Leben trotz Sinnlosigkeit und Arschlöchern

Nein, ich persönlich darf mich wirklich nicht beschweren. Aber ab und an fällt es echt schwer mit Glück und Genuss zu Leben, wenn man all die Sinnlosigkeit und Arschlöcher dieser Welt sieht.

Aber ich beginne mal ganz bewusst mit „Leben“ und den schönen Dingen des Alltags. Interessantes Detail bei meinen Hotelaufenthalten ist immer, welche Gruppen im dortigen Hotel z.B. für ein Seminar sind. Über die Jahre hab ich so schon mit einer Hundertschaft der Bereitschaftspolizei oder einer Damenmanschaft der Handball-Bundesliga das Hotel geteilt. Laufschuh-Hersteller oder Leute aus dem Einzelhandel kommen noch öfter vor. Gestern Abend war ich Zaungast bei der Grillparty der JVA-Mitarbeiter. Hab dann zum Abendessen – natürlich – auch was vom Grill genommen. Der Hotel-Chef hat inzwischen, den aktuellen Traum aller Männer, einen Smoker:

War echt super lecker, das Hotel ist für solche Grillabende echt perfekt ausgerüstet. Diese Pfanne kommt auch immer zum Einsatz:

Danach gab es bei mir noch einen kleinen Spaziergang durch die Weinberge. Der Frost hat in der Gegend leider ziemlich gewütet, einige Winzer setzen nun auf neue Reben:

Mal kucken ob es die Reben im ersten Jahr schon bis zu den Drähten hoch schaffen, sieht noch ziemlich klein aus:

Was mich gerade nervt ist diese teilweise unendlich große Sinnlosigkeit und der Arschloch-Faktor. Egal ob nun in meinen Kundenprojekten oder in der Welt allgemein. Das nervt echt ziemlich!

Letzten Samstag hatte ich ein Strategie-Meeting mit einem Kunden. Den Kundenmitarbeiter kenne ich schon sehr lange und wir verstehen uns super. Als Berater erstelle ich Konzepte, verfasse Einschätzungen und Stellungnahmen. Leute wie mein Kontakt vom Samstag geben das dann in ihrer Firma weiter. Ich bin nur immer wieder entsetzt, welches Risiko die Leute dort eingehen. Noch besser, die Projektleitung dort möchte das technische Risiko explizit nicht wissen. Das ist schon ziemlich mutig finde ich. Ich kann sehr gut verstehen, das rabi damals bei seiner Bank nen harten Schlussstrich gezogen hat. Ganz ehrlich in so einem Irrenhaus würde ich echt nicht arbeiten wollen. Besagter Kunde hatte da mal ein kleines Problem und musste mal eben so vier Milliarden Strafe zahlen. Jetzt muss gespart werden, aber auch beim sparen kann man sich so blöd anstellen, dass es unterm Strich hinterher noch mehr Geld kostet. Beispiel gefällig? Moderne Informationstechnik ist aus wirtschaftlicher Sicht sehr attraktiv, man ersetzt teures Personal durch günstige Computer. Der Kunde versucht es genau anders herum, der spart gerade ziemlich kleinlich an der Hardware, dadurch kommt es zu technischen Problemen, die dann von teuren IT-Leuten wie mir untersucht und behoben werden müssen.

An dieser Stelle sehe ich eben die große Ungerechtigkeit und Sinnlosigkeit unserer modernen Welt. Ich sehe, wie schwer es z.B. für jemanden wie Alenka ist, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Und welche richtig fiesen Steine einem da in den Weg geworfen werden. Gleichzeitig sehe ich, wie Projekte aus obigem Fall Geld einfach so verbrennen. Wenn da ein Fünfmann-Team zwei Wochen an einem vermeidbaren Problem arbeitet, dann ist bei den Stundensätzen, schon fast das Jahresgehalt für nen neuen Arbeitsplatz drin. Wenn man jetzt noch ernsthaft versuchen würde Kosten zu sparen, wäre da schnell ein komplettes Team von Mitarbeitern zu humanen Arbeitsbedingungen möglich. Und unterm Strich bleibt sogar noch mehr Gewinn als jetzt…

Insgesamt ist der Arschloch-Faktor in der Welt gerade schon sehr hoch. Arsch1 poltert weiter um die Wette, während Arsch2 ein Mega-Waffengeschäft mit einer der größten Krisenregionen unserer Zeit abschließt. Wenn man sich einen stetigen Strom neuer Selbstmordattentäter wünscht, muss man genau das tun. Einfach noch mehr Waffen in die entsprechende Region liefern, der Rest passiert dann von ganz alleine – sinnlos.

Bei unserem Firmenlauf vor zwei Wochen waren die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls erhöht worden. Früher gab es ein paar Polizeibeamte die den Verkehr geregelt haben. Heute nutzt man große Fahrzeuge vom THW um zu verhindern, dass jemand mit einem LKW in die Menschenmenge fährt. Bin gespannt wie das Sonntag bei meinem Halbmarathon läuft. Seit dem Boston-Marathon stehen Laufveranstaltungen vermutlich besonders hoch auf der Gefährdungsliste. Dort für mehr Sicherheit zu sorgen, ist besonders schwer. In meinem Fall sind es eben etwas mehr als 21 Kilometer, die man da absichern müsste. Im Start- und Zielbereich von Taschenkontrollen, das würde echt verdammt aufwendig werden…

Aber ob ihr es glaubt oder nicht, ich hab schon mal über den Jerusalem-Marathon nachgedacht. Für den fühle ich mich aktuell nur noch nicht fit genug, der Kurs ist – passend zu Jerusalem – sehr bergig. Dafür ist der Start in unmittelbarer Nähe zur Knesset, das wäre echt mal ein Erlebnis.

Schlecht drauf

Irgendwie bin ich die letzte Zeit schlecht drauf. Woran es genau liegt, keine Ahnung, ich müsste öfter Tagebuch schreiben!

Eigentlich geht es mir super gut. Gestern Abend hab ich im Hotel-Restaurant mit meinem kleinen Spargel-Menü mehr Geld verfressen, als vielleicht manche Familie beim günstigen Italiener für die Pizzen ausgeben würde. Beruflich habe ich gerade – gefühlt – doppelt so viele Aufträge und Anfragen wie ich bearbeiten kann. Jo, gesundheitlich hab ich zudem jede Menge „Sorgen“, hautsächlich geht es darum ob ich in drei Wochen fit genug für einen Halbmarathon bin. Die gewünsche Bestzeit so um die zwei Stunden wird es wohl auch nicht werden und dann die Schienbeine… Jaja, da liegt das Jammer-Niveau schon verdammt hoch. Tatsächlich bin ich aber eher gestresst, genervt und eben eher schlecht drauf als glücklich.

Meine Kunden nerven mich! Ich hätte gerne mehr Kunden, da tut sich auch viel, aber meine Kunden lassen sich nicht planen. Es gibt Monate da ist nix los, gerade z.B. der Januar. Bis Ende Juli kommen dafür wieder alle Kunden auf einmal. Aus Erfahrung kenne ich meine Kunden inzwischen gut genug, ich versuche das sogar vorausschauend zu steuern. Bleibt leider beim Versuch. Damit man es versteht gebe ich mal ein Beispiel. Einer meiner Kunden lässt eine Spezialsoftware entwickeln, die Geschwindigkeit mit der die Software später Zahlungen verarbeiten kann ist dabei besonders wichtig. Genau aus diesem Grund hatte ich empfohlen die Performance möglichst früh untersuchen und während der weiteren Entwicklung ständig zu überprüfen. Wollte der Kunde nicht, so schwebt über diesem Projekt ständig das Damoklesschwert und der Kunde dann plötzlich von heute auf morgen doch die Performance untersuchen möchte. Das klappt dann natürlich nicht, weil ich für den Kunden eben nur ein bestimmtes Zeitbudget eingeplant habe. Das gibt eben Stress und Ärger, zumindest wenn man den Kunden nicht verlieren will.

Im Prinzip bestimmt sich bei mir in den nächsten zwei Wochen die gesamte Projektplanung für das restliche Jahr. Da werde ich dann wohl noch konsequenter und klarer definieren müssen, was ich für welches Projekt wann leisten kann. Für mich natürlich die entscheidende Randfrage, wieviel will ich eigentlich wirklich arbeiten? Und für welche Projekte lohnt es sich? Eigentlich eine sehr bequeme Position, ich könnte mir die passenden Rosinen rauspicken.

