab ich an beiden Tagen Strategie Gespräche mit Kunden *grins*.

Jena, Thüringen, die letzten Tage und Ausklang in den Weinbergen

Als Nachgang nochmals ein paar Worte zu Jena und Thüringen ganz allgemein. Also mir gefällt Jena als Stadt sehr gut und Thüringen ist definitiv eine Reise wert. Auf der anderen Seite ist es natürlich so, das ich Thüringen von den neuen Bundesländern besonders gut kenne, weil ich da schon mal das Glück hatte dort zu wohnen *grins*. Jena würde ich als sehr typische Studentenstadt bezeichnen. Gerade das Leben in der Innenstadt wird dadurch sehr deutlich geprägt. Es gibt viele Restaurants und Cafes, das Angebot an vegetarischen und veganen Gerichten ist dort gigantisch. Ist mir bei meinem letzten Besuch gar nicht so aufgefallen. Den Semesterbeginn haben wir auch gleich mitbekommen, Abends waren immer größere Studentengruppen unterwegs die gemeinsam das Nachtleben erkundet haben. In der Buchhandlung lagen dann schon die fertig gepackten Beutel mit den jeweiligen Büchern für die Erstsemstler bereit. Alleine in Jena könnte man gleich mehrere Tage mit Museen verplanen. Am vergangenen Wochenende hätte es noch ein großes historisches Spektakel gegeben, da wurde nämlich die Schlacht bei Jena und Auerstedt nachgespielt. Da hat am 14. Oktober 1806 der gute Napoleon eine Schlacht gewonnen… Thüringen ist ziemlich praktisch, im Prinzip kann man seine Reise entlang der Autobahn A4 planen. In Eisenach mit der Wartburg und dem Bach Museum anfangen. Dann ein kurzer Abstecher in den Thüringer Wald, dem Rennsteig und einem der vielen Besucherbergwerke – das Erlebnisbergwerk Merkers ist ein besonderes Event, da wird man z.B. mit einem LKW untertage rumgefahren *grins*. Dann Erfurt, Weimar, Jena… und für noch etwas mehr Natur gäbe es noch die Stauseeregion Hohenwarte. Da ist echt für jeden was dabei.

Leider konnte ich bei diesem Thüringenbesuch selbst nur wenig von meiner eigenen ToDo-Liste abarbeiten. Im Gegenteil, meine Liste wurde nach dem Besuch eher noch länger *grins*. Freitag war ich Vormittags nur im Hotel, langes Telefongespräch mit einem Kunden. Dann ein Spaziergang, wir sollten aus der Wohnung von Kerstins Großeltern Kleidung holen. Diese Wohnung wird demnächst aufgelöst. Kleidung konnten wir dann keine mitnehmen, da wir nicht an den Schlüssel für die Wohnung gekommen sind. Die Nachbarin, bei der der Schlüssel deponiert ist, ist verschollen *ups*. Dafür gab es ein leckeres veganes Mittagessen in der Innenstadt. Da ich immer noch gesundheitlich angeschlagen bin, hab ich mich danach ins Bett gelegt und geschlafen. Abends waren wir nochmals lecker essen, beim Mexikaner. Mein alkoholfreier Cocktail „Speedy Gonzales“ half super gegen meine Halsschmerzen.

Am Samstag ging es zum Verwandtschaftsbesuch in den Thüringer Wald. Endlich konnten wir dort dann auch Kerstins Großeltern besuchen. Die sind nun inzwischen beide in Pflegeheimen untergebracht, leider – noch – nicht im gleichen. Gab Kaffee und Kuchen und ich muss sagen, Kerstins Großeltern sind viel besser drauf als angenommen. Klar es war ein Besuch im Pflegeheim und beide habe jede Menge gesundheitliche Probleme. Aber hey, das war ein super Nachmittag! Und für uns lohnt sich diese Gegend zukünftig ebenfalls für Besuche, da hat es eine Burgruine und ein kleineres Besucherbergwerk das es zu erkunden gilt. Und für mich als Läufer natürlich besonders interessant *lechz*, das ist mehr oder weniger fast direkt am Rennsteig. Noch besser, der Rennsteig-Lauf startet gleich im Nachbarort von einem der Pflegeheime. Die nächste Familienfeierlichkeit ist eh schon in Planung, da muss ich natürlich dann den einen oder anderen Trainingslauf auf der Rennsteig-Lauf-Strecke einplanen.

