Schlechte Nerven, Chef sein und blöde Kunden

Schlechte Nerven, Chef sein und blöde Kunden

Irgendwie passiert es mir in letzter Zeit leider immer öfter, das mir alles
zuviel wird. Wirklich komisch hoch drei! So rein objektiv gesehen ist mir
vollkommen klar das es mir sowas von gut geht, da gibt es schon fast keine
Steigerung mehr dazu! Beziehungstechnisch hab ich eine super Partnerin an
meiner Seite, eigenes Haus, eigene Firma – hihi, ich bekomme sogar genug
Aufträge und muss noch nicht mal Werbung machen oder echte Kundenakquise.
Die Kunden rennen mir so schon die Bude ein. Ich verfolge auch überhaupt
keine hochgesteckten Ziele, solange ich den Kredit für mein Reihenhaus,
den Rotwein, Ziegenkäse und leckeres Pesto bezahlen kann. Klar eine Absicherung
„fürs Alter“ will ich auch… was mir immer noch so ein bischen fehlt ist
Zeit und Nerven für Gefühle und Zweisamkeit! Gerade herrscht bei mir gerade
eine Knappheit an Nerven! Und selbst da frag ich mich warum eigentlich?
Den „eigentlich“ müsste ich die besten Nerven der Welt haben! Ich besuche
bis Freitag eine Schulung, hab ein super Hotelzimmer und gerade gab es
leckere Gnocchi mit ebenso leckerem Merlot… es sind irgendwie die vielen
alltäglichen Kleinigkeiten die mir zuviel werden, nichts Aussergewöhnliches,
im Prinzip genau das, was jeder andere eben auch Tag für Tag zu bewältigen hat.

Chef sein…

Heute Vormittag musste die in meinem Büro die Stundenaufstellungen und Rechnungen
für September fertig machen. „Musste“ ist eigentlich schon wieder das falsche Wort.
„Eigentlich“ müsste ich wohl eher schreiben „ich durfte“ oder „ich konnte“
Rechnungen schreiben… ist ja eigentlich was Positives, zumal wenn einem die Firma
gehört, steht ja auch meine Kontonummer unten auf der Rechnung *grins*. Aber
schon mal ein Ding, was mir heute irgendwie zuviel war… is halt Papierkram…
Ich hab den Schritt ne eigene Firma zu gründen nie bereut, zumal mir als Angestellter
genau diese Art von Papierkram genauso hin und wieder mal „zuviel war“.

Nächstes Ding, bei unserem Drucker ist demnächst der Toner alle… auch nicht wild,
ich überlege nur ob wir da wirklich einen neuen Toner bestellen sollen, oder gleich
einen neuen Drucker. Ich bin „eigentlich“ kein Freund von ständig wegwerfen und
neu kaufen. Der Drucker ist so gesehen noch top. Aber eben schon wieder 4 Jahre alt.
Da hat man heute bei diesem Hardware-Kram echt schlechte Karten und mit Treibern fürs
Betriebssystem wird es ebenfalls schnell eng. Mir geht es garnicht um das Geld für
einen neuen Drucker. Das ist so ein Netzwerkdrucker mit Fax und Scanner, da ist dann
ohne das man es merkt schnell mal ein halber Tag fürs einrichten drauf… von der
Umweltsünde ganz zu schweigen!

Ähnliche tolle Geschichte, mein Auto war vor 14 Tagen zum Kundendienst in der Werkstatt.
Letzte Woche Mittwoch, natürlich an einem Feiertag, will ich Abends los zum Kunden.
Kommt wieder meine Lieblingsanzeige im Auto, dieses mal: „Bitte Bremsbeläge prüfen!“.
Na toll! Hey, was sind das nur für Pfeifen in der Werkstatt! Wenn die Werkstatt nicht
so ultra günstig in meiner Nähe wäre, würde ich da glaub nicht hingehen. Die Kosten
für die Bremsbeläge sind mir in dem Fall echt völlig egal. Aber ich habe das Gefühl
das mir jemand meine Zeit und meine Nerven klaut!

Blöder Kunde…

Telefongespräch mit einem Kunden… über den Kunden hatte ich schon mal geschrieben.
Meiner Meinung nach ist der Kunde mit der Komplexität seiner eigenen IT-Landschaft
überfordert. Sowohl der Kunde wie auch die Mitarbeiter sind eigentlich echt voll ok.
Deren Problem, die bekommen pro Person viel zu viel aufs Auge gedrückt. Klar, ich
kann tolle Workshops halten, Dokumente erstellen. Aber wenn die Mitarbeiter garnicht
die Zeit und Ruhe bekommen das aufzunehmen und zu verarbeiten wird es eben problematisch.

Was bei dem Kunden dann aber wieder mit dazu kommt, und dafür haben die Leute dann
offenbar doch Zeit. Die versuchen sehr oft Probleme auf eigene Faust zu lösen, eigentlich
nichts schlechtes. Mache ich ja genauso! Fördere ich bei meinen Kunden zu einem gewissen
Grad sogar. Erspart mir ja schliesslich viele lästige Anrufe wegen einfachen Problemen,
so nach dem Motto: „da hätten die Leute aber auch selber draufkommen können…“. Ab
einer gewissen Komplexität wird das aber gefährlich. Da wird aus Wissen schnell
Spekulation und die Vermutungen woran das Problem liegen könnte werden sehr „fantasievoll“.
Da wird dann ohne Sinn und Verstand hektisch umkonfiguriert. Hat ein bischen was von
Voodoo.

Die Leute bei dem Kunden sind ja keine IT-Laien. Das sind gestandene Administratoren
die es eigentlich besser wissen sollten. Hach, machen se halt immer wieder. Aber gut,
das ist mein selbstgewähltes Schicksal (und so schlecht ist das ja nicht)…

Jetzt hab ich erst mal eine Woche eine super Schulung!

Meine „Werte“ für heute ->
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Flop

Herbst, mein Vater und Weiterbildung

Herbst, mein Vater und Weiterbildung

Ja, jetzt ist wirklich Herbst. Hier ist gerade das super „einladende“ Herbstwetter,
Dauerregen, Sturm. Klar, ich bin wettertechnisch die absolute Memme. Aber bei so nem
Wetter komm ich irgendwie überhaupt nicht aus dem Bett raus. Für mich das Wetter wo
man den ganzen Tag mit Notebook im Bett bleibt, Kaffee trinkt und Radio hört *grins*.
Vielleicht gibts ja noch ne Regenpause wo man sich mal vor die Tür trauen kann.

Gestern gabs ein Treffen mit meinem Vater, der hatte am Freitag Geburtstag. War ganz
nett… so haben ich nun auch endlich mal die Freundin von meinem Bruder kennengelernt.
Passen super zusammen die beiden! Schön die beiden zusammen zu sehen. Hatte meinen
Vater zweimal gefragt ob er sich etwas wünscht. Aber so gesehen hat er echt schon
alles. Er meinte er will nichts, dann kriegt er auch nichts. Aber mit leeren Händen
bin ich natürlich auch nicht hin. Ich hab die Tortenstücke zum Kaffee besorgt und
Abends hab ich dann noch zur Pizza vom Pizza-Express eingeladen.