Ich will wieder mehr laufen, nur die Motivation ist gerade etwas unterentwickelt. Mit dem Laufen anzufangen, halte ich nach wie vor für eine der besten Ideen die ich hatte. Dieses Jahr bin ich eigentlich sehr gut mit einer neuen 10-Kilometer-Bestzeit gestartet. Nur die letzten Wochen war dann entweder Wetter, Schienbeine oder allgemeine Müdigkeit. Quasi ein kleines Läufertief *autsch*. Dafür kommen jetzt in folge über die nächsten drei Wochen gleich drei Wettkämpfe auf einmal. Nicht so verrückt und ambitioniert wie der Herr Romeo, für mich reicht es aber vollkommen. Ich mache das ja immer sehr tollkühn, gleich Anfang Januar hab ich mich für alle Läufe angemeldet. Quasi als Trainingsmeilensteine für den Höhepunkt im September. Trotz Läufertief, spiele ich sogar mit dem Gedanken im Oktober / November noch einen oder zwei Halbmarathons einzuplanen. So bleibt der Anreiz nach dem Höhepunkt weiterzulaufen *grins* und ich kann mehr „Form“ ins nächste Jahr retten. Hihihi, im Planen war ich schon immer gut, die Umsetzung ist dann schon schwieriger…

So, jetzt hab ich hier genug rumgeheult. Jetzt arbeite ich noch ein bischen weiter und dann geh ich laufen…

ArbeitsAlltagRandDetails

Ehrlich gesagt hab ich nicht wirklich viel zu berichten. Es läuft, ich bin beruflich unterwegs und in dieser Woche dreht sich eigentlich alles um Arbeit, Laufen und Essen. Alles ziemlich durchgetaktet, aber da bin ich nicht alleine, im Hotel gibt es diese Woche einen weiteren Läufer, der ist noch deutlich durchgetakteter als ich, das wäre mir dann zu viel… Da es nicht viel gibt, einfach ein paar kleine Randnotizen aus dem Alltag.

Bücher wegwerfen?
Beim aktuellen Kunden bin ich schon sehr lange im Einsatz. Das Team dort hat mehrere gemeinsam genutzte Aktenschränke. Einer der Schränke wird nun abgebaut und ein zusätzlicher Schreibtisch kommt rein. Sprich der Inhalt des Schrankes muss raus. Die meisten aktuellen Teammitglieder kennen den Inhalt von diesem Schrank garnicht. Der einzige der noch wusste das sich darin Bücher und Aktenordner befinden war ich. Der Schrank ist normalerweise abgeschlossen und so mussten wir erstmal im Team nach dem Schlüssel suchen. Das war dann die Megaspannung als wir gemeinsam den Schrank nach ein paar Jahren geöffnet haben *grins*. Es gingen schon Scherze um, ob wir nicht besser einen Archäologen hinzuziehen sollten. Der Inhalt waren dann, wie von mir erwartet Bücher und Aktenordner. Die haben wir nun zunächst in einer kleinen Umverteilaktion in andere Schränke gerettet. Die Abteilung ist in den letzten Jahren ein paar Mal innerhalb des Gebäudes umgezogen, dabei wurde der Schrank aber immer samt Inhalt umgesetzt. So gesehen war es im Prinzip schon ein historisches Ereignis. Die Leute, die die Bücher mal in den Schrank gestellt haben, arbeiten dort seit mehr als 5 Jahren nicht mehr.

So fanden sich darin doch ein paar kleine Schätze, z.B. Schulungsunterlagen aus dem Jahr 1998. Ungefähr zu dieser Zeit hab ich als Berater damals in den ersten Projekten gearbeitet *grins*. Einige der Beispielprogramme müssten sogar mehr oder weniger heute noch funktionieren. Leider kann ich Euch keine Bilder zeigen (bei dem Kunden gibt es ein Fotoverbot) oder gar Unterlagen mitnehmen. Einiges wandert nun wohl früher oder später ins Altpapier. Einen echten Nutzen oder wissenschaftlichen Wert haben die Bücher und Unterlagen leider nicht mehr. Die meisten Bücher sind Produktdokumentationen und die restlichen Bücher sind Standardliteratur des entsprechenden Fachgebiets, die gleichen Bücher hab ich in gleicher oder neuerer Ausgabe bei mir daheim ebenfalls im Schrank stehen.

Zwei Bücher nenne ich mal schnell, die hab ich zwar nicht in meinem eigenen Bestand, aber der Inhalt wäre immer noch aktuell:

  • WIN32 System Services: The Heart of Windows 95 and Windows NT von Marshall Brain (ISBN-13: 978-0133247329)
  • Advanced C++ Programming Styles and Idioms von James O. Coplien (ISBN-13: 978-0201548556)

Die Kantine
Die Mitarbeiter hier meckern zwar immer über das Essen in der Kantine, ich finde es für eine Kantine sehr lecker. Zusätzlich gibt es eine sehr große Auswahl. Selbst an vegetarischen Gerichten gibt es täglich mehrere Alternativen. Dafür werden da jeden Mittag mehrere tausend Mitarbeiter durch die Kantine geschleust. Da geht es dann manchmal zu wie im Taubenschlag.

Betriebs-Ausweis-Verlängerungs-Marken
Beim aktuellen Kunden haben auch externe Berater wie ich einen Betriebsausweis. Allerdings muss man den jedes Quartal mit einer Marke verlängern lassen. Da geht man dann zum Werksschutz, die kucken dann in ihrem Ordner und wenn man in der entsprechenden Tabelle namentlich steht, bekommt man seine Verlängerungsmarke. Im April war ich nun schon zweimal beim Werksschutz und wollte meine Marke abholen. Allerdings fehlt aktuelle von der gesamten Abteilung die entsprechende Liste. Der betreffende Standort macht eigentlich nur Entwicklung (insbesondere Software-Entwicklung) und sind eigentlich total durchdigitalisiert. Aber bei sowas gibt es dann doch immer noch eine gewisse Form von Papier-Bürokratie *grins*. Jedenfalls fehlt die Liste *lol*. So kam es dann heute zu kleineren Suchaktionen, wo in der Kette den nun diese Liste hängengeblieben ist. Das Büro für die Betriebsausweise druckt die Liste aus und gibt sie dann in den Hauspostverteiler. Und danach müssen insgesamt drei Leute der Reihe nach auf diesem Stück Papier unterschreiben bis es wieder beim Werksschutz ankommt – genial. Gleich an der ersten Station ist die Liste hängengeblieben *lach*. Ich bin mal gespannt ob das noch was wird mit der Marke für das zweite Quartal, oder ob wir gleich mit der für das dritte weitermachen.

Böse daran, wenn man seine Verlängerungsmarke nicht rechtzeitig abholt, wird der Ausweis gesperrt. Dann kommt man damit nicht mehr durch das Drehkreuz und muss im schlimmsten Fall fast zwei Kilometer über den Parkplatz bis zum Haupteingang laufen. *Hihihi*, ich sag es ja immer wieder, meine Kunden überfordern sich mit ihrer eigenen Bürokratie meist selbst. Ich mach gerne einen längeren Spaziergang, ich verrechne das dann nur als Arbeitszeit.