Nach dem Besuch im Pflegeheim, waren wir dann noch in einer Nougat-Welt, DA komme ich natürlich nicht raus ohne was zu kaufen. Aber hey, bei so einem Anblick:
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Noch ein ganz anderes Thema wäre Ernährung und Diäten, da gab es einige nette Gespräche mit der Verwandtschaft. Zum Ausklang des Abends musste ich in der dortigen Küche noch zeigen / erklären wie man Tofu anbrät und zubereitet. Aber der Themenblock würde den Eintrag dann wohl sprengen *grins*.

Am Sonntag ging es dann weiter ins nächste Hotel, von Thüringen zurück in den Süden. Inzwischen hab ich bei dieser Tour 1.353 Kilometer im Auto zurückgelegt. Sind aber gut angekommen und würden sofort von der Sonne begrüßt. Ein super Sonntag! Sind dann gleich zu unserer Standardroute um den See aufgebrochen. Das hat sich ebenfalls sehr gelohnt. Den ein örtlicher Winzer hat in seinen Weinbergen seine Weine ausgeschenkt. Zumindest vom dortigen Ausblick habe ich ein paar Bilder für Euch – ohne Worte – besser kann man einen Sonntag nicht verbringen:
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Fast das gleiche Motiv habe ich Euch im Sommer schon mal gezeigt, damals in Verbindung mit einem Picknick:
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Auf dem Rückweg, Blick zurück zu dem Stand vom Winzer – wenn man ins Bild reinzoomt, müsstet ihr Ausschank mitten im Weinberg finden…
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Zeltwochenende im Kinderparadies

So, komme leider erst jetzt dazu unser Zeltwochenende nachzudokumentieren. Geplant war das Wochenende schon lange, Hintergrund war eine geplante Operation vom jüngsten Familiennachwuchs. Die OP musste dann zwar kurzfristig abgesagt werden (wegen Durchfall) aber das Zeltwochenende mit dem restlichen Teil der Familie haben wir trotzdem wie geplant durchgezogen.

Erste Erkenntnis des Wochenendes, mit kleinen Kindern (Kindergarten- und Grundschulalter) braucht man nicht wirklich weit weg fahren. Im Gegenteil, je näher das Urlaubsziel desto besser. So lang unser Ziel quasi gleich um die Ecke, gut wenn man in einer Familien- und Kinderregion lebt. Durch Zufall habe ich nämlich einen Campingplatz speziell für Kinder entdeckt. Super genial gemacht! Sehr professionell bis ins Detail durchdacht, quasi ein Mix aus Camping und Urlaub auf dem Bauernhof.

Unsere Zelte konnten wir direkt am eigenen Baggersee aufbauen:
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Alternativ zum Zelt, hätte man auch eine Nacht im Heubett buchen können. Das Heubett musste ich natürlich für Euch ablichten:
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Und für die Kinder gab es jede Menge Attraktionen, zwei mal am Tag Ponyreiten und jede Menge andere Viecher:
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Für den Abend konnte man Steaks und Würste bestellen und dann selbst auf den Grill legen:
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Mein Bruder hat mir im Prinzip das gleiche Motiv aus seinem Italienurlaub geschickt, so ist dann dieses Bild am Sonntag entstanden:
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Gut mit Kindern ist es nie „ruhig“, aber trotzdem entspannend. Es hilft zumindest gedanklich von Arbeit und Beruf wegzukommen. Leider war der Campingplatz schon fast ausgebucht, deshalb gab es nur eine Übernachtung. Den Kindern hat es jedenfalls super gefallen, dieses Jahr gibt es wohl keine Gelegenheit für eine Wiederholung. Aber nächstes Jahr definitiv!

Glück, Dummheit, Feuerwehr, Unglück

Donnerstag – Vom eigenen Glück

Am Donnerstag habe ich echt erfahren, wie wenig es eigentlich braucht um glücklich zu sein. Am Nachmittag haben wir eine kleine Wanderung bei uns in der Gegend gemacht. Wir sind dazu nur in den Nachbarort gefahren und haben dort ein paar neue Wege erkundet. Keine Fernreise, kein Luxushotel nix, einfach bei uns um die Ecke im Wald. Hier mal zwei Bilder davon:
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Klar, es war keine spektakuläre Sache, wir hatten super Wetter und waren glücklich… Danach hab ich bei mir im Garten den Grill angeworfen und zwecks Atmosphäre einen Feuerkorb dazu:
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Jo, war dieses Mal etwas fleischlastig:
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Dazu noch ein Glas Rotwein und hinterher zwei kleine Fläschchen Bier. Das war einer der genialsten Abende in diesem Jahr!