Eine Situation war sooo typisch mein Vater. Mein Bruder frägt meinen Vater so ganz
plötzlich und unvermittelt warum meine Oma den zweimal verheiratet war. Vermutlich
hatte er darüber erst kürzlich mit seiner neuen Freundin gesprochen. Mein Vater
erzählt ihm eine besonders weichgewaschene und positive Geschichte. Die Geschichte
war so in dem Sinn nicht falsch. Nur aus meiner Sicht hat er quasi so mindestens
50 Prozent der Fakten mal so einfach unter den Tisch fallen lassen. Ist in dem Sinne
vielleicht nicht mal sooo wichtig. Erlebe ich bei meinem Vater ständig, man fährt
gefühlt immer nur die halbe Wahrheit. Hab mich nur gefragt ob man bei einem derartigen
Anlass da nun selber was dazu sagen soll. Kritik an anderen ist ja immer super leicht,
hab aber für mich beschlossen das es viel zielführender ist in dem Fall an sich selbst
zu arbeiten.

Die kommende Woche steht bei mir ganz unter dem Motto Weiterbildung. Bin in München
bei einer IT-Sicherheits-Schulung, da bin ich echt schon super gespannt drauf. Und da ich
ja immer ein Kontrastprogramm brauche hab ich mich im August zu zwei Kursen an einer
Fernuni angemeldet. So mal zum Reinschnuppern, solange man nur einzelne Kurse belegt läuft
das an der Uni super unkompliziert ab. Dieses mal hab ich mich für Psychologie-Kurse
entschieden. Meine Wahl fiel auf Grundlagen psychologischer Diagnostik und Diagnostische
Verfahren: Interview und Beobachtung 😉 Am Freitag hab ich die ersten Skripte für diese
Kurse bekommen.

Spannend finde ich bei so einem kontrastreichen Weiterbildungsprogramm die „Synergieeffekte“
zu meiner täglichen Arbeit. Am Freitag hatte ich bei einem Kunden mit einem Performance-Problem
zu tun, das mit fehlerhaften statistischen Daten zusammenhängt. Dann komme ich nach Hause und
die Skripte liegen auf meinem Schreibtisch. Ich blättere die Unterlagen durch und es geht
gleich weiter mit Statistik. Ab Seite 17 geht es um einen „Formelapparat“ zum Vergleich von
Gruppenprofilen *lach*.

Letzte Nacht hab ich super schlecht geschlafen, mir war heiss, ich hatte ständig Durst. Lag
wohl daran das ich über den Tag zuviel gegessen hatte…

Meine „Werte“ für heute ->
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Grünes Smilie

Ruhiger Tag, erste Stunde Einzeltherapie, Genuss und Entspannung

Ruhiger Tag, erste Stunde Einzeltherapie, Genuss und Entspannung

Wie so oft im Hotel. Aber der Tag war super heute! Schöner Herbsttag.
Zunächst sind Freundin und ich wie fast jeden gemeinsamen Morgen mit
Kaffee im Bett in den Tag gestartet. Frühstück gibts immer im Bett, hat
bei uns Tradition. Danach sind wir zu einem langen Herbstspaziergang
aufgebrochen – da war es auch schon fast Mittag *grins*. Traumhaftes
Herbst-Wetter, man konnte sogar die Alpen sehen. Noch ein kurzer
Abstecher in den Wald, die einzigen Pilze die ich vom Aussehen her
erkannt haben sind Fliegenpilze – gut das ich insgesamt keine Pilze mag.
Nach dem Spaziergang haben wir gekocht – vegetarische Texaspfanne, sehr
lecker und genau nach meinem Geschmack. Blöd, das ich im Anschluss schon
wieder meinen Koffer packen musste…

Am Dienstag hatte ich meine erste Stunde Einzeltherapie bei „unserer“
Psychotherapeutin. War ja schon sehr gespannt auf diese Stunde. Der Termin
stand dann auch ganz unter dem Motto Sicherheit und Kontrolle. Oder sagen
besser, es ging um erlebte Unsicherheit in der Kindheit. Auf der einen Seite
ist mir das schon bewusst das ich durch die Scheidung meiner Eltern einen
kleinen „Knacks“ weg habe. Hätte ich aber jetzt eher unter der Kategorie
„Erfahrungsränzlein“ eingeordnet. Genau dieses sich selber und die eigenen
Probleme „einordnen“ erscheint mir aber problematisch. Man kann Erlebnisse,
Erfahrungen und Wahrnehmungen wohl nicht dirket zwischen Menschen vergleichen.
Hätte jedenfalls nicht gedacht das Erlebnisse von vor 30 Jahren quasi indirekt
bis heute nachwirken.

Über Probleme mal sprechen können ist ja ganz nett, mir persönlich geht es
natürlich auch um eine gewisse Form von Veränderung. Da war mir dann ebene
eine Perspektive wichtig – was könnte man den machen? Die Therapeutin arbeitet
mit EFT (Emotional Freedom Techniques), dabei werden unter anderem bestimmte
Akupressurpunkte mit den Fingern stimuliert. Wenn ich ehrlich bin, stehe ich
„sowas“ ja eher skeptisch gegenüber *grins*. Aber ich hab mich jetzt mal ein
bischen informiert und festgestellt, das passt schon. So abwegig ist es dann
auch wieder nicht. Drum, einen Versuch ist es mal wert, ein akut schwerwiegendes
Problem habe ich auch nicht. Warum also nicht mal einen komplett anderen Weg
wählen… Zumindest konnte ich in der Stunde gut lachen, die Therapeutin meinte
so zu mir: „Das ist noch ungewohnt für Sie, für Ihren Körper ist Entspannung
vermutlich noch ein Fremdwort!
„. Zumindest damit hat sie ja schon mal recht,
naja, bin ich wirklich so „unentspannt“? *grins*

Der Spruch geht mir aber immer noch im Kopf um. Genuss ist ja auch so eine
Sache die man eigentlich nur im entspannten Zustand richtig erleben kann.
Zumindest Essen kann ich in vollen Zügen genießen und dabei bin ich dann ja wohl
doch „entspannt“. Also wenn ich z.B. an mein Risotto vom Montag denke, da hatte
ich meine Portion mit einem zusätzlichen Schuss Oliven-Öl verfeinert. So einen
Geschmack, den hab ich dann noch tagelang im Kopf. Oder dieser winzige Schluck
von diesem rauchigen schottischen Whisky letzten Freitag. Da genieße und entspanne
ich schon sehr. Wo ich nicht ganz soooo einfach entspannen kann ist, wenn es
um meinen eigenen Körper oder mein Körpergefühl geht. Finde ich irgendwie interessant,
wenn ich ein Stück Weissbrot mit Oliven-Öl esse kann ich mich super entspannen.
Da hab ich kein Problem damit mich auf den Geschmack zu konzentrieren und da hab
ich dann auch nicht tausend gleichzeitig Gedanken im Kopf. Sondern eben nur dieses
herrliche Oliven-Öl. Aber wenn ich versuche bewusst zu Atmen und dabei noch meinen
Körper „fühlen“ soll, da hab ich soviel im Kopf das Entspannung echt schwer fällt.