So und für die Leser die jetzt noch nicht eingeschlafen sind ein Bild von meinen neuen Laufschuhen, die laufe ich gerade ein:

Auf der Arbeit – der Beruf und die Aufklärung

Achja, wie rabi schon richtig schrieb: „Wer die Wahl hat, hat die Qual.„. Welche meiner täglichen Gedanken und Erlebnisse halte ich in einem Tagebucheintrag fest? Hier auf der Seite ist ja inzwischen wenig los, aber immer noch soviel, dass es mir manchmal schwer fällt bei allen Diskussionen mitzukommen. Alles interessant und mein gedanklicher Berg mit witzigen festhaltenswerten Gedanken wird immer größer *grins*. Ein paar weitere Einträge zum Blinddarm-Effekt Teil 3 bis 74 – die ermordete Joggerin trug schließlich fast genau das gleiche Laufschuhmodell wie ich. Gestern Abend wurde hier in der Region jemand erschossen, die Täter sind noch auf der Flucht. Die Fahnung hab ich auf meiner Heimfahrt auf der Autobahn mitbekommen. Stoff für noch mehr Sicherheitseinträge. Oder was über Sex-Geräusche und die Evolutionsbiologie des Menschen, incl. meiner eigenen Theorien dazu? Über die Toiletten meiner Kunden und das manchmal eigenartige Verhalten der Leute dort – da gäbe es einiges zu berichten… Ein paar Gedanken zum Thema Alkohol hätte ich ebenfalls anzubieten, am Donnertag hat der Hotelgast am Tisch neben mir gleich nach dem Frühstück das erste Bier bestellt… Ihr merkt, die Themen gehen mir in nächster Zeit nicht aus. Mein Anspruch, es geht ja um mein Tagebuch, ich möchte ein möglichst repräsentatives Bild meines Alltags aufschreiben. Klappt wohl nie vollständig, aber mir ist natürlich wichtig zu verdeutlichen, dass ich mich nicht den gesamten Tag über bedroht fühle und mir Sorgen mache. Genauso habe ich nicht ständig Sex oder hab die Zeit für ausgedehnte Verhaltensstudien auf den Toiletten meiner Kunden *grins*.

rabi hatte die Frage „Wo hatte ich die Wahl?“ mit dem Thema Arbeit verbunden. Wird mal wieder Zeit das ich aus diesem Bereich etwas berichte. Einer der größten – gefühlten – Vorteile meiner Arbeit, ich komme in viele sehr unterschiedliche Unternehmen. Da frage ich mich dann schon oft ob das z.B. eine passende Arbeitsumgebung für Alenka wäre. Oder wenn ich in einem Projekt für eine Bank arbeite und sehe wie genervt die Mitarbeiter dort sind, da denke ich natürlich unmittelbar an rabi…

Gleichzeitig passt das Thema Arbeit wunderbar. Am Freitag hab ich mich nämlich tierisch über einen meiner Kunden aufgeregt. Dazu weiter unten mehr, ich hab das Thema Arbeit mal aus sehr unterschiedlichen Blickrichtungen für Euch festgehalten.

Meine Mutter und meine Arbeit
Was hat meine Mutter mit meiner Arbeit zu tun? Sie ist bis heute der Meinung, meine Firma wäre nicht „gut“ für mich. Die Selbstständigkeit, das Risiko und der ganze Stress. Bei einer Festanstellung hätte ich das ja alles nicht… Gut, komplett falsch sind diese Argumente nicht. Auf der anderen Seite nervt sie mich bis heute mit irgendwelchen Stellenanzeigen, die schickt sie mir per Mail, oder schneidete sie für mich aus der Zeitung aus. Manchmal ruft sie sogar deshalb an, wenn sie eine ihrer Meinung nach besonders interessante Stelle gefunden hat. Aktuell habe ich aber überhaupt kein Interesse an einer Festanstellung, meine Firma läuft super und derzeit muss ich mehr oder weniger ständig Projekte und Kundenanfragen ablehnen. In meinem Fall war die Selbstständigkeit eine sehr bewusste Entscheidung. Davor hatte ich als Angestellter sowohl in einem sehr großen und in einem eher kleinen Unternehmen gearbeitet. Da hatte immer ich gekündigt, einfach weil ich mich weiterentwickeln wollte…

Warum ich nicht bei der Polizei arbeite
Im Verwandten- und Bekanntenkreis ist mein kleiner Sicherheits-Tick natürlich ebenfalls bekannt. Da kommt dann sehr oft die Frage, warum ich den nicht bei der Polizei arbeiten möchte. Die würden doch zur Zeit IT-Spezialisten suchen. Da haben die Leute sogar recht, kurz darüber nachgedacht habe ich sogar. Klar mit „Computern“ hätte ich bei der Polizei auch zu tun. Aber aus meiner Sicht wäre das dort eher eine Sachbearbeiter-Tätigkeit. Worin ich gut bin sind neue Dinge und Probleme. Etwas Neues entwickeln oder ein Problem erforschen und eine Lösung vorschlagen. Sobald die Lösung aber gefunden ist, interessiert mich das Thema meist nicht mehr. Worin ich nicht gut bin, weil ich sehr schnell die Motivation verliere, sind Routineaufgaben. Irgendwelche Server am Laufen halten oder die Budgetplanung für das nächste Jahr, mit sowas kann man mich jagen. IT-Spezialisten bei der Polizei dokumentieren nur, sprich man wertet die Daten die im Umfeld eines Verbrechens entstanden sind aus und bereitet damit ein mögliches Gerichtsverfahren vor. Zumal die Mehrzahl der Fälle vermutlich eher Wirtschaftsstrafsachen oder Internet-Betrügereien sind. Würde mich jetzt nicht sooo wirklich interessieren, da steckt mir zu wenig Technik dahinter *grins*.

Bücher und Arbeit – Aufklärung
Für mich ein zentraler Punkt, zudem einer der Weichensteller der meine Wahl beeinflusst hat. Bereits in der 7. oder 8. Klasse hab ich die ersten englischen Fachbücher gelesen. Die hab ich mir damals von meinem Taschengeld gekauft. Inzwischen ist es leider eine verbreitete Unsitte bei meinen Kunden, die Leute lesen keine Bücher mehr – weder elektronisch noch auf Papier. Klar die Informatik ist eine relativ junge Wissenschaft, aber es gibt dennoch gute Fachbücher in diesem Bereich. Die erst Ausgabe ist manchmal vor mehr als 40 Jahren erschienen. Wenn ich dann professionelle Projektleiter treffe, die noch nie von diesem Buch gehört haben und haargenau die Fehler machen, die im jeweiligen Fachbuch beschrieben sind, ärgere ich mich schon manchmal. (Wenn es interessiert, welches Buch ich da meine: The Mythical Man-Month). Meine Liebe zum klassischen Buch ist ungebrochen. Ich überlege zwar manchmal auf Ebooks umzustellen, aktuell hab ich das aber noch nicht geschafft. Manchmal wäre das durchaus sinnvoll, es gibt Bücher deren Inhalt sehr schnell veraltet. D.h. es gibt Bücher bei denen kaufe ich mir alle 2 bis 4 Jahre die aktuelle Ausgabe zur dazu passenden Softwareversion. Solche Bücher verwende ich z.B. auch in Workshops und da ist natürlich die immer aktuellste Ausgabe sehr entscheidend. Zumal es oft gerade um die Neuerungen gegenüber der alten Version geht *grins*. Mein privater Traum ist immer noch ein klassisches Studierzimmer, mega Bücherregal, Ohrensessel und eine kleine Laborecke wo mein Mikroskop Platz finden könnte. Wenn ich an meinen Traum vom Studierzimmer denke ist das ebenfalls mit dem Begriff Aufklärung verknüpft, dann eben mehr mit der Zeitepoche. In der Google-Bildersuche unter den Begriffen „Aufklärung Studierzimmer“ gibt es ein paar gute Bilder was ich mir da gedanklich vorstelle. Wenn ich meine Denkweise und berufliche Motivation einer Zeitepoche zuordnen müsste, dann genau dieser. Das entsprechende Zimmer im Haus ist schon ausgewählt, nur die Umsetzung lässt noch auf sich warten…

Der eigene Arbeitsplatz
Das war das Thema in einer Mittagspause. Der aktuelle Kunde verfolgt in diesem Bereich sehr innovative Konzepte. Trend in meiner Branche, die Mitarbeiter haben zukünftig keinen festen ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz mehr. Die Leute haben nur noch einen kleinen Schrank wo sie ihr Notebook einschließen können. Man sucht sich dann einfach „dynamisch“ einen freien Platz oder arbeitet in einer Kleingruppe gemeinsam zusammen. Gut in gewisser Weise arbeite ich schon immer nach diesem Modell. Ich habe mein Arbeitsgerät immer in der Tasche dabei. Ich lasse nie Dinge bei einem Kunden auf dem Schreibtisch zurück und da ich ja meist nicht die gesamte Woche beim gleichen Kunden bin ändert sich bei mir natürlich schnell mal der Schreibtisch an dem ich sitze… Bei den internen Mitarbeitern gingen die Meinungen aber sehr weit auseinander. Da ist der Schreibtisch dann doch irgendwie Statussymbol, obwohl alle das gleiche Modell haben. Aber jeder Tisch ist doch sehr individuell, eigene Pflanzen und Bilder von Frau und Kindern. Für manche Leute ist das wohl sehr sehr wichtig. Vor ein paar Jahren ist bei einem Kunden eine Mitarbeiterin in Tränen ausgebrochen, weil sie von Zimmer A in Zimmer B wechseln musste. Die Mitarbeiterin saß eben zuvor 20 Jahre in diesem Büro. Viele Arbeitgeber unterschätzen sowas. Die Arbeitsplatzkultur ist da weltweit sehr unterschiedlich, in Japan hab ich vor vielen Jahren das krasse Gegenteil deutscher Verhältnisse erlebt, da gab es absolut nichts Individuelles und alle Angestellten hatten die gleiche Uniform an. Hab im Internet sogar ein Bild von einem dieser Büros gefunden, da saß ich auch schon mal für einige Wochen (auf dem Bild sieht man übrigens nur einen winzigen Teilbereich dieses „Büros“):