Freitag – Von der eigenen Dummheit

Für Freitag hatte ich wieder einen Trainingslauf geplant. Ich mag ja Experimente und so hatte mein Lauftraining eben durchaus auch einen sehr experimentellen Charakter *grins*. Es sollte ein sogenannter Long-Jog werden, darunter versteht man Läufe über sehr lange Distanz die in einem extrem langsamen Tempo durchgeführt werden. Wenn ich es richtig verstanden habe ist das Training des Fettstoffwechsels ein Ziel dieser Läufe. Geplant hatte ich einen Lauf über 22 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 8 Minuten pro Kilometer, also fast 3 Stunden. Ergebnis, nach 21,3 Kilometern hab ich gemerkt, es geht nichts mehr. Hab den Lauf dann beendet und bin heim gegangen. Allerdings hat es mir dann ne Stunde später daheim, den Kreislauf ziemlich zerlegt. DAS ist dann echt eigene Dummheit, dürfte ich eigentlich so wohl niemanden erzählen, also nicht weitersagen!

Was hab ich für mich daraus gelernt? Nun, zum einen war es wohl eine dumme Idee so einen Lauf zu machen, wenn man am Vortag 20 Kilometer gewandert ist und am Abend ordentlich Alkohol gebechert hat – da zeigt einem bei so einem Lauf die Leber dann ziemlich krass den Stinkefinger! Zum anderen war ich bisher viel zu sehr auf die Länge fixiert – typisch Mann eben *hohoho*. Auf die Länge kommt es aber nicht an (oder doch? *grins*). Es geht um die Zeitdauer, bisher wollte ich pro Woche einen Kilometer mehr laufen. Evtl. ist es aber besser pro Woche 10 oder 15 Minuten mehr anzusetzen. Zweiter Unterschied wäre dann noch der Startwert, da würde ich mal mit einer Wohlfühlzeit von 2:15 Stunden starten.

Samstag – Feuerwehr

Uff, tja am Samstag hatten wir bei uns im Ort schon wieder einen Großeinsatz der Feuerwehr. Bei uns im Ort leben 2.300 Leute, gefühlt würde ich sagen, wenn es da alle 10 Jahre mal einen großen Brand gibt, ist es viel. Das war nun aber schon der zweite Großbrand innerhalb von 6 Monaten. Als Laie ist man von so vielen Einsatzkräften dann doch ziemlich überwältigt. 155 Feuerwehrleute, 7 Rettungwagen, 4 Notärzte und ein Kriseninterventionsteam. Glück im Unglück, es wurde niemand verletzt! Aber – etwas übertrieben gesagt – steht bei so einem Einsatz mehr oder weniger der gesamte Ort voll mit Blaulicht.

Kommt noch besser! Wie ich heute im Telefonat mit meiner Mutter erfahren habe, hat sie – ebenfalls am Samstag – auch via 112 die Feuerwehr gerufen. In ihrer Wohnanlage gab es Brandgeruch und ein Rauchmelder war zu hören. Nachdem an der betreffenden Wohnung niemand die Tür geöffnet hatte, hat sie den Notruf gewählt. In so einer Wohnanlage kommt da natürlich auch gleich ein größeres Aufgebot. Die Polizei hat das gesamte Haus geräumt und die Feuerwehr hat unter Atemschutz die entsprechende Wohnungstür mit dem Beil ziemlich unsanft geöffnet. Glück im Unglück auch hier, niemand verletzt und bis auf die Tür so gut wie kein Sachschaden. Jemand hatte das Essen auf dem Herd vergessen.

Was mir in dem Gespräch mit meiner Mutter aufgefallen ist, wir sind beide zu „zaghaft“ wenn es um den Notruf geht. Vorsatz – zur Wiederholung für mich – nicht soviel denken sondern anrufen! Wir machen uns da zuviele Gedanken, was in solch einer Situation übertrieben ist oder nicht. Es ist aber vorrangig eine Frage der Zeit.