Naja, wird schon werden… hab ja nun erst mal Zeit zum üben…

Meine „Werte“ für heute ->
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Grünes Smilie

Angst und Ruhe

Angst und Ruhe

keine Ahnung ob mir das nur jetzt gerade so auffällt, aber wenn ich
so die anderen Tagebücher lese geht es da sehr oft um Angst. Da
erkenne ich mich manchmal selbst sehr gut wieder *grins*. Nachdem
salzbrezel zu meinem letzten Eintrag gefragt hatte: „Wovor hast Du
solche Angst, dass Du krank und stimmlos wirst?“
, sollte ich vielleicht
mal ein bischen was zu meinen eigenen Ängsten schreiben.

Ich finde es gibt verschiedene Stufen und Formen von Angst. rote zora
hatte über die Angst geschrieben im Zug die Türen nicht aufzubekommen.
Das wäre jetzt für mich die leichteste Form von Angst die ich selber kenne
Leichte Unsicherheit, aber nicht so dramatisch… sowas versuche ich
dann meist durch Vermeidung zu umgehen. Meine Angst vor Kindern, z.B. ein
Baby auf dem Arm zu halten, fällt in etwa in diese Kategorie. Da muss man
meiner Meinung nach auch nie etwas Schlimmes erlebt haben, das sind einfach
Dinge die sind für mich ungewohnt und da ist es dann wohl eher die Angst
sich bei etwas furchtbar dämlich anzustellen. Mit solchen einfachen Ängsten,
wenn man das überhaupt „Angst“ nennen sollte, kann ich aber sehr gut umgehen.
Manchmal suche ich in dem Fall sogar sehr bewusst die Konfrontation. Ich
bin im Kontakt zu Kindern unsicher, also ein deutliches Zeichen dafür das ich
einfach mehr Kontakt zu Kindern brauche… Angst vorm Zugfahren, dann wird
es mal wieder Zeit das Auto stehenzulassen.

Das andere Extrem kenne ich aber ebenfalls, sich so reinsteigern das es direkte
körperliche Auswirkungen hat. Ich hab es auch schon fertig gebracht, das es mich
beim Zahnarzt einfach mal so umhaut. Dabei hatte die Zahnärztin noch nicht mal
mit der Behandlung angefangen. Passiert halt einfach… Was diese Form von Angst
mit der Angst vor Zugtüren gemeinsam hat, die Angst ist an eine konkrete reale
Situation gekoppelt. Wer Zug fährt der wird eben früher oder später eine Zugtüre
öffnen müssen.

Meine Gedanken und Ängste sind da meist nochmal ein ganzes Stück anders. Um auf
die Frage von salzbrezel zu antworten. Ich glaube was mir Angst macht sind Situationen
in denen ich selbst nicht mehr die direkte Kontrolle über das Geschehen habe.
Andere Menschen bestimmen über mich, mir widerfährt Unrecht oder mir wird etwas
weggenommen. Diese Freiheit selbst und gut informiert Entscheidungen über mich und
meine Umgebung treffen zukönnen ist mir extrem wichtig. Sobald ich das Gefühl habe
nicht selbst zu entscheiden und nicht gut informiert zu sein fangen meine Gedanken
an zu rasen. Leider sind diese Gedanken bei mir nun nicht ausschließlich an konkrete
reale Situationen gebunden. Meine eigene Fantasie ist da sehr ausgeprägt *grins*.
Mir reichen da schon Gedanken an mögliche Situationen – die berühmten „ungelegten Eier“.
Bei uns ist niemand schwanger und wir sind da noch nicht mal in der Kinderplanungsphase.
Aber ich kann mich da trotzdem vortrefflich in Komplikationen bei Fruchtwasseruntersuchungen
reinsteigern. Oder das unser Kind an der Schule ungerecht behandelt wird. Muss auch
nicht unbedingt das Thema Kinder sein, da gibt es unzählige Dinge. Da reichen schon
einzelne Schlagzeilen in der Zeitung und schon geht meine Fantasie mit mir durch.
Das Grundmuster ist aber immer gleich.

Vielleicht noch eine gute Stelle um zusätzlich eine von rabis Fragen zu beantworten:
„Warum vertraust du den Leuten nicht? Sind das Gauner? Dann solltest du dich gar nicht erst mit ihnen einlassen. Oder denkst du, dass du alles besser kannst als Andere? Wieso denkst du das? – Beispiel: Hattest du nicht mal geschrieben, dass du deiner Freundin beim Autofahren reinredest? Wieso glaubst du, dass du besser fährst als sie? Sie hat doch auch einen Führerschein. Also hat sie genauso Autofahren gelernt wie du.“

Was mir an der Frage auffällt ist sind die Worte „denken“ und „glauben“. Mir ist
vollkommen klar das andere Menschen genauso gut Autofahren können wie ich, viele
vermutlich sogar deutlich besser wie ich. Ich glaube und denke da nicht sooo viel.
Das ist einfach ein Bauchgefühl das ich habe, normalerweise merken andere Menschen
das nicht mal. Erst wenn zuviel zusammenkommt wird das für andere in Form von
Nervosität sichtbar. Ich versuche mich da schon zu beherrschen. Wenn ich nicht gerade
eine besonders schlechte Phase habe, klappt das ja auch sehr gut. Nur wenn mir eben
gerade alles zu viel wird, dann bricht das schon mal durch. Und wenn ich dann ne schlechte
Phase habe, dann geht es eben schon mal so weit das auch mein Immunsystem ziemlich
durcheinander kommt. In solchen Fällen gabs in der Vergangenheit schon mal die eine oder
andere ziemlich heftige allergische Reaktion.


Ruhe

Ich bin hier gerade auf dem Ruhe-Trip. Versuche überall mehr Ruhe reinzubekommen. Freundin
ist schon ein bischen „genervt“ von soviel Ruhe… Bin seit ein paar Tagen am aufräumen,
mir fällt eben auf genauso wie mein Schreibtisch aussieht, sieht es auch in meinem Kopf aus.
Deshalb sortiere ich gerade wie wild… sowohl in meinem Kopf und eben auch bei uns im Haus.
Freundin kuckt zwar gerade hin und wieder etwas merkwürdig, wenn ich wieder mal eine volle
Ablagefläche für „zu laut“ und „hektisch“ halte. Aber unser Häuschen ist in den letzten Tagen
deutlich ruhiger geworden, bin da auf einem guten Weg!