Abwechslung als Motivation – Der Überraschungsei-Effekt
Für mich besonders wichtig ist die Abwechslung bei der Arbeit. Verschiedene Kunden, verschiedene Branchen und immer neue Probleme. Klar die Grundprobleme und Lösungsansätze sind immer ähnlich. Aber Details und Randbedingungen sind doch immer anders. Genau das motiviert mich, ich brauche diesen Überraschungsei-Effekt – Spiel, Spass und Spannung. Manchmal denke ich wirklich, meine Kunden versorgen mich quasi ständig mit neuem Spielzeug und och wie cool, die bezahlen sogar fürs rumspielen *grins*. Das ist meine Motivation! Aber diese Einstellung kann auch gefährlich sein. Was mich tierisch nerven kann, wenn sich Kunden nicht an gefühlte technische Gesetzmäßigkeiten halten wollen. Nervig ist noch dazu, wenn die Kunden mit allzuviel Bürokratie meinen Forscherdrang einschränken.

Arbeit und Frust
Arbeit hat für mich viel mit Leidenschaft und Bestimmung zu tun. Gut vielleicht kommt „Leid“ in „Leidenschaft“ nicht von ungefähr. Bei mir besteht eben oft die Gefahr, dass ich Dinge zu persönlich nehme. Mir fällt es dann schwer die Entscheidungen und das Verhalten meiner Kunden zu verstehen. Ich sehe eben vorrangig die technische Aufgabe, Projekte sind aber weit mehr als Technik. Es geht um Menschen und viel Politik mit Machtspielchen in den einzelnen Unternehmen. Sowas nervt mich dann tierisch.

Freitag gab es ein vortreffliches Beispiel dafür. Damit muss ich Euch jetzt noch kurz auf die Nerven gehen. Da wird das Tagebuch quasi zum Mülleimer für Dinge über die man sich tierisch aufgeregt hat. Aktuell waren es bei diesem Kunden zwei Dinge. Zunächst wirft dieser Kunde ständig meine Planung über den Haufen, ich arbeite aktuell an vier Projekten. Bei diesen Projekten gibt es meist ein bestimmtes Datum zu dem eine Umstellung oder Produktivsetzung abgeschlossen wird. Die Wochen vor diesem Termin gibt es dann eben viel zu tun, da erhält das jeweilige Projekt dann eine höhere Priorität und ich nehme mir mehr Zeit dafür. Die Zeit danach ist dann natürlich gleich für das nächste Projekt eingeplant. Sowas knallt natürlich, wenn der werte Kunde ständig seine Termine verschiebt. Noch besser und da bekomme ich dann echt die Krise, ich versuche diesem Kunden seit über einem Jahr zu erklären warum er ständig die Termine nicht halten kann. Ich hab da in Planungsmeetings mehrmals direkt die Frage gestellt, ob wir als Projekt da nicht aus unseren Fehlern lernen sollten. Die Leute verstehen das, sehen es genauso, machen wenige Monate später aber den gleichen Fehler wieder.

Für einen weiteren Punkt komme ich nochmal auf das Thema Aufklärung zurück. Ich würde die Situation in diesem Projekt fast mit einem Ausbruch der Pest im Mittelalter vergleichen. Da gibt es wilde Spekulationen, viele Meinungen und endlose Diskussionen darüber, warum die Performance des Systems so schlecht ist. Mir ist sowas ziemlich egal, das ist ein technisches System und mit der richtigen Systematik lässt sich darin ein Problem relativ schnell eingrenzen. Ich habe in diesem Projekt schon mehrfach gezeigt, das man so ohne viele Diskussionen, Probleme beheben kann. Aber die Leute dort kommen nicht weg von ihrer Voodoo-Arbeitsweise, beim nächsten Problem geht man wieder von Hexen und bösen Geistern aus. Ich kann in solchen Situationen meinen Sarkasmus dann nur schwer zügeln. Da rutscht mir dann schon mal ein Satz raus wie: „… also wenn ich mir den Kaffeesatz in meiner Tasse ansehe, kann es eigentlich nur an Komponente X liegen…“.

Urlaubsreif – genervt und leicht reizbar

Ohje, die Wochen bis zum Jahresende werden hart, im Prinzip merke ich das schon seit August. Ich bin einfach urlaubsreif! Das muss ich im nächsten Jahr wieder ändern und frühzeitig im Jahr Urlaub einplanen. Dieses Jahr ging das eben einfach nicht. Woran ich merke das ich urlaubsreif bin? Ich bin extrem genervt und sehr leicht reizbar. Sowohl beruflich wie in privaten Dingen.

Konflikte gehören zum Leben, normalerweise machen mir berufliche Problemstellungen nix aus. Aber gerade nervt es mich einfach nur noch. Jetzt bekommt ihr zumindest einen Teil hier abgeladen und könnt es lesen und ich hab den Ärger danach hoffentlich halbwegs aus dem Kopf…

Berufliches
Da nervt mich ein Kunde besonders. Im August hatte ich die Aufgabe für diesen Kunden Performancetests zu machen, bei dem Kunden handelt es sich um eine Bank. Für diesen Kunden ist es wichtig eine bestimmte Anzahl von Finanztransaktionen pro Tag verarbeiten zu können. Die Performance war im August unterirdisch schlecht. Um Euch eine Vorstellung davon zu geben, der Kunde würde gerne 500.000 Transaktionen pro Tag verarbeiten können. Das System schafft aber aktuell vielleicht 1.000 *grins*. Wichtig ist noch, das Projekt läuft noch eine Zeit lang, der echte Betrieb startet im Jahr 2018.

Das sind große Projekte mit vielen Firmen und Mitarbeitern. Bei derart komplexen Projekten ist das Jahr 2018 dann eben extrem schnell da. Seit August versuche ich nun dem Kunden dies begreiflich zu machen. Das Projekt ist eigentlich mit sehr erfahrenen Leuten besetzt, die Mehrzahl der Mitarbeiter auch auf Kundenseite hat mehr als 10 Jahre Erfahrung mit IT-Projekten. Die Leute müssten also eigentlich wissen was sie tun.

In der Praxis haben sie das dann aber offenbar doch nicht. Noch länger versuche ich zu vermitteln, dass die Komplexität des Projektes auf technischer Ebene zu hoch ist. Da blickt niemand mehr durch und bei Problemen sind alle überfordert. Will ebenfalls niemand hören oder was ändern, im Gegenteil die Komplexität steigt Monat für Monat.

Um Probleme in IT-Systemen zu finden gibt es eigentlich schon genau dokumentierte Methoden wie man vorgeht. Dazu hab ich ein komplettes Buchregal mit Fachliteratur in meinem Büro stehen. In der Medizin läuft das ja ähnlich ab, da gibt es auch eine Form von Schema wie man über die jeweiligen Symptome zur Diagnose der jeweiligen Krankheit kommt. Der betreffende Kunde befindet sich da aber quasi noch im Mittelalter. Da werden die wildesten Spekulationen zu den möglichen Ursachen aufgestellt, die falschen Leute verschwenden Stunden und Tage mit sinnlosen Untersuchungen. Die Leute sind überfordert, machen wild durcheinander Änderungen.

Ich würde diesem Kunden gerne nachhaltig helfen und die Probleme bei der Ursache angehen. Saubere Strukturen und Arbeitsweise und besonders wichtig Transparenz! Nur irgendwie scheint da die Bereitschaft nicht da zu sein. So bleibt mir nur auf aktuelle Probleme zu reagieren und die auftretenden Brände zu lösen. Das kostet Nerven, mehr Zeit und Geld – zudem ist nicht klar ob der Kunde dann 2018 tatsächlich ein System erhält das seine Anforderungen erfüllt.