Sonntag – Unglück

Kerstin ist heute wieder zu ihren Eltern gefahren und ich war auf einen Kurzbesuch ebenfalls dort. Ach, Scheisse! Kerstins Eltern hatten am Freitag wohl den vollen Horrortag im Krankenhaus, die waren voll geplättet und mit den Nerven fertig. Was genau der Auslöser war, weiss ich nicht. Ein Problem, die beiden lehnen gerade Hilfsangebote ab. Sie möchten eben ihre Ruhe und diese letzten Wochen möglichst ungestört verbringen. Das Krankenhaus hatte eben empfohlen einen Pflegedienst zu organisieren, oder ein elektrisch verstellbares Krankenbett. Sehr schwierige Situation…

Tja, und nun sitze ich hier im Hotel auf der Terrasse mit Blick auf die Weinberge. Zumindest mit Fleecepullover ist es jetzt um 23:40 Uhr noch warm genug um den Eintrag draussen fertig zu schreiben – warum ist Glück nur immer so ungleich verteilt?

Die Themen des Tages: Krankheiten und Essen

Hatte in meinem letzten Tagebucheintrag von einer Zeitreise in die Vergangenheit geschrieben. Heute kam es mir eher vor wie eine Zeitreise in die Zukunft. Es gab heute keine bahnbrechenden weltbewegenden Ereignisse, eigentlich – für uns – typischen Oster-Kurzurlaub-Alltag. Aber trotzdem einiges was mir so im Kopf rumgeistert und worüber ich mir Gedanken mache. Wir waren bei den Großeltern von Freundin und so ziemlich die einzigen Themen von heute waren Krankheiten und Essen. Finde ich ja sehr bezeichnend, die Themen passen wirklich wie die Faust aufs Auge (oder Arsch auf Eimer – passte heute fast besser *megagrins*). Bekomme den Tag gerade nicht thematisch im Kopf sortiert, daher einfach chronologisch…

Freundin ist krank, oder sagen wir besser, sie ist gesundheitlich etwas angeschlagen… Also auf dem Weg zu den Großeltern noch schnell an der Notdienst-Apotheke vorbeigelaufen, lag eh auf dem Weg. Kaum zu glauben innerhalb von ein paar Minuten bildete sich da eine Schlange von 8 Leuten. Fand es etwas blöd, daß die dort nur den Notschalter an der Tür offen hatten. So musste die Frau ständig zwischen Kasse und der Lucke hin und her laufen. Irgendwie war das Medikament von der Frau vor Freundin nicht verfügbar und die arme Apothekerin musste da mehrmals hin und her springen. Aber vermutlich so eine Sicherheitsregel das beim Notdienst die Apotheke nicht komplett geöffnet wird. Aber von der 8-Personen-Schlange wollte ich schon fast ein Bild machen, war mir aber dann doch zu indiskret. Schon toll wenn man Internet auch auf dem Handy hat, so kann man auch bei Oma und Opa ab und an mal nen Artikel bei Wikipedia nachlesen. So konnte mich die beschriebene Wirkungsweise von Loperamid nicht überzeugen, ich bleibe da bei Aktivkohle. 

Freundins Großeltern sind beide ebenfalls seit längerem „gesundheitlich angeschlagen“. Zu ihrem Opa kommt jetzt seit ein paar Wochen ein Pflegedienst. Problem war wohl das die Großeltern mit dem Diabetes total überfordert waren. Der Opa ist wohl täglich umgekippt, da hat die betreuende Ärztin die Notbremse gezogen und nun übernimmt das Messen und Spritzen der Pflegedienst. Seit dem gab es keine größeren Ausfälle mehr. Aber die Sache ist schwierig, die Großeltern möchten den Pflegedienst so schnell als möglich wieder loswerden. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, der Pflegedienst kommt drei Mal am Tag, das sind zwar nur jeweils 5 Minuten, aber der gesamte Tagesablauf wird eben dadurch bestimmt. 