Meine „Werte“ für heute ->
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Betrunken ruhig

Krank, die dritte Stunde Paartherapie und die IPhone-Familie

Krank, die dritte Stunde Paartherapie und die IPhone-Familie

Hui, eine Woche lang keinen Tagebucheintrag gemacht und jetzt gibts jede
Menge Themen die ich aufschreiben muss. Um es kurz zu sagen, war wirklich
nicht meine Woche! Naja, soooo schlimm war es dann auch wieder nicht, oder
doch? Keine Ahnung… wohl alles eine Frage der persönlichen Wahrnehmung.

Krank

Am besten fange ich wohl am letzten Sonntag an, ich hatte ja schon geschrieben
das wir am Samstag den Baby-Führerschein gemacht. In meinem letzten Eintrag
steht noch „dieser Tag hat uns gut getan“… klar Ängste zu Kinder haben wir
abgebaut, so gesehen schon mal ein echter kleiner Erfolg. Das Thema „Kind“
haben wir dann aber irgendwie beide nicht aus dem Kopf bekommen. Jeder ist so
seinen eigenen Gedanken zu dem Thema nachgehangen. Am Sonntagabend ging es bei
mir dann wieder auf ins Hotel, Montag, Dienstag und Mittwoch war ein Workshop
beim Kunden geplant. Eigentlich hätte ich im Hotel Ruhe finden sollen um mich
gedanklich auf den Workshop einzustimmen. Im Kopf den „roten Faden“ für diese
Schulung zurechtlegen und nochmal kucken in welcher Reihenfolge ich die Themen
durchgehe. Aber da hab ich schon gemerkt das mich meine eigenen „Kinder“-Gedanken
da total „destabilisieren“.

Im, sich in ein Thema „reinsteigern“, bin ich ein absoluter Meister! Meine
„Kinder“-Gedanken waren auch nicht von dieser naiven Sorte so ala, „hach wäre
das schön wenn wir so ein kleines Kind hätten“. Sondern auch da ging es eher um
Verlustängste oder davor die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Besonders
absurd daran, „wir“ haben Kinder unheimlich gerne, aber „wir“ wollen jetzt im
Moment überhaupt noch kein eigenes Kind! Also eigentlich völlig abwegig sich über
Komplikationen bei irgendwelchen Fruchtwasseruntersuchungen Gedanken zu machen.
Steht bei uns ja in den nächsten Monaten nicht auf dem Plan, auf dem Plan stand
eigentlich nur der Workshop mit einem Thema das ich besonders gerne mache.
Jedenfalls führten meine Gedanken dann dazu, daß ich Nachts nicht mehr schlafen
konnte. Tja und wenn man etwas zu wenig Schlaf hatte, steht man eben automatisch
ein Stück nebensich. Der Workshop war zudem ziemlich hart. Ich musste extrem viel
sprechen, quasi 8 Stunden am Stück. Da hab ich am Dienstagmorgen schon gemerkt das
ich ein Problem mit meiner Stimme bekomme, das Sprechen viel mir schwer, da kratze
alles im Hals. Typische Stressreaktion bei mir, wenn es nicht gut läuft werde ich
ziemlich schnell krank, meist genau mit solchen „Halsschmerzen“. Dienstagabend war
dann meine Belastungsgrenze erreicht. Zu meinem „Kinder-Gedanken-Chaos“, Schlafproblem
und Halsschmerzen kommt jetzt noch eine Prüfung der Rentenversicherung in meiner Firma
und ein Kunde der mich nervt und meint er muss um 18:30 Uhr Abends noch „super wichtige“
Dinge mit mir per Telefon klären.

Hui, in so nem Fall kann ich dann wort wörtlich spüren wie ich krank werde. Mehrere
Dinge gleichzeitig zu machen kann ja funktionieren – auch wenn es heisst wir Männer
wären da besonders schlecht drin. Was aber – zumindest bei mir – definitiv nicht
funktioniert ist mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf „durchzudenken“. Das erzeugt bei
mir ein Gefühl von „Enge“ und „Panik“. Keiner der Punkte die mich da gestresst haben
war objektiv betrachtet wirklich kritisch. Hätte ich in den nächsten Tagen alles
ganz in Ruhe Punkt für Punkt erledigen können. Nur ich vermenge alles zu einem Brei
und kann dann eigentlich überhaupt nichts mehr konstruktiv angehen. Ich kann nicht
schlafen, meine Halsschmerzen werden immer schlimmer, ich bekomme Fieber. Hab dann
den letzten Tag vom Workshop abgesagt, der Kunde hat bei der Absage am Telefon schon
gehört das mit der Stimme kein Workshop mehr zu machen ist. Schade, hätte so eigentlich
nicht sein müssen…

Die dritte Stunde Paartherapie

Dieses Mal hatten wir viel zu besprechen! „Wie geht es Ihnen beiden?“ -> „Uns geht es
nicht besonders…“. Ich erzähle von meiner Nervosität und meinen „Kinder“-Gedanken.
Die Therapeutin schreibt seitenweise Zeug mit. Spätestens als Freundin dann noch von
ihrem letzten Alptraum mit Bezug zu „Kindern“ erzählt verlängern wir die Stunde und
hängen eine Halbestunde hinten dran. Was uns klar wird, „wir“ haben keinen klassischen
Beziehungskonflikt. Bei uns gibts ja keinen Streit oder heftige Diskussionen zwischen
uns. Es ist nur so, das wir uns da quasi zu „gut“ ergänzen. Unsere „Probleme“ passen
quasi perfekt zusammen, das Ergebnis ist dann nur leider negativ. Deshalb gibts jetzt
erstmal Einzelstunden für uns beide, damit jeder für sich an seinen Dingen „arbeiten“
kann. Nächste Woche mache ich mal den Anfang, bin ich gespannt was sich da ergibt…