Privates
Da war ich heute Kerstin gegenüber leider ziemlich gereizt. Wir brauchen Urlaub, deshalb werde ich die Woche vor Weihnachten bis Mitten Januar meine Firma schließen. Sowas ist kein Problem, ich muss es eben nur früh genug meinen Kunden sagen. Weihnachten, Sylvester und Anfang Januar hat Kerstins Oma ihren 80ten Geburtstag. Seit drei Wochen frage ich da immer wieder – wie wollt ihr es machen… Problem zu dem Geburtstag der Oma können entweder wir oder Kerstins Mutter fahren. Wenn Kerstins Mutter zum Geburtstag möchte, müssten wir eben daheim auf ihren Hund aufpassen. Wie in einem meiner letzten Einträge schon erwähnt, liegt das Pflegeheim der Oma Mittem im Thüringer Wald, sprich wenn wir auf den Geburtstag gehen würde, würde ich das eben gleich mit einer Woche Urlaub verbinden. Nur dann sollte ich eigentlich spätestens jetzt ein Hotel buchen.

Nur da ist gerade niemand wirklich sehr entscheidungsfreudig. Das nervt! Ich helfe ja gerne wo ich kann und passe meine Planung an. Aber ich würde eben gerne mehrere Dinge unter einen Hut bekommen: meine Firma, meine persönliche Erholung, Partnerschaft und die Unterstützung der Verwandtschaft. Wäre aus meiner Sicht alles kein Problem, aber abstimmen und ordnen müsste man die Sachen eben schon. Die Leute lassen aber leider alles im Ungefähren und wollen dann noch Mitleid wenn Dinge chaotisch laufen, zu Stress führen und niemand mehr Kraft hat.

War nun bestimmt vor Aussenstehende ziemlich verwirrend, aber zumindest mir geht es gleich besser *grins*

Jena, Thüringen, die letzten Tage und Ausklang in den Weinbergen

Als Nachgang nochmals ein paar Worte zu Jena und Thüringen ganz allgemein. Also mir gefällt Jena als Stadt sehr gut und Thüringen ist definitiv eine Reise wert. Auf der anderen Seite ist es natürlich so, das ich Thüringen von den neuen Bundesländern besonders gut kenne, weil ich da schon mal das Glück hatte dort zu wohnen *grins*. Jena würde ich als sehr typische Studentenstadt bezeichnen. Gerade das Leben in der Innenstadt wird dadurch sehr deutlich geprägt. Es gibt viele Restaurants und Cafes, das Angebot an vegetarischen und veganen Gerichten ist dort gigantisch. Ist mir bei meinem letzten Besuch gar nicht so aufgefallen. Den Semesterbeginn haben wir auch gleich mitbekommen, Abends waren immer größere Studentengruppen unterwegs die gemeinsam das Nachtleben erkundet haben. In der Buchhandlung lagen dann schon die fertig gepackten Beutel mit den jeweiligen Büchern für die Erstsemstler bereit. Alleine in Jena könnte man gleich mehrere Tage mit Museen verplanen. Am vergangenen Wochenende hätte es noch ein großes historisches Spektakel gegeben, da wurde nämlich die Schlacht bei Jena und Auerstedt nachgespielt. Da hat am 14. Oktober 1806 der gute Napoleon eine Schlacht gewonnen… Thüringen ist ziemlich praktisch, im Prinzip kann man seine Reise entlang der Autobahn A4 planen. In Eisenach mit der Wartburg und dem Bach Museum anfangen. Dann ein kurzer Abstecher in den Thüringer Wald, dem Rennsteig und einem der vielen Besucherbergwerke – das Erlebnisbergwerk Merkers ist ein besonderes Event, da wird man z.B. mit einem LKW untertage rumgefahren *grins*. Dann Erfurt, Weimar, Jena… und für noch etwas mehr Natur gäbe es noch die Stauseeregion Hohenwarte. Da ist echt für jeden was dabei.

Leider konnte ich bei diesem Thüringenbesuch selbst nur wenig von meiner eigenen ToDo-Liste abarbeiten. Im Gegenteil, meine Liste wurde nach dem Besuch eher noch länger *grins*. Freitag war ich Vormittags nur im Hotel, langes Telefongespräch mit einem Kunden. Dann ein Spaziergang, wir sollten aus der Wohnung von Kerstins Großeltern Kleidung holen. Diese Wohnung wird demnächst aufgelöst. Kleidung konnten wir dann keine mitnehmen, da wir nicht an den Schlüssel für die Wohnung gekommen sind. Die Nachbarin, bei der der Schlüssel deponiert ist, ist verschollen *ups*. Dafür gab es ein leckeres veganes Mittagessen in der Innenstadt. Da ich immer noch gesundheitlich angeschlagen bin, hab ich mich danach ins Bett gelegt und geschlafen. Abends waren wir nochmals lecker essen, beim Mexikaner. Mein alkoholfreier Cocktail „Speedy Gonzales“ half super gegen meine Halsschmerzen.

Am Samstag ging es zum Verwandtschaftsbesuch in den Thüringer Wald. Endlich konnten wir dort dann auch Kerstins Großeltern besuchen. Die sind nun inzwischen beide in Pflegeheimen untergebracht, leider – noch – nicht im gleichen. Gab Kaffee und Kuchen und ich muss sagen, Kerstins Großeltern sind viel besser drauf als angenommen. Klar es war ein Besuch im Pflegeheim und beide habe jede Menge gesundheitliche Probleme. Aber hey, das war ein super Nachmittag! Und für uns lohnt sich diese Gegend zukünftig ebenfalls für Besuche, da hat es eine Burgruine und ein kleineres Besucherbergwerk das es zu erkunden gilt. Und für mich als Läufer natürlich besonders interessant *lechz*, das ist mehr oder weniger fast direkt am Rennsteig. Noch besser, der Rennsteig-Lauf startet gleich im Nachbarort von einem der Pflegeheime. Die nächste Familienfeierlichkeit ist eh schon in Planung, da muss ich natürlich dann den einen oder anderen Trainingslauf auf der Rennsteig-Lauf-Strecke einplanen.

Nach dem Besuch im Pflegeheim, waren wir dann noch in einer Nougat-Welt, DA komme ich natürlich nicht raus ohne was zu kaufen. Aber hey, bei so einem Anblick:
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Noch ein ganz anderes Thema wäre Ernährung und Diäten, da gab es einige nette Gespräche mit der Verwandtschaft. Zum Ausklang des Abends musste ich in der dortigen Küche noch zeigen / erklären wie man Tofu anbrät und zubereitet. Aber der Themenblock würde den Eintrag dann wohl sprengen *grins*.

Am Sonntag ging es dann weiter ins nächste Hotel, von Thüringen zurück in den Süden. Inzwischen hab ich bei dieser Tour 1.353 Kilometer im Auto zurückgelegt. Sind aber gut angekommen und würden sofort von der Sonne begrüßt. Ein super Sonntag! Sind dann gleich zu unserer Standardroute um den See aufgebrochen. Das hat sich ebenfalls sehr gelohnt. Den ein örtlicher Winzer hat in seinen Weinbergen seine Weine ausgeschenkt. Zumindest vom dortigen Ausblick habe ich ein paar Bilder für Euch – ohne Worte – besser kann man einen Sonntag nicht verbringen:
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Fast das gleiche Motiv habe ich Euch im Sommer schon mal gezeigt, damals in Verbindung mit einem Picknick:
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Auf dem Rückweg, Blick zurück zu dem Stand vom Winzer – wenn man ins Bild reinzoomt, müsstet ihr Ausschank mitten im Weinberg finden…
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Bilder aus Jena und der Feueralarm

So heute war nun unser erster Tag in Jena. Allerdings war der Tag für mich eher untypisch. In dem Sinn hab ich keinen Urlaub, sprich ich bin ganz normal für meine Kunden da und hab einige Aufgaben bei meinen Kunden erledigt – moderne Technik macht es möglich. Daher hatte ich natürlich nicht den klassischen Tagesablauf, wie man ihn von einem Städte-Trip sonst so kennt. Ich war deutlich mehr im Hotel, konnte ich leider nicht ganz vermeiden. Ein paar Eindrücke von Jena hab ich dann natürlich doch für Euch in Bildern festgehalten.

Beginnen wir mal mit dem Gartenhaus von Schiller:
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Natürlich könnte man das Gartenhaus besichtigen, lohnt sich für den kleinen Preis. Der Besuch des dazugehörigen Gartens ins wiederum kostenfrei und gerade im Sommer ein kleiner Ort der Stille mitten in der Stadt:
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Ganz in der Nähe gibt es noch das Phyletisches Museum, da bin ich auch gerne drin:
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Für den Abend haben wir uns Karten für ein Wissenschafts-Programm im Planetarium besorgt. Für uns ein Pflichttermin, wenn wir in Jena sind und immer wieder ein Erlebnis:
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Hier der Projektor:
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Wie für uns gemacht, gibt es gleich am Planetarium ein sehr leckeres Restaurant, in dem wir nach dem Besuch des Wissenschaftsprogramms noch richtig ordentlich gegessen haben. Kann ich beides empfehlen…

Für mich ist das wohl die Woche der Fehlalarme! Hier im Hotel ging heute ebenfalls der Feueralarm los:
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Gut ich bin jetzt nicht der Fachmann, aber ich würde mal sagen, den Feueralarm sollte das Hotel nochmal ordentlich üben. Wir sind hier in einem großen Hotel einer namhaften Hotelkette. Dieses Hotel lebt unter anderem von Seminaren und Kongressen. Also Veranstaltungen mit sehr vielen Menschen!

Wir waren gerade in unserem Zimmer, dann ging irgendein Alarm los – keine Ahnung das dies der Feueralarm ist. Ich bin dann raus auf den Flur, da hatte ich nämlich einen super Überblick auf die Hotelbar. Der Barkeeper hat dort total cool einfach weiter seine Gläser geputzt. Was mich dann doch etwas beunruhigt hat, das Gebäude hatte wohl in den Feueralarm-Modus geschaltet. Die Ventilatoren der Rauchabzugsanlage waren deutlich zu hören und den Luftzug konnte man spüren. Aber keine Durchsagen nix, nach einiger Zeit sind ein paar Hotelangestellte rumgerannt. Aber von einer geordneten Evakuierung war da nix zu merken.

Hab mir dann doch schon mal meine Jacke angezogen und als dann die Hotelangestellten aus der Küche in der Gruppe den Notausgang angesteuert haben, haben wir uns gleich mit angeschlossen. Erst in der Nähe der Rezeption gab es dann endlich ne Durchsage (mehrsprachig). Die meisten Hotelangestellten standen aber ziemlich hilflos in der Gegend herum und wussten nicht so recht, was sie machen sollten.

Problem mit Feueralarmen ist glaube ich, das wir Laien eine falsche Vorstellung von Feuer haben. Das ist nicht wie bei einem Lagerfeuer wo man irgendwelche Flammen sieht. Das was man bei einem Brand mitbekommen würde, wäre eine schwarze Wand aus beißendem Rauch, die auf einen zurast und Sicht und Atmung blockiert. Sprich, wenn so ein Feueralarm losgeht wird man NIE wissen ob es nun ein Fehlalarm oder was Ernstes ist. Wenn man den Rauch sieht, ist es quasi schon zuspät. Also persönliche Vormerkung für den nächsten Alarm: noch schneller einfach raus – auf die Angestellten, die es eigentlich wissen müssten, kann man sich nicht verlassen. Bei einem echten Brand und einer größeren Konferenz, wäre das heute nach meiner Einschätzung mächtig schiefgegangen.

Doch, trotz Arbeit und Feueralarm war das heute ein super schöner Tag in Jena! Genießt das Leben!!!

Büro (früher und heute) / Sexuelle Belästigung / Waffen + kleiner witziger Nachtrag

Büro (früher und heute)
Yea, endlich habe ich es geschafft unseren neuen Drucker im Büro in Betrieb zu nehmen! Die Anschaffung eines neuen Druckers war schon viele Monate geplant. Dabei kam mir der Gedanke, dass sich in den letzten Jahren in meinem Büro extrem viel verändert hat. Unter anderem spielt der Drucker inzwischen nicht mehr so eine große Rolle, wäre vor ein paar Jahren wohl noch nicht denkbar gewesen. Gut wir haben hier ein Multifunktionsgerät (Fax + Scannen + Kopieren + Drucken), die Scan-Funktion nutzen wir sehr häufig. Aber insbesondere die Faxfunktion ist schon fast ein Exot geworden. Selbst Ausdrucke benötigen wir nur noch sehr selten. Der Drucker ist so gesehen zum Staubfänger mutiert. Und wenn ich mir das so richtig überlege gibt es noch viele andere Dinge im Büro die total an Bedeutung verloren haben.

Wie wichtig früher so ein ISDN-Anschluss war, mit Telefonanlage und zugehörigen Systemtelefonen – diese großen Teile mit Megadisplay. Inzwischen hängt mein Headset direkt am Computer und neben dem Handy hab ich kein weiteres Telefongerät auf dem Schreibtisch. Selbst der Festnetzanschluss hat nicht mehr die Bedeutung wie früher. Meine geschäftliche Festnetznummer hab ich dauerhaft auf mein Handy weiterleiten lassen. Hätte ich mir nie träumen lassen, dass ein geschäftlich genutzter Festnetzanschluss mal ersetzbar sein könnte. Aber nach einigen „etwas“ längeren Störungen beim magentafarbenen Anbieter war diese Entwicklung im Prinzip klar. Gestörter Festnetzanschluss, ärgerlich, aber nicht mehr wirklich wild. Nur ärgerlich, weil ich die Flatrate für Auslandsgespräche nur für den Festnetzanschluss gebucht habe…

Briefe verschicken ist nach Faxe verschicken noch exotischer. Früher habe ich immer Briefmarkensets gekauft, Bögen mit selbstklebenden Briefmarken drauf – hach. Problem, das „Postunternehmen“ hat das Porto in den letzten Jahren so häufig geändert, dass ich zum einen nicht mehr mitkomme welches Porto den gerade aktuell ist, zum anderen müssten wir nun für diese Briefmarkenbögen Zusatzmarken kaufen. *hihi*, so groß sind die Briefumschläge garnicht, wie man da Briefmarken draufstückeln müsste. Dann verschicken wir eben mehr oder weniger keine Briefe mehr…

Das Büromaterial schließt sich in dieser Reihe dann gleich logisch an. Früher habe ich dies bei einem Büromaterial-Versender bestellt. Ein oder zwei Großbestellungen im Jahr. Die 10 Packungen DIN-A4 Papier, oder den 1.000er-Pack Briefumschläge… brauchen wir alles nicht mehr, schon seit Jahren. Diese Versandfirmen sind nur günstig wenn man große Mengen abnimmt, nur was will ich mit 1.000 Briefumschlägen, inzwischen ist es so, dass die Klebestreifen bei den Briefumschlägen nicht mehr kleben, weil das Zeug schon so lange lagert. Lohnt sich alles nicht mehr, unser Bedarf ist weg. Bis vor zwei Jahren sind wir immer zum Jahresanfang ins Lukas-Rieger-Einkaufszentrum *grins* gefahren, da gab es ein Fachgeschäft für Büromaterial. Da hatten wir dann unseren Jahresbedarf an Büromaterial gedeckt, dieses Geschäft ist inzwischen geschlossen. Der Bedarf geht also nicht nur in meiner Firma drastisch zurück.

Was wird als nächstes aus unserem Büro verschwinden? Ich vermute es wird die Kontoauszüge und die dazugehörigen Spezialordner erwischen. Die Banken stehen ohnehin schon unter einem ziemlichen Kostendruck, da möchte man diese Kontoauszugdrucker vielleicht nicht mehr so flächendeckend betreiben. Zum anderen ist es eh schon extrem schwierig die speziellen Aktenordner für Kontoauszüge in Büromaterialgeschäften für Privatleute zu bekommen. Also ich meine diesen großen zweireihigen Ordner im Stil normaler Aktenordner. Die sind inzwischen sehr teuer, quasi schon fast Exoten. Sooo wirklich notwendig sind die vielleicht demnächst auch nicht mehr. Mein Steuerberater bekommt die Kontobewegungen der Geschäftskonten seit einigen Jahren eh elektronisch. Sprich die Kontoauszüge pflegen wir somit mehr oder weniger nur noch für den Fall einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt. Ob die dann überhaupt Kontoauszüge in Papierform sehen wollen… keine Ahnung – vermutlich eher nicht.

Vermissen würde ich meinen Terminkalender, da bin ich sehr „old-school“ und nutze so einen länglichen Wochenplaner. Pro Kalenderwoche eine Seite, dort sind dann alle Kundentermine und der Urlaub vermerkt. Oder in welchem Hotel ich von wann bis wann reserviert habe. Quasi mein „Fahrplan“ von Woche zu Woche. Gefällt mir besser als am Computer, weil ich es für übersichtlicher halte. Gerade in Besprechungen möchte ich eben nicht immer ein Notebook mitschleppen. Smartphone geht, da ist mir das Display aber für eine Wochenübersicht zu klein.

Sexuelle Belästigung
Über dieses Thema wird inzwischen viel gesprochen, dennoch hab ich den Eindruck es ist trotzdem ein Tabu. Gesprochen wird meist über irgendwelche besonders sensationellen / schlimmen / heftigen Fälle. Dabei ist das Problem wohl viel tiefgreifender und breiter als es wahrgenommen wird. Sprich selbst die Spitze des Eisbergs ist im Nebel nicht wirklich erkennbar. Daher zwei kurzes Updates, auch um meine eigene Wahrnehmung abzugleichen.

Eine Bekannte von Kerstin wurde von einem Arbeitskollegen belästigt. Was wohl sehr häufig passiert ist eine schleichende Grenzüberschreitung über einen längeren Zeitraum. Niemand möchte sich mit seinen Arbeitskollegen schlecht stellen und wegen jedem blöden Witz gleich zum Chef springen. Am Ende dieser Kette standen dann eben ziemlich eindeutige Grabschereien. Nun mit der Folge, dass der Arbeitskollege die fristlose Kündigung erhalten hat. Finde ich super, das die Firma hier so konsequent reagiert hat und keine halben Sache gemacht hat.

Die zweite Geschichte hat mir ein anderer IT-Spezialist beim Abendessen im Hotel vor ein paar Wochen erzählt. Auf dem Oktoberfest in München ist es üblich, dass Firmen komplette Tische reservieren und dann in Form eines kleinen Events mit ihren Kunden dort einkehren. Zuerst gibts tagsüber die Präsentation der neuesten Produkte und danach zieht man mit der Kundengruppe weiter auf die Wiesn. Besager IT-Spezialist hatte das zweifelhafte Vergnügen, dass er für die Betreuung dieser Kundengruppen verantwortlich war. Dabei ist es dann offenbar mehrfach eben auch zu sehr derben und heftigen sexuellen Übergriffen durch die Kunden gekommen. Der stand wohl ein paar Mal kurz davor die Polizei zu rufen, weil sich seine Kunden nicht mehr im Griff hatten. Und wir sprechen hier nicht über irgendwelche Unterschichtenprolls, sondern die angebliche Führungselite deutscher Unternehmen. Habe ich bisher ehrlich gesagt noch nicht erlebt, bei solchen „Werbeveranstaltungen“ benimmt sich eigentlich niemand daneben. Ein bischen Smalltalk, ein bischen Socializing aber dann war es das auch schon…

Waffen
Da Rianne dieses Thema erwähnte und da im letzten Jahr in ein paar Kommentaren aufkam, dass auch hier bei myTagebuch der eine oder andere nicht unbewaffnet aus dem Haus geht. Klar hab ich mir Gedanken über eine mögliche Bewaffnung gemacht – am besten gleich den Antrag für den kleinen Waffenschein abschicken? Fazit zumindest bei mir wird es auf absehbare Zeit keine Bewaffnung geben. Ergebnis meiner Überlegungen war einfach, dass Waffen zumindest für meine Bedürfnisse mehr Probleme als Nutzen schaffen. Die Verlockung ist groß und die Zahl der Youtube-Videos gibt ziemlich klar den Trend vor – nur wie realistisch und praxistauglich ist das wirklich? Hier mal ein Einblick zu meinen Schlussfolgerungen…

Aus meiner Sicht ist das Grundproblem die Dynamik der Situation. D.h. so eine Attacke passiert extrem schnell. Egal um welche Waffe es geht, man müsste sie aus einer Bewegung heraus sofort einsetzen können. Das müsste man ziemlich zeitaufwendig regelmäßig üben und noch schlimmer es würde bedeuten, die Waffe offen zu tragen. In der Tasche oder unter der Jacke dauert das viel zu lange. Und das offen und griffbereite Tragen ist dann wohl ein echtes Ausschlusskriterium. Jetzt sind bald wieder Weihnachtsmärkte, aber ich vermute mal mit offen getragener Waffe wäre da der Spassfaktor am nächsten Glühweinstand mega schlecht.

Messer die man schnell einhändig öffnen könnte sind dann eh noch ein Problem für sich. Ah, also den Nahkampf mit einem Messer würde ich jetzt mal als den absoluten Worst-Case sehen. Beim Stichwort Oktoberfest, letztes Jahr hat eine Frau tatsächlich in einer vermeintlichen Notwehrsituation ein Messer eingesetzt. Die hat jetzt ne Haftstrafe von über vier Jahren am Hals… Niemand ist gerne Opfer, stellt sich also schon die Frage nach den Alternativen. Reizgas, Pefferspray? Wenn ich das richtig recherchiert habe, wirkt das gerade bei Leuten die Alkohol oder Drogen genommen haben nicht immer. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit hoch, selbst zumindest teilweise ebenfalls von dem Zeug was abzubekommen. Auch nix…

So ein Selbstverteidigungskurs wäre vielleicht nicht schlecht, dadurch wird man wohl eher nicht zum super Kampfsportler, aber evtl. hilft es gegen die typische Schockstarre und man schafft es überhaupt mal zu irgendeiner Form von Gegenwehr. Da ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen vielleicht garnicht mal sooo groß! Allerdings fehlt mir gerade etwas die Zeit für so einen Kurs und den nächsten Erste-Hilfe-Kurs würde ich in der Priorität noch höher einordnen. Interessant wären noch diese Taschenalarme, gerade dieser Schrillalarm mit Gaskartusche soll wirklich sehr laut und wirksam sein… muss man aber eben immer griffbereit haben.

Meine persönliche Strategie mit der ich bisher sehr gut gefahren bin ist ein möglichst gutes Gespür für die Umgebung und Situation in der ich mich gerade befinde. Konfliktvermeidung und potentiell gefährlichen Situationen in weitem Bogen aus dem Weg zu gehen ist da eher mein Mittel der Wahl. Zumindest laufen kann ich inzwischen halbwegs gut *grins*.

kleiner witziger Nachtrag
*lol*, jetzt hab ich noch einen super witzigen netten Nachtrag. Kaum hatte ich meinen Eintrag hier gespeichert klingelt es gerade an der Tür. Ich mache auf, steht ein Polizist vor der Tür, oh oh oh… Was war passiert? Ich hatte nach meinem Marathon ein fremdes Laufshirt in meinem Kleiderbeutel gefunden. Hab dann mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen und es fand sich tatsächlich jemand, der dieses Laufshirt vermisste. Ich bekam die Anschrift und hab es per Post *grins* verschickt. Der Empfänger wollte sind nun persönlich bei mir bedanken, er hatte es wohl schon ein paar Mal versucht. Da ich ja beruflich unterwegs war, hat das aber nie geklappt. Jetzt kam er einfach mal im Dienst im Streifenwagen vorbei *grins*. Hat mir als kleines Dankeschön eine Flasche mit besonderem Bier geschenkt *freu*. War natürlich neugierig und musste jetzt gleich nochmal die Ergebnisliste prüfen *grins*, also vor DIESEM Polizisten sollte wirklich niemand versuchen wegzulaufen *HOLLA* *uff*, der hat für die Strecke fast genau 3 Stunden gebraucht, mehr als 2 Stunden schneller als ich und immer noch mehr als 40 Minuten schneller als Kai. Noch dazu ist der Polizist fast 10 Jahre älter als ich, er meinte die guten schnellen Zeiten wären bei ihm vorbei *ups*, *ehm*.

Wochenalltag Mittwoch (Teil 2) und Donnerstag (Teil 1) – Männer sind die schlechteren Autofahrer und es kommt doch auf die Größe an!

Wochenalltag Mittwoch (Teil 2)
Gestern war ich noch bis 17:30 Uhr beim Kunden. Zur Abwechslung bin ich danach nicht zurück ins Hotel sondern in die nahegelegene Stadt gefahren. *Ups*, in der Stadt läuft gerade das „Weindorf“ eine Veranstaltung in der Innenstadt. Gut das ist hier eine Weinregion, folglich gibts auch Feste wo vorranging Wein getrunken wird. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich die Innenstadt nicht angesteuert. Aber gut, unter der Woche war der Verkehr erträglich. Interessant, beim „Weindorf“ gab es keine Taschenkontrollen oder Rucksackverbote, bei uns in der Region gibt es selbst beim kleinsten Dorffest inzwischen ein Rucksackverbot… Da ich aber eh nur in den Drogeriemarkt gegenüber vom Weindorf wollte, konnte mir das ziemlich egal sein. Ich hab meine Vorräte an Nasenspülsalz und Teebaumöl-Fusscreme aufgefüllt. Weiter ging es zur Bank – Geld am Automaten holen. Letzter Stopp war der aktuelle Trend-Italiener der Stadt, hatte schon lange keine Pizza mehr. Dort meine Erkenntnis des Tages: Es kommt doch auf die Größe an!. Die Pizzen dort sind nämlich extrem, ich würde sagen ungewöhnlich groß. Macht Euch selbst ein Bild:
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Ehrlich gesagt fand ich das garnicht mal sooo gut. Ich liebe Pizza mit hauchdünnem Teig und der Belag war ebenfalls einfach nur genial. Die Größe war, zumindest für meinen Geschmack, ziemlich unpraktisch. Wie man auf dem Bild erkennt ist die Pizza deutlich größer als der Teller darunter, so lässt sich die Pizza dann extrem schlecht mit einem Messer schneiden. Yo, geschmeckt hat es trotzdem!

Um 21:30 Uhr war ich wieder im Hotel. Kurzes Telefonat mit Kerstin, Zähne putzen, ins Bett gelegen und weg…

Wochenalltag Donnerstag (Teil 1)
Same procedure as every day…
6:30 Uhr – Aufwachen mit einem Telefonanruf bei Kerstin
7:00 Uhr – Langsam im Bett wach werden
7:30 Uhr – Unter der Dusche
8:00 Uhr – Beim Frühstück
10:00 Uhr – Ankunft beim Kunden
11:30 Uhr – Mittagessen

Männer sind die schlechteren Autofahrer und es kommt doch auf die Größe an!
Gestern gab es zwei Alltagsdinge die ich noch erwähnen könnte. Der Parkplatz bei dem Kunden hier ist groß, richtig groß – Platz für ein paar Tausend Autos. Auf dem Parkplatz gilt Tempolimit von 20 km/h, viel schneller kann man wegen Rechts-vor-Links eh nicht fahren… aber gestern Abend haben es zwei Mitarbeiter geschafft auf einem fast leeren Parkplatz einen ordentlichen Parkplatz-Rempler hinzubekommen. Auto1 fährt rückwärts aus dem Parkplatz und rammt dabei Auto2 an der Seite. Das waren sehr moderne Fahrzeuge, in so einem Fall springt eigentlich der Abstandswarner der Einparkhilfe an. Und eigentlich bekommt man das ja schon mit, wenn jemand rückwärts aus einem Parkplatz fährt. Tja, es sein den, Auto1 setzt da mit ziemlich Speed rückwärts aus dem Parkplatz raus und Auto2 hält sich auch nicht so ganz an das Tempolimit *grins*.

Wenig später im Parkhaus in der Innenstadt auf dem Weg zurück ins Hotel. Im Parkhaus war wegen dem Weindorf gut Betrieb. Leider war der Architekt bei der Planung des Parkhauses etwas zu sparsam. Die Kurven zwischen Stockwerksrampe und Parkdeck sind leider extrem eng. D.h. bei Gegenverkehr müssen sich die Autofahrer abstimmen. Als ich aus dem Parkhaus rausfahren wollte, gab es nun gleich zwei Mal die Situation, dass ich ein entgegenkommendes Auto von der Stockwerksrampe ausfahren lies. Anders hätte das für mich überhaupt keinen Sinn gehabt. Tja, der Autofahrer hinter mir sah das wohl etwas anderes. Beim ersten Mal hat er sein Missfallen mit wildem Betätigen der Lichthupe ausgedrückt. Beim zweiten Mal hat er versucht mich im Parkhaus zu überholen. *grins*, ehrlich gesagt hätte ich auf mein Bauchgefühl hören sollen, der Typ war mir schon am Kassenautomat aufgefallen, ich hab mir sogar extra etwas Zeit mit dem Ausparken gelassen. War dann aber doch etwas schneller als er… Ob es wohl am Rot- oder Weiss-Wein lag?

Wochenalltag Montag (Teil 2) und Dienstag (Teil 1) – Bundh in Bangalore

Wochenalltag Montag (Teil 2)
Der Montag lief eigentlich ziemlich stressfrei weiter, allerdings ziemlich „durchgetaktet“. Bis 17 Uhr war ich bei meinem Kunden, danach zurück ins Hotel. Um etwas Bewegung und Sonne abzubekommen hab ich einen längeren Spaziergang (meine Standardroute) um den See gemacht. Punkt 19 Uhr Abendessen im Restaurant, den um 20 Uhr stand die nächste Telefonkonferenz auf dem Programm. Das kommt nur sehr selten vor, aber ab und an sind solche späten Termine notwendig. Ich hatte um dieses Telefongespräch gebeten, da mir in einem anderen Projekt einige Dinge aufgefallen waren. Sinn und Zweck dieser Gespräche ist dann eher inoffiziell mit den Verantwortlichen darüber zu sprechen, was schief läuft, welches Risiko dadurch entsteht und was man dagegen tun könnte. Geplant war eine Stunde, fertig waren wir um 22:30 Uhr. Mir brumte der Schädel. Trotzdem noch ein kurzes Telefongespräch mit Kerstin. Danach gleich Zähneputzen und ab ins Bett. Ich war sofort weg…

Wochenalltag Dienstag (Teil 1)
Nachdem es gestern später wurde, hab ich den Tag heute etwas ruhiger angehen lassen. Trotzdem um 6:30 Uhr kurzes Telefonat mit Kerstin, danach aber nochmal etwas im Bett ausgeschlafen. Dienstag ist keine Telefonkonferenz, dann reicht es wenn ich um 8 Uhr unter der Dusche stehe und erst um 8:30 Uhr zum Frühstück gehe. Bei dem Kunden hier ist es auch kein Problem, wenn ich z.B. erst um 10:30 Uhr da bin. Nach einer Stunde Arbeit ging es schon wieder weiter zum Mittagessen, das Team hier ist um 11:30 Uhr immer ziemlich früh dran. Jo, jetzt gehts hier weiter mit der Arbeit und den Rest könnt ihr dann wieder morgen lesen…

Bundh in Bangalore
Thema des Tages sind die Unruhen in Indien. Der Kunde hier hat heute einen indischen Standort mit über 3.000 Mitarbeiter sehr kurzfristig aus Sicherheitsgründen geschlossen. Im Raum Bangalore gibt es wohl seit einigen Tagen ziemlich heftige und gewalttätige Unruhen. Hatte ich bis heute früh in unseren Nachrichten überhaupt nichts mitbekommen. Also in der Stadt Bangalore leben über 8 Millionen Menschen und wenn ich das richtig verstanden habe wurden die Menschen von der Polizei aufgefordert im Haus zu blieben. Ist bei uns aber gerade mal eine Randnotiz in manchen Zeitungen. Hintergrund sind wohl Streitigkeiten zwischen zwei Bundesstaaten um Wasser.

Wenn ich schon bei Indien bin, noch ein paar interessante indisch – deutsche Anekdoten:

  • Eine indische Kollegin fand mal unsere Laubbäume im Winter sehr komisch, für sie war es super „strange“ wenn die Bäume im Winter keine Blätter haben *grins*.
  • Wenn meine bisherigen Recherchen stimmen, ist Tofu in der indischen Küche wohl unbekannt. Die indischen Kollegen können mit Tofu nix anfangen. Interessanterweise wählen die so gut wie nie das Wok-Gericht, selbst wenn es sich angeblich um ein indisches Gericht handelt *grins*.
  • Frage von meinem indischen Kollegen heute: ob es in Deutschland ebenfalls Unruhen und Probleme mit zuwenig Wasser gibt. Hier dürft ihr mich gerne korrigieren, falls ich ihm was falsches gesagt haben sollte. Also Unruhen gibt es wegen Wasser bei uns nicht, soweit ich es in Erinnerung habe gibt es ab und an im Nordosten Probleme mit dem Wasser im Sommer. Aber allgemein wäre unser Problem mit Wasser, dass es zu Überflutungen kommt (die gibt es in Indien auch).
  • Nächste Frage war, ob wir in manchen Regionen von Deutschland Probleme mit „Kasten“ hätten. Das habe ich verneint, wüsste nicht das wir etwas Vergleichbares hätten…