Diesen Zusammenhang zwischen der jetzt guten – oder zumindest stabileren – gesundheitlichen Verfassung un den Besuchen des Pflegedienstes, den sehen die beiden irgendwie nicht. Da kamen so Sätze wie: „Der Pflegedienst, das ist wegen unserer Ärztin“

Oder auch gut, es war Nachmittags schönes Wetter, da habe ich gefragt ob die Großeltern nicht auf eine kleine Runde mit in den Hof kommen möchten. Ich kenne das ja noch damals von meiner Oma, die alten Leute haben echt panische Angst rauszugehen. Aber die Großeltern von Freundin gehen noch selber zum Einkaufen. Aber die Antwort auf meinen Vorschlag:
„Wir dürfen ja nicht mehr raus, das hat der Pflegedienst und die Ärztin verboten…“.

Hab da nicht weiter drauf rumgehackt sondern die wirklich super schönen Amaryllis vor dem Fenster bestaunt. Mir sind solche Besuche incl. Verpflegung fast ein bischen unangenehm. Kann man da einfach so Wasser trinken, wenn ich weiß das die die Wasserflasche mühsam mit dem Rollator vom Supermarkt um die Ecke in die eigene Wohnung schleppen mussten. Hab dann extra nochmal nachgefragt ob wir morgen etwas für sie einkaufen sollen.

Brauchen aber nix… schwierig… bezüglich des Essens heute gab es im Vorfeld ebenfalls Diskussionen. War mir ehrlich gesagt nicht ganz so recht, mich dort bekochen zu lassen.

1. Zunächst haben wir überlegt ob wir nicht helfen sollen, oder evtl. sogar    komplett die Kocherei übernehmen. Klingt gut, erzeugt aber auch sehr viel    Stress. Wir kennen die Küche nicht und hätten dann ja wegen jedem Pieps    fragen müssen wo was ist… 

2. Essen im Restaurant bestellen und dann mit zu den Großeltern nehmen. Im    Restaurant selbst essen wollen die Leute auf keinen Fall. Aber auch die    Lösung mit Essen fertig mitnehmen wollten sie überhaupt nicht.

3. So kochte dann doch wieder die Oma… schwierig… aber es war ok,    vor einer Woche waren beide noch viel schlechter drauf und inzwischen    war alles deutlich besser.

Das Mittagessen läuft dann immer nach dem gleichen Muster ab, sogar die Fragen und Anmerkungen sind jedes Jahr die gleichen – herrlich. Es ist aber auch interessant welchen Stellenwert Essen für die Großeltern hat und was ihnen dabei wichtig ist. Kenne ich von meiner Oma noch, da sind offenbar viele Leute ähnlich. Bemerkenswert war die Geschwindigkeit, innerhalb von 15 Minuten hatten die alle ihren Hauptgang hinter sich gebracht. Hihi, ich war ja auch der Einzige am Tisch mit „Normalportion“, alle anderen  hatten ja mehr oder weniger verkleinerte Portionen. Es gab Kaninchen mit Klößen und Rotkohl. Ich kämpfte noch mit meinem zweiten Kloß da wurde schon das Eis für die Nachspeise verteilt. Hihi, die wollten mich echt mästen, noch nen Kloß, nimm doch noch mehr Soße oder vielleicht noch ein Stück Fleisch? Wäre echt beinahe geplatzt… 

Pünktlich um 12 Uhr waren wir fertig mit dem Mittagessen, Freundin war so müde und angeschlagen die legte sich für einen Mittagsschlaf hin. So bin ich dann alleine zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen. Am Planetarium ein aktuelles Programm besorgt und diesen Turm hier musste ich auch noch festhalten. Den hatte ich schon mal in einem Tagebucheintrag erwähnt. Der Turm gehört für mich echt zu den Orten gelebter Geschichte. Den Namen der Stadt verrate ich aber noch nicht *grins*

Zurück bei den Großeltern ging es gleich weiter mit Essen, Kaffee und zwei kleine Stückchen Schwarzwälderkirschtorte… ging gerade noch so. Um 18:15 Uhr kam dann die böse Überraschung bei der Blutzucker-Messung. Opa kommt auf 218 mg/dL, er wirkt sehr überrascht – scheint für ihn  ein sehr hoher Wert zu sein. Ich kann es nicht wirklich einschätzen…  Aber wenn ich da so auf mein eigenes sprichwörtliches „Bauchgefühl“ höre is mir der Wert eigentlich völlig klar. Selbst nach dem Spaziergang spürte ich richtig wie mein Magen immer noch am Mittagessen „arbeitet“. Aber der Opa wollte dann natürlich auch unsere Blutzuckerwerte messen, sehr gerne, wollte ich schon immer wissen! Also ich hatte zu dem Zeitpunkt 85, Freundin 99 und Oma 116.