Bei der IPhone-Familie

Natürlich war diese Woche jetzt nicht alles schlecht! Gibt auch Positives! Freitagabend
waren wir bei der IPhone-Familie zum Essen eingeladen. War quasi ein halb geschäftlicher,
halb privater Termin. Zuerst gings bei mir um die Firma und danach gabs leckeres Essen
von Frau-IPhone. IPhone-Familie deshalb weil bei Familie IPhone jeder ausser Frau-IPhone
ein IPhone hat. Herr-IPhone demonstriert uns stolz wie er im Haus das Licht via IPhone
dimmen kann, auch die Jalousien am Haus fahren via IPhone automatisch hoch und runter.
Die Lautstärke der Musik lässt sich selbstverständlich auch regeln! Als dann Sohn-IPhone
via IPhone die Musik von CD auf MP3s von seinem IPod wechselt hat die Familie bei mir
ihren Namen weg *grins*. Ich fand die Sauce zur Entenbrust eigentlich viel beeindruckender.
Das Essen war echt gigantisch! Herr-IPhone ist Wein- und (neuerdings) Whiskey-Liebhaber.
Da Freundin mit Frau-IPhone gleich zu Beginn Prosecco getrunken hatte, war klar das ich
heute Fahrer bin. Hihihi, deshalb musste Freundin dann die Whiskey-Verkostung über sich
ergehen lassen *grins*. Freundin mag ja keinen harten Alkohol, die trinkt Tequila nur in
Form von Tequila Sunrise. So wie Herr-IPhone von seinem 15 Jahre alten Whiskey geschwärmt
hatte, war mir eigentlich klar das er Freundin nicht schmecken wird. „Der hat ein besonders
rauchiges Aroma“ oder „schmeckt besonders gut zu einer guten Zigarre“ sagt es eigentlich
schon *lach*. Freundin lässt sich trotzdem ein Glas geben… hihihi, das Gesicht war gut.
Ich fand den „Rauchigen“ echt sehr angenehm, mein Mini-Schluck vom 5 Jahre alten Bayrischen-
Whiskey hat mir dagegen selber die Tränen in die Augen getrieben. Danach gabs noch eine
Foto-Präsentation vom letzten Urlaub, traumhafte Bilder! Ich brauch glaube ich auch mal
wieder Urlaub…! Anfang November gehts für ne Woche in den Norden…

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 2
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 1

Am Mittwoch hätten die „Werte“ wohl in etwa so ausgesehen:
Übersteuerung: 8
Hypoaktivität: 10
Porno: 3
Sex: 1

Betrunken wieder ruhiger

Baby-Führerschein oder Mausi heute bin ich hypoaktiv

Baby-Führerschein oder Mausi heute bin ich hypoaktiv

Heute war der Baby-Führerscheinkurs für Freundin und mich. Hatte da ja
schon ein paar Mal drüber geschrieben und von Euch ja schon einige
Kommentare bekommen. Ja, Freundin und ich haben doch irgendwie Angst
vor Kindern, wie hält man die richtig? Tut man ihnen weh? Wenn nicht
Angst, dann doch irgendwie Unsicherheit. Wie ich aus den Kommentaren
erfahren hab, geht es anderen hier ja ähnlich. Da sah ich das zunächst
mal als ersten Schritt diese Angst abzubauen. Für den zweiten Schritt
haben wir uns schon Oliver als Opfer ausgesucht *grins*. Wir lieben
beide Kinder, wenn man dann da so in einer Hebammenpraxis steht und die
Wand voller Babyfotos sieht, geht einem echt das Herz auf. Auf der anderen
Seite sind wir plötzlich beide total verkrampft.

Eines noch vorweg, damit Ihr den Eintrag vielleicht besser einschätzen könnt.
Ich bin der Meinung das keine schwangere Frau nun unbedingt einen Baby-
Führerschein machen muss. Ganz im Gegenteil und da hat mich der Tag heute
drin bestärkt. Für schwangere Frauen ist ein Baby-Führerschein unnötig. So
wie ich das bisher erlebt habe lässt die Betreuung für eine frisch gewordene
Mutter keine Wünsche offen. Die ersten Handgriffe bekommt man im Krankenhaus
gezeigt. In den ersten Wochen kommt die Hebamme dann ja noch alle zwei Tage
zum Hausbesuch. Hört sich für mich sehr optimal an, da sollten eigentlich
fast keine praktischen Probleme ungelöst bleiben.

Das wusste ich so ein etwa auch schon vor dem Kurs. Dem entsprechend hatte ich
eigentlich erwartet, das die anderen Kursteilnehmer ähnliche „Angst-Probleme“
wie wir haben. Also vorallem werdende Väter oder nahe Verwandte die irgendwie
die Babybetreuung mit übernehmen sollen. Das Bild auf der Homepage der Hebammenpraxis
zu diesem Kurs hatte das auch in etwa so erwarten lassen. Zu unserem Kurs waren
laut Internet 7 Leute angemeldet. Hihihi, tatsächlich anwesend waren dann abwechselnd
jeweils eine Hebamme, Freundin, ich und noch eine weitere schwangere Frau. Also
ich fand den Kurs super, und dadurch das wir nur drei Teilnehmer waren, blieb wirklich
viel Zeit für Fragen.

Ein paar Eindrücke zur weiteren – schwangeren – Teilnehmerin. Hat mich sehr an
mich selbst erinnert (Warum erinnern mich eigentlich immer und überall ander Leute an
mich selbst?). Die Frau ist 38 Jahre alt, 30. Woche, hatte eine Fehlgeburt, ihr erstes
Kind. Typ „überbesorgt“, ich kann sie total verstehen, genau DAS erinnert an mich selbst!
Dachte mir ständig, hihihi, die Rotationsdrehzahl im Hirn kennst Du irgendwo her. Die
Frau erzählt von ihren Vorsorgeuntersuchungen und ich merke wie mein eigener Sicherheits-
und Kontrollwahn mich selber in Rotation bringt. Die Hebamme erzählt von der unterschiedlichen
Sichtweise von Ärzten und Hebammen, was das Thema Schwangerschaft angeht. Die Schwangere
zitiert dazu die Punkte aus dem Mutterpass, warum sie als Risikoschwangere gilt. Mein
Eindruck, die ganzen Vorsorgeuntersuchungen bringen die Frau noch viel mehr in Rotation.
Die erste Stunde Baby-Führerschein erinnert mich etwas an meine Vorstellungen von einer
Gruppentherapie, es geht um Angst, Unsicherheit, Nerven und Meinungen. Aber nicht um Kinder
oder Baby! Die Hebamme hat sich vermutlich gedacht, ohje, gibts auch noch „normale“ Leute
die sich fürs Kinderkriegen interessieren?…

Am Vormittag gings um die Theorie – die Erstausstattung fürs Baby. Wir sprechen in epischer
Länge über den passenden Ort für den Wickeltisch – Bad, Wohnzimmer oder Kinderzimmer. Die
Schwangere hat Panik, weil sie noch kein Kinderzimmer eingerichtet hat. Die Hebamme beruhigt
und erzählt auch das einige Frauen wohl „Angst“ vor dem ersten Besuch der Hebamme haben.
Ist alles sauber, passt alles, oder gibts gleich ne Meldung ans Jugendamt? Auf die Idee bin
ich jetzt noch überhaupt nicht gekommen. Ich stelle eher Fragen zu Schlafkeilen fürs Bettchen.
Interessant war das Thema Still-BHs! War für mich zunächst kein Thema, hatte ich schon ein
paar Mal gesehen. Stellt sich raus die Schwangere und Freundin sind da noch nicht so im Bild.
Die Hebamme zaubert zwei Still-BHs aus dem Schrank und erklärt. Mein Selbstvertrauen steigt
plötzlich enorm, hatte ich da jetzt wirklich den beiden Frauen ein bischen was voraus?…

Die Praxis am Wickeltisch kam dann am Nachmittag. Ähnlich wie bei der Ersten Hilfe gibts auch
für Babys einfache Handgriffe wie man die Kleinen eben am besten behandelt. Nur der Satz:
„Und so könnt ihr das Kind ganz einfach mit der linken Hand fixieren….“ hat irgendwie
Polizei-Assoziationen in mir geweckt. Dafür hat mich der Auspruch: „boah, so ein Angeber“ der
Schwangeren, super aufgebaut. Jeder sollte mal zeigen, wie er das Kind vom Wickeltisch
hochnehmen würde. Hinterher haben wir die „rollenden Bewegungen“ vom Profi gelernt. Wickeln
war dann zumindest bei der Puppe kein Problem. Danach dem Kind so einen Body anzuziehen sah
für mich dann fast komplizierter aus. Aber auch da gibts nen einfachen Trick, wären wir
wahrscheinlich nur nicht selbst drauf gekommen. War alles nicht so schwer wie ich dachte,
Aussage der Hebamme: „Die Kinder halten mehr aus als ihr denkt!“. Wichtig ist nur Kopf etwas
stützen und No-Go ist an den Beinen ziehen…

Dieser Tag hat uns gut getan, wir konnten einige Ängst abbauen, gerade für mich war die
„Zusammensetzung“ der Teilnehmer ideal. Immer gut wenn man merkt das andere genauso rotieren wie
man selbst! Was wir beide merken, uns fehlt wirklich noch die notwendige Gelassenheit! So eine
Überbesorgtheit würde weder Freundin, mir noch einem Kind gut tun. Das Thema „Kind“ geht uns
heute aber wohl beiden nicht mehr aus dem Kopf. Freundin meinte vorher zu mir „Mausi heute bin
ich mal hypoaktiv!“. Geht mir genauso, aber wir sind da beide noch nicht ganz so weit. Jeder
von uns denkt drüber nach, aber eben jeder für sich. Jeder hat so seine Phantasien im Kopf wie
er wohl ein Kind versorgen würde, aber was uns da noch fehlt ist der Team-Gedanke. Freundin sieht
sich das Kind alleine versorgen, wenn ich unterwegs beim Kunden bin. Und ich sehe mich nachts
das Kind versorgen, wenn Freundin nicht mehr kann. Genau an der Stelle sind wir noch nicht komplett
zusammen, da sind wir noch nicht Vater und Mutter…

Ging ja auch zunächst eigentlich nur um unsere Angst vor Kindern… Irgendwie waren meine eigenen
Fragen, so hinterher betrachtet, erschreckend konkret. Ich hab gefragt ob die Hebammen aus der Praxis
auch unseren Wohnort direkt betreuen. Dann hab ich noch gefragt wie lange den abgepumpte Muttermilch
„haltbar“ ist. War erstaunt das man die 5 Tage im Kühlschrank aufbewahren kann und „sie können die auch
einfrieren“. Autsch, aber trotzdem gut zu wissen *grins*

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 3
Hypoaktivität: 5
Porno: 1
Sex: 1

Dead

Stressfaktoren und sich auf das Leben einlassen

Stressfaktoren und sich auf das Leben einlassen

Yea, heute war eigentlich ein super Tag. Heute war bei meinem Kunden
Merge-Day! D.h. meine Programmänderung an der ich über ein Jahr
gearbeitet hatte, konnte ich heute endlich in den Code vom Kunden
übernehmen (mergen). Jo, über ein Jahr ist eine lange Zeit, war
eine sehr zähe Sache da der Kunde immer noch eine Untersuchung mehr
haben wollte. Freitagnachmittag ist eigentlich kein guter Zeitpunkt
zum „mergen“. Hihihi, was passiert wenn man an 20 Stellen größere
Änderungen an einem Programm macht – richtig es knallt und nix geht
mehr. Deshalb finde ich Montag als Merge-Tag deutlich besser, aber
gut. Lief aber eigentlich garnicht sooo schlecht, der Code ließ
sich sogar ohne Probleme zu einem ausführbaren Programm übersetzen.
Schon mal garnicht schlecht 😉 Nur wenn man das Programm dann
startet gibts gleich ne dolle Fehlermeldung, hihihihi. Aber war nicht
mein Fehler! Haben ja noch mehr Leute „gemerged“…

Dieser Kunde hat in über 10 Jahren einen ganz schönen „Morast“ an
Programmcode aufgehäuft. Der Build – als das Übersetzen von Quellcode
zum ausführbaren Programm dauert über zwei Stunden. Genug Zeit damit
ich mir mal Gedanken darüber machen konnte welche Stressfaktoren es in
meinem Leben so gibt. Was genau führt dazu, das ich manchmal doch ziemlich
runter bin mit den Nerven? Da fallen mir spontan folgende Punkte ein:

1. Autofahren, ich fahre schon gerne Auto. Allerdings merke ich das gerade
Strecken von mehr als 3 Stunden dann eben doch an die Substanz gehen.
Besonders wenn man am Freitag dann um 18 Uhr beim Kunden losfährt.

2. Kunden mit chaotischen Anforderungen. Gibt so Kunden die ständig noch
eine Anforderung mehr draufsetzen und noch dieses und jenes untersucht haben
möchten. Eigentlich gut, weil ich ja nach geleisteten Stunden abrechne *grins*.
Aber es nervt trotzdem weil es Aufträge nicht so einfach plan- und abschätzbar
macht.

3. Kunden die sich selbst überfordern. Ein paar von meinen Kunden lernen nie
aus ihren Fehlern. Die überfordern sich immer und immer wieder indem sie
sich für Projekte nicht die notwendige Zeit nehmen. Seit Juni wurde gebummelt
und nix ging voran, aber der Kunde möchte unbedingt noch in diesem Jahr auf
eine neuere Version umstellen. Es zwingt ihn eigentlich niemand dazu, aus
meiner Sicht wäre das erste Quartal 2013 als Ziel vernünftiger. Aufwand und
Kosten bleiben gleich, nur das Risiko würde sich stark reduzieren… Für
mich ist das zunächst eigentlich egal. Was mich Nerven kostet ist dann nachher
der hektische überforderte Kunde der mit seinen eigenen Terminen nicht klar
kommt *grins*. Ich seh das halt knallhart, wir haben Ende September, da ist
das Jahr so planungstechnisch gelaufen. Alles was bis jetzt noch nicht geplant
ist, wird dieses Jahr nix mehr… und der Kunde hat noch nicht mal ne grobe
Aufwandsabschätzung…

Bin mal gespannt was da dieses Jahr noch so alles auf mich zukommt. Was ich
aber schon erkenne, meine – manchmal – schlechten Nerven sind ein Grund warum
es mir so schwer fällt mich aufs Leben einzulassen. Nach dem Baby-Führerschein
werde ich wohl besser zunächst mal ein Seminar für Autogenes Training besuchen.
Vielleicht hilft das beim runterkommen? Mit 14 Jahren hab ich mal Basketball
gespielt, da hat der Trainer das auch eingesetzt. Hat gut funktioniert, hatte
nie Muskelkater oder andere Beschwerden 😉

So rein gefühlsmässig würde ich sagen das meine Nerven so das Hauptargument
gegen ein Kind sind. Nein, ein schreiendes Kind bringt micht nicht aus der Fassung.
Aber ich wäre vermutlich noch viel zu überbesorgt, damit is dann auch niemand
geholfen… aber sowas lässt sich auch in den Griff bekommen.

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 2

Würg

Alltagsrituale und das Außergewöhnliche

Alltagsrituale und das Außergewöhnliche

Die Tagebücher von anderen Menschen zu lesen ist irgendwie schon sehr interessant.
Gerade wenn man dann sieht das sich viele um die gleichen Fragen und Gedanken drehen,
die man sich selbst auch immer wieder stellt. Auf der anderen Seite hab ich manchmal
so den Eindruck das es unheimlich schwer ist die eigene Wahrnehmung der Realität
richtig zu beschreiben. Die meisten Leser interpretieren so einen Eintrag immer so,
daß es zur Wahrnehmung und den Erfahrungen des Lesers passt. Klar, geht mir beim
Lesen der anderen Tagebücher ja genauso. Nur so hab ich das ja überhaupt nicht
empfunden…

Ich mach mal ein Beispiel. Rabi meinte mal in einem Kommentar das ich wegen dieser
vielen Hotelaufenthalte soviel Außergewöhnliches erlebe, daß ich mich schon garnicht
mehr an einzelne Ereingnisse erinnern kann. In meiner Wahrnehmung erlebe ich aber
eigentlich nicht wirklich viel Außergewöhnliches. Der Tag heute ist ein gutes
Beispiel dafür!

Klar ich hab im Hotel übernachtet, war heute beim Kunden und nicht in meinem Büro an
meinem eigenen Arbeitsplatz. Aber das alleine ist noch nichts Außergewöhnliches. Ich
gehe mal davon aus, daß jeder der meinen Job machen würde das nach 3 Wochen Einarbeitung
genauso sehen würde. Es ist eigentlich eher so, daß mein Tag voll mit Alltagsritualen
und Gewohnheiten ist. Jeder Tag ist schon irgendwie anders, zumindest wenn man nur
Zeiten und Orte betrachtet. Kunde A geht um 11:30 zum Mittagessen, Kunde B erst um 13:00
Uhr. Aber meine gelebten Rituale bleiben gleich.

So wie ich meinen Koffer packe – immer gleich. Oder wenn ich in einem Hotelzimmer „ankomme“,
ich gehe fest immer zuerst ins Bad und wasche mir das Gesicht. Beim Frühstück bin ich
meist genauso ein „Gewohnheitstier“. Die Anmeldung beim Kunden, ebenfalls fast immer gleich.
Vielleicht fühle ich mich ja deshalb manchmal von den eigenen „gedanklichen Mauern“ eingeengt.
Zuviel Außergewöhnliches brauche ich auch überhaupt nicht. Zuviel Action ist nicht mein Ding.
Ich bin eher der Typ der mit einem Glas Wein auf der Terrasse sitzt und die Ruhe genießt.

Der Kunde von heute wollte unbedingt das ich dort ein eigenes Mail-Postfach bekomme, deshalb
durfte ich heute als erstes 160 Mails „bearbeiten“ – oder sagen wir besser ich hab die Mails
überflogen und den größten Teil davon einfach so gelöscht. Danach hab ich 2 Stunden lang
Programmcode gelesen, es ging darum ob sich ein bestimmter Fehler mit der Fehlerbehandlung
des Programms erklären lässt. Ich hab keine Erklärung gefunden 😉 Danach hab ich mich bei
einem doppelten Espresso mit dem Auftraggeber über meinen Workshop nächste Woche unterhalten.
Was ist den Teilnehmern wichtig, wo sollen Schwerpunkte gesetzt werden? Wollen die Teilnehmer
Übungen machen oder sich 2 Tage lang nur berieseln lassen? Bis 18 Uhr hab ich dann noch eine
kurze Untersuchung über den unterschiedlichen Speicherverbrauch von zwei Programmversionen
gemacht. Das wars, hört sich für einen Aussenstehenden vielleicht nach viel an. Gefühlt war
es aber ein ziemlich einfacher Tag, nix Schlimmes und wenig Stress.

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 3
Porno: 1
Sex: 2

Durcheinander

Die zweite Stunde Paartherapie

Die zweite Stunde Paartherapie

Heute früh hab ich meine Nervosität erst mal an unserer Mülltonne abreagiert.
Hatte ja schon geschrieben das es da ein kleines Maden-Problem gab. Da heute
die Tonne geleert wurde konnte ich das Teil endlich reinigen. Dazu hab ich
gleich nach der Leerung eine gute Dosis von meinem beliebten Chlor-Reiniger
in die Tonne gekippt. Hui, das ging ab! Der Chlor-Reiniger hat offenbar mit
den Resten der anderen Reinigungsmittel die ich in den Tagen davor reingekippt
hatte reagiert. Jedenfalls stiegen da selbst nach einer Stunde noch so tolle
Wölkchen mit chemischen Dämpfen aus der Tonne auf… Also der Warnhinweis auf
der Verpackung stand also nicht zum Spass drauf, aber halb so wild hat heute
eh geregnet und draussen hat es niemanden gestört *grins*

Danach ging es weiter zu unserer zweiten Stunde Paartherapie, keine Ahnung ob
der Ausdruck „Therapie“ in unserem Fall wirklich passt – aber egal. Zum Inhalt
des Gesprächs schreib ich nicht sehr viel, haben wir so vereinbart. Nur ein
paar Eckpunkte von meiner Seite. Einer der Aspekte über die wir sprechen ist
natürlich schon mein übertriebenes Kontroll- und Sicherheitsdenken das
vermischt sich leider sehr negativ mit den anderen Dingen um die es geht. Heute
haben wir dann auch über das Thema gesprochen bei dem wir beide am meisten
Unsicherheiten hatten. Tat unheimlich gut in genau diesem Rahmen über dieses
Thema zu sprechen. Würde mal sagen wir haben innerhalb von 20 Minuten einen
rießigen Berg Unsicherheit weggeräumt. Wir hatten da dann auch schnell einen
guten Zwischenstand erreicht. Uns ging es zunächst ja nur darum das wir als
Paar über das Thema reden können ohne das gleich jede Menge emotionaler Druck
entsteht. Dinge irgendwie wegtherapieren war nicht unser Ziel und würde in dem
Fall in so einer Form eh nicht funktionieren.

Hatte ja schon geschrieben das ich das erste Gespräch als sehr intensiv empfunden
hatte. War dieses Mal genauso, wir sind da echt beide fast ein bischen benommen
aus der Sitzung rausmarschiert. Hätte ich so nicht gedacht… die Entscheidung
als Paar zu einer Therapeutin zu gehen finde ich immer noch genau richtig.
Die Idee zur Paartherapie war wirklich sehr spontan damals, aber „einfach so“
eben dann doch nicht…

Ihr hattet mir ja auf den ersten Paartherapie-Eintrag jede Menge guter Kommentare
gegeben. Wenn ich jetzt mal unseren konkreten Fall aussen vor lasse, sehe ich das
wie Ihr und schließe mich da auch Gingers Meinung an *grins*. Wegen jedem Pups zum
Therapeuten springen wäre jetzt nicht wirklich mein Ding.

Freunde und Freundeskreis aufbauen, sehr guter Punkt! Sind wir dran, wenn ich ehrlich
bin läuft das aber sehr zäh. Ist ein Zeitproblem, naja, vielleicht auch eher ein
Problem von Prioritäten. Gerade eben sitze ich eh schon wieder alleine im Hotel. Ist
irgendwie nicht sooo einfach meinen Terminkalender mit dem der Freunde unter einen Hut
zu bringen. Da wird dann schnell mal aus dem geplanten Besuch im Biergarten ein Treffen
auf dem Weihnachtsmarkt. Meine große Angst ist eben das zwischen Beruf und Freizeit-
Aktivitäten mit Freunden keine Zeit mehr für „unsere“ Beziehung bleibt. Aber das ist
nun wieder ein eigenes Thema das wir ohne Therapeutin lösen werden 😉

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Sex: 1

Grünes Smilie

Statist und Schauspieler

Statist und Schauspieler

Heute Vormittag hab ich mich etwas über einen meiner Kunden geärgert.
Der Kunde kämpft leider gerade um eine neue Beauftragung für mich,
deshalb kann und darf ich den Kunden zur Zeit nicht sooo aktiv
unterstützen wie ich es gerne machen würde. Und genau dann hat der Kunde
technische Probleme bei denen ich gerne helfen würde. Als Berater
bekomme ich das ja mit wenn der Kunde Probleme hat, weil ich die
Service Anfragen die der Kunde beim Hersteller aufgibt lesen kann.
Geärgert hab ich mich über diesen Kunden weil er sich nicht an das
hält was ich schon zwei Mal in einem Workshop dort erklärt habe.
Genau die Fragen die wir damals ausführlich besprochen hatten tauchen
jetzt wieder in der Service Anfrage auf. Hatte damals jede Menge
Unterlagen und Beispiele zusammengestellt, der Kunde hätte nur diese
Unterlagen nehmen und nochmal durchlesen müssen. Aber klar, ich
verstehe den Kunden genauso, die sind einfach überfordert. Die möchten
wirklich Befehl für Befehl aufschreiben, aber eben nicht selber
mitdenken. Nur genau das funktioniert eben leider nicht immer. Ab einer
bestimmten Stufe muss man eben einfach verstanden haben um was es geht,
da kann man nicht einfach per Copy&Paste Befehle eingeben.

Ich erkläre bei diesem Kunden sehr viel, der Kunde versteht das dann
auch in dem Moment super… aber 14 Tage später beim nächsten Besuch ist alles
komplett weg. Die Leute können sich dann teilweise nicht mal mehr daran
erinnern das wir über das Thema schon mal gesprochen haben. Bei diesem
Kunden ist das besonders extrem. Die Leute dort haben mir mal sehr
ausführlich von einer Besprechung erzählt, über welche Themen da so alles
gesprochen wurde und zu welchen Ergebnissen das Team gekommen ist. Habs
mir dann gespart zu erwähnen das ich diese Besprechung geleitet hatte *grins*.
Für mich in dem Fall Zeichen von Überforderungen, die Leute dort bearbeiten
zuviele unterschiedliche Themen, aber soll nicht mein Problem sein.

Danach war ich dafür mal ein bischen Arsch und Teufelchen *grins*, Anruf
vom nächsten Kunden… dieser Kunde redet gerne am Telefon und klaut mir
damit eben viel Zeit. Abwimmeln geht in dem Fall nicht, weil über den Kunden
eben auch ordentlich Kohle reinkommt. So gesehen lohnt sich die Telefonseelsorge
schon *lach*. Aber ich telefoniere nicht sooo gerne und Telefonate bei
denen die Leute vom Hundertsten ins Tausendste kommen mag ich noch weniger.
Böse wie ich bin hab ich die Stunde die mir der Kunde das Ohr abgequatscht hat
gelangweilt im Internet Pornos geklickt. Was hätte ich sonst machen sollen?
Nebenbei weiterarbeiten? Soviel Multitasking schafft mein Hirn irgendwie nicht.

Statist und Schauspieler

Warum beschäftigt mich rabis Thema eigentlich so sehr? Aus meiner Sicht geht es
eben genau um das bewusste Leben leben. Ist man da nun Statist oder Schauspieler?
Lebt man einfach so in den Tag oder geht es anders und was ist die bessere
Alternative? Ich versuche mein Leben bewusst zu genießen, da zu sein und eben zu
Leben. Fällt mir manchmal (noch) schwer, einfach so zu leben, Dinge auch mal
einfach auf mich zukommen zu lassen oder mich fallen zu lassen. Deshalb muss ich
es eben (noch) sehr bewusst tun. Es muss ja nicht ständig etwas Aussergewöhnliches
sein, es gibt so unheimlich viele interessante Kleinigkeiten die man im Alltag
genießen kann.

Eine diese Alltags-Kleinigkeiten sind andere Menschen. Mit anderen Menschen in
Interaktion treten, beeinflussen und sich selbst beeinflussen lassen. Einfach
nur mal ein Lächeln? Oder mal eine lustige Bemerkung? Die Schlange an der
Supermarktkasse ist ein gutes Beispiel. Mir hat erst ein Mann von seiner
handaufgeschlagenen Mousse au Chocolat vorgeschwärmt. Irgendwie bleiben mir ja
Erlebnisse rund ums Essen besonders gut in Erinnerung *grins*. Seit dem überlege
ich, ob ich mich dieses Jahr nochmal an einem Parfait versuchen soll (ich hab
den Dreh mit „zur Rose aufschlagen“ immer noch nicht raus…).

Einfach nur anwesend sein ist mir zu wenig. Ich möchte mein Leben schon bewusst
gestalten. Oder besser, genau dies nicht zu tun erzeugt bei mir eben die Angst
etwas zu verpassen. Ist inzwischen übrigens schon besser geworden, klappt
langsam mit dem Dinge einfach laufen lassen, abschalten und dann tatsächlich zu
genießen…

Meine „Werte“ für heute ->
Übersteuerung: 1
Hypoaktivität: 1
Porno: 1
Sex: 1

Dead