Nach dem der Pflegedienst zum spritzen da war, ging es aber gleich weiter! Thüringer Rostbratwürste, da brauchte ich mittags schon ziemlich  Überredungskunst das nur die Hälfte der geplanten Menge an Würsten gebraten wird. Die hatten mit zwei Würsten pro Person gerechnet und diese Bratwürste sind echt groß. Dazu stand dann noch Wurstaufschnitt auf dem Tisch, ufff… man merkte das wirklich sehr deutlich, Fleisch und Wurst sind für die Leute ein echtes Statussymbol. Auch bezeichnend, die Großeltern zeigen uns die Werbung von einem lokalen Restaurant, da gibts Montags immer ein Schnitzel-„all-you-can-eat“-Buffet für 4 Euro.

Schwierig, schwierig, schwierig… ich hab mich da zurück gehalten, ich möchte da nicht belehren und bewerten. Wenn dann müsste man dauerhaft etwas anderes selbst vorleben. Die Entfernung ist wieder das Problem, man sieht sich eben nur einmal im Jahr. 

Warum war dieser Tag nun eine Zeitreise in die Zukunft? Älter werden fällt mir ja sehr schwer und heute hatte ich irgendwie ständig diese große blinkende Laufschrift vor meinen Augen, da stand drauf: „Boah, kuck bloß das DU auf DEINE Gesundheit achtest! Beweg Dich mehr!“. Freundins Großeltern sind wirklich super lieb und nett, ich bin da echt gerne! Und genau DAS ist es, die sind uns extrem ähnlich! Dieses alte Ehepaar mit über 70 Jahren, das uns da gegenüber saß, DAS hätten wir sein können! DAS waren wir… 

Ein bischen erschreckend, so irgendwie… „Demnächst“ wird mein  Tagebuch hier ja schon ein Jahr alt. In meinem ersten Eintrag damals hatte ich mir damals ja so ein paar Ziele gesetzt. Der Tag heute hat definitiv Einfluß auf die nächsten „Ziele“… Was ich mir bei meinem Spaziergang heute aber schon mal vorgenommen habe, meine derzeitige vegetarische Phase werde ich definitiv über die Fastenzeit hinaus verlängern. 

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Libido: 1
Nervosität: 1
Schritte: 13984

Abschied vom Norden (incl. Bilder)

Am Freitag war ich so weit im Norden von Deutschland wie noch nie vorher. Wir sind durch Orte mit Namen wie Fleckeby oder Gammelby gefahren. Mir gefällt die Gegend hier oben echt super, freu mich schon sehr auf unseren nächsten Besuch.

Die liebe Verwandtschaft hat hier oben ein Haus gekauft. Wird gerade umgebaut, bis Ende Januar wollen sie im neu sanierten Haus sein. Ehrlich gesagt bin ich etwas erschrocken als ich das Haus dann von innen gesehen habe. Das Haus und das Wohngebiet sind super, aber beim Baufortschritt hätte ich als Bauherr wohl ziemliche Panik. Zur Zeit ist Chaos, so ein Mix aus, wird gerade abgerissen und wird gerade neu aufgebaut. Keine Heizung, keine Haustüre, keine Klo. Die Fenster sollen auch noch neu gemacht werden. Ich mag so ne Zeltlageratmosphäre eigentlich sehr gerne, aber jetzt dann im Winter? Puh… Ist eben echt schade das wir soweit weg wohnen und dadurch eigentlich nichts wirklich helfen können.

So und zum Abschluss gibts noch ein paar Bilder. Zunächst mal der goldene Herbst in Kiel:

Dann die (leider unfertige) Laterne die wir gebastelt haben:

Mein Beitrag zum Thema „Retro“, bei diesen Fliesen in unserem Hotel-Badezimmer hab ich mich jedesmal gefragt: Koks oder LSD? Was hatten die damals wohl genommen als diese Fliesen ausgewählt wurden? Aber keine Sorge die Fliesen bei mir Zuhause sind ebenfalls aus den 70ern *grins*

Meine „Werte“ für heute:
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Sex: 1
Nervosität: